Keyboarder und Sänger hört sich beim proben schlecht. Ist Inear sinnvoll?

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Hallo Leute,

ich habe das Problem, dass ich in unserem kleinen Übungsraum als Keyboarder direkt neben dem Schlagzeuger (unverstärkt) und dem Gitarristen (eigene Monitorbox) sitze und mich "nur" über die auf uns gerichtete PA-Anlage höre. Wir sitzen als praktisch so, daß die PA auf uns abstrahlt, Schlagzeug aber ohne Vetrstärkung (trotzdem sehr laut) und Gitarrist, der sich beklagte, sich zu wenig zu hören, mit eigenem Monitor. Nun höre ich mich als Keyboarder und meinen Gesang teilweise sehr schlecht, weil er einfach im Geknalle der drums und im Sound der Gitarre etwas "untergeht". Habe mir nun überlegt, ob ich mir ein In Ear Monitor besorge, um vorallem mich selber besser zu hören (die anderen Bandmitglieder sagen, sie hören mich gut, ich mich selber aber manchmal nicht so, direkt neben den drums).

Wenn ich nun ein klassisches Stereo-In-Ear nehme, dann kapsle ich mich natürlich vom Rest der Band recht ab und könnte ggf. dazu neigen, mich selbst mit dem Volumesweller "falsch" einzustellen, zu laut oder zu leise, weil ich mich dann sehr Ich-zentriet evtl. höre. Um einfach die eigene Hörbarkeit zu verbessern, habe ich überlegt, ob ein einzelner Ear-Plugin z.b. links, wo die drms stehen mich selber besser an mich ranbringt und die drums etwas abkapselt, und den Rest höre ich weiter ohne Plugin vom rechten Ohr... oder was würdet Ihr denn empfehlen für so eine Situation? Eine eigene Monitorbox erhöht nur den Gesamtlautstärkepegel im Raum noch mehr, ist ein wirklich leiner Übungsraum.

Ich glaube, ich weden es nicht schaffen, die ganze Band auf In-Ear umzustellen (reiner Hobbie-Musiker-Bereich ohne große Auftrittsambitionen bisher), also geht es nur darum, wie ich mich selber besser hören kann. Mixer ist A&H Qu 16 mit einigen Mix-Ausgängen...

Danke für Eure Tips!
 
Eigenschaft
 
Angesichts des fetten Mischpultes würde ich dazu raten, Minimal-Mikrofonierung des Drumkits zu machen und auch die Gitarre abzunehmen, um dann einen kompletten Monitormix für Dein IEM anzufertigen. Alles andere ist Mist.

domg
 
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Ich unterschreibe, was der onk sagt. Und ergänze: Nur mit einem Hörer zu hören ist ebenfalls Mist. Der Internetkonsens (und anscheinend tatsächlich auch die Wissenschaft) sagt, dass dein Gehirn bei so stark unterschiedlichem Klang im linken und rechten Ohr nur die halbe Lautstärke wahrnimmt. Kannst du unter dem Begriff "binaural loudness summation" googeln. Das Gefährliche daran ist, dass du gar nicht merkst, wie laut du was auf beide Ohren kriegst und deswegen viel schneller schädliche Pegel tolerierst.

Beim Schlagzeug sollte man wenigstens die Kick einzeln abnehmen und dann noch ein Overheadmikro verwenden und/oder ein Snaremikro. Das hängt davon ab, was wie sehr durch dein Gesangsmikro schon zu hören ist.
 
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Hmm, dem Drummer beibringen leiser zu spielen ist wohl keine Option die Situation zu verbessern:(
Einen Hörer zu verwenden halte ich auch nicht für sinnvoll. Vielleicht einfach einen konventionellen Kopfhörer, ohrumschließend, ausprobieren. Selbst bei geschlossenen kommt da noch einiges vom Umgebungs-„Lärm“ durch dass man in der Regel nur etwas mehr seiner eigenen Signale darauf braucht. Das ist vom Aufwand her überschaubar und schnell ausprobiert.
 
Ich glaube, ich weden es nicht schaffen, die ganze Band auf In-Ear umzustellen (reiner Hobbie-Musiker-Bereich ohne große Auftrittsambitionen bisher), also geht es nur darum, wie ich mich selber besser hören kann. Mixer ist A&H Qu 16 mit einigen Mix-Ausgängen...

Warum nicht?

Nein, In-ear ist nicht nur was für Profis. Ich bin sogar der Meinung, dass es gerade im Hobbybereich, wo meist auf kleinen Bühnen bzw. in winzigen Proberäumen gespielt wird, sinnvoller ist als klassische Wedges.

Oft muss der Bühnensound mit dem PA-Sound konkurrieren, was mitunter in Soundgematsche endet.
So kann man die Bühnenlautstärke so gering wie möglich halten und die PA muss das nicht mit Mörderlautstärken übertönen.

Da bei einem kleinen Raum auch keiner auf "Wanderschaft" gehen wird, braucht auch keiner ein Funksystem.
Ein Kopfhörerverstärker reicht.


Dann noch In-Ears. Da gibt es für knapp 100 € schon sehr brauchbare Teile wie z. B. die Shure SE 215 oder die Sennheiser IE40. Dann halt noch Verlängerungskabel.





Mixer ist A&H Qu 16 mit einigen Mix-Ausgängen...
Ist ja schon mal ein guter Startpunkt.

Für die Abnahme des Drumsets würde sich in dem Fall die Glyn-Johns-Methode anbieten. Da reichen 3 Mikros (2 Overheads + 1 Bassdrum)

 
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O.k., einige klare und wichtige Aussagen!

- Wenn In Ear, dann Stereo, also beide Ohren

- Evtl. tatsächlich mal Versuch, Kopfhörer am Nordstage direkt anzuschließen... kurzer Weg, nur Keyboard drauf, dabei ein offenes (oder geschlossenes) System evtl. nehmen, um den Rest der Band auch zu hören... muss ich mal probieren... Evtl. ist der Ausgangspegel am Keyboard selber aber zu gering? Dann muss ich noch einen Kopfhöherverstärker dazwischenhängen, oder?

- Für preiswertere Alternative kabelgebundenes Im Ear Monitoring -> bei 5 Mann-Band, damit ich "zukunftsträchtig" bin, falls sich die anderen doch anstecken lassen, dann eines für mindestens 5 Kopfhörer... aber Stop! wenn dann mehrere das wollen, dann wird es wohl auch mehrere Mixe geben (QU16 hat ja mehrere Mix-Ausgänge und wenn schon, dann will sicher der eine oder andere seinen eigenen Mix auf den In Ears haben)

- ja, den Drummer kriege ich kaum leiser, alleine aufgrund seines Equipments... evtl. kauft er sich aber mal ein kleineres, leiseres Set oder sogar Synthi-Set :)

- 3 Kanäle für den Drummer hätte ich beim AH-QU 16 exakt noch frei, wäre also möglich (5 Mann-Band, 5 Mikros, Organ und Pianos jeweils stereo = 4 Kanäle, Gitarre Stereo = 2 Kanäle, Bass und Akustikgitarre je 1 Kanal, somit noch 3 Kanäle für Drums frei, wenn ich die 3 Stereo-Eingänge nicht benutzen will, sondern nur Mono-Inputs, ggf. linked).
 
Man kann auch zwei Stöpsel im Ohr haben bei Monomitte. Spart ggfs. Kanäle.
 
Im Proberaum spiele ich nur über eine eigene Monitorbox, die direkt bei mir steht und nicht über die PA. Hab damit noch nie Probleme gehabt.
 
- Unsere Band hat bisher nur die aktive PA und der Gitarrist seinen eigenen Verstärker zusätzlich neben sich als Monitor, geht aber auch über die PA zusätzlich.

- nochmal zu dem Kopfhörerverstärker: Wenn ich "zukunftsträchtig" sein will, dann brauche ich was mit zumindest mal 5 Eingängen, falls jeder seinen eigenen Mix hören will? Oder wie macht man das üblicherweise? Können einige Musiker/Sänger sich ggf. üblicherweise einen Monitormix teilen? Wenn ja, was passt am Besten zusammen? Oder kriegt immer JEDER seinen eigenen Mix (im NICHT Profibereich wiegesagt, wo ggf. ein Tontechniker vorhanden ist und eine gigantische Anlage). Könnt Ihr mir da mal einen Tip geben, wie ich da das Monitoring am besten hinkriege, evtl. flexibel ausbaufähig...
 
Zum Thema Eingänge. Vor allem Live ist Stereo an sich nicht relevant. Entweder ist die Location zu klein oder zu groß als dass, sagen wir mal, 90-95% der Zuhörer vom gedachten Stereo-Effekt überhaupt was mitbekommen. Selbst wenn ich ein Stereosignal bekomme, so panne ich das maximal, also MAXIMAL, auf 10 bzw 2 Uhr. Im übrigen reicht Mono. Da könntetihr schon drei Eingänge und zugehörige Kabel bzw DI Boxen sparen. Drums nehme ich meist mit vier Mikros, Kick, Snare und 2x Overhead (auch die nur leicht gepanned). Damit kriegt man in der Regel einen netten Sound zustande.

Das QU hat m.W nur drei Stereo Aux Wege. Also müsste, wenn alle fünf auf Inear umsteigen, der eine und der andere mit Mono vorlieb nehmen. Man kann zwar mit zwei Mono Auxwege auch einen Stereomix basteln, ist aber eher was in Richtung PITA.

Und ich würde nicht mit einem zentralen KH Verstärker arbeiten sondern mit einzelnen, die man sich auch an den Gürtel klipsen kann. Da istman dann deutlich flexibler. Was ich auch oft sehe sind kleinstmischpulte bei den Musikern. Die bekommen von mir einen Monitormix ohne dem eigenen Signal und michen sich das dann selbst hinzu. Auch eine brauchbare Variante für alle die eher Stationär sind.
 
Ich frage mich gerade, warum man in einem kleinen Proberaum überhaupt eine "PA" braucht?

Wir haben einen nicht ganz kleinen Proberaum (ca. 80 m²) und bei uns läuft alles entweder über In-Ear oder Monitorboxen.

Klar, da muss man alles abnehmen. Ist jetzt aber auch kein Drama, es muss ja keine High-End Studioproduktion werden.


nd ich würde nicht mit einem zentralen KH Verstärker arbeiten sondern mit einzelnen, die man sich auch an den Gürtel klipsen kann. Da istman dann deutlich flexibler. Was ich auch oft sehe sind kleinstmischpulte bei den Musikern. Die bekommen von mir einen Monitormix ohne dem eigenen Signal und michen sich das dann selbst hinzu. Auch eine brauchbare Variante für alle die eher Stationär sind.

Stimmt, ist sinnvoller.

Für Drummer bzw. Keyboarder, die praktisch immer auf ihren angestammten Platz sind (sitzen), reicht ein Kleinmischer.
Ich z. B. habe einen kleinen Alto. Da kann ich mir sogar noch einen Clicktrack dazu mischen.


Gitarristen und Basser könnten sich so was an den Gürtel klemmen oder am Mikroständer befestigen:


 
Ich frage mich gerade, warum man in einem kleinen Proberaum überhaupt eine "PA" braucht?

Wir haben einen nicht ganz kleinen Proberaum (ca. 80 m²) und bei uns läuft alles entweder über In-Ear oder Monitorboxen.

Klar, da muss man alles abnehmen. Ist jetzt aber auch kein Drama, es muss ja keine High-End Studioproduktion werden.
Braucht man nicht, aber haben wir eben nur... :). Die PA ist für uns das Teil, das eben unsere Musik hörbar macht derzeit im Übungskeller. Keiner hat bisher eigene Monitorboxen, es gibt nur die PA (2x RCV Evox 8). Wird eh ein Problem, wenn wir mal auftreten, dann brauchen wir wirklich ne Monitorlösung, da ja dann die PA eher vor der Band steht (habe noch 2 db Flexsys FM 12 Monitorboxen für zu Hause, die würde ich dann beim Auftritt "spenden" und so stellen, daß alle davon was hören, also schräg vor die Band).

O.k., die Idee, daß jeder sein eigenes Verstärkerle in Form eines Kleinmixers oder so hat, ist auch nicht schlecht... da würde dann jeweils eines der Mix-AUX vom Qu 16 reingehen
 
habe noch 2 db Flexsys FM 12 Monitorboxen für zu Hause, die würde ich dann beim Auftritt "spenden" und so stellen, daß alle davon was hören, also schräg vor die Band
Ich hab die auch und sie leisten gute Dienste als Bodenmonitore. Da sie aber einen wirklich gut definierten Abstrahlwinkel haben (60x90 Grad) merkt man es sofort wenn man sich aus dem Abstrahlbereich bewegt. Da wirds sofort merklich leiser. Mit zwei dieser Teile für eine fünf Mann starke Combo ein adäquates Monitoring zu erreichen halte ich für nicht machbar, sorry. Obwohl ich die Monitore an sich sehr schätze.
 
Naja, ich fange jetzt mal mit Kabel-InEar an... und dann sehen wir mal weiter... vielleicht stecke ich die anderen damit an, oder wir mischen es... InEar für mich und drums + Flexsys für die anderen 3... ich teste jetzt mal die Sennheiser IE 40 + den kleinen Monoverstärker von Behringer, wie mir das passt, und dann sehen wir weiter...

Wieviel verschiedene Monitor-Mischungen macht man denn normalerweise so... als was kriegt der Drummer, der Keyboarder, der Leadsänger, der Gitarrist und der Bassist, wenn man es nicht zuuuu kompliziert haben will. Können sich dan einige evtl. was teilen? Und wie kriege ich per Kabel einen Monitormix ggf. zu 2 Empfängern?
 
Pauschal lässt sich die Frage nach gemeinsamen Mischungen für mehrere Musiker nicht beantworten. Das hängt neben dem individuellen Hörempfinden auch von der Einstellung der Leute ab. Ich kenne Bands, denen reicht ein einziger Monitormix und welche, bei denen jeder Musikant individuell Stereo braucht... (und manchmal auch damit nicht glücklich wird... lol).

Fakt ist, daß man mit IEM wirklich nur das verwertbar hört, was aus den Ohrhörern kommt. Richtungsselektives Hören, akustisch focussieren, oder die Lautstärkeverhältnisse durch Positionsveränderung auf der Bühne verändern gibt's da nicht.

Bei uns ist es so, daß die fünf per IEM versorgten Musiker alle einen individuellen Mix bekommen, aber einigen reicht auch Monowiedergabe. Konventionell per Wedge fahren die Bläser und E-Gitarre, mit je einem Monitormix je Instrumentengruppe (Posaunen, Trompeten, Sax, Klampfe).

Die Unterschiede der einzelnen Mixe untereinander sind so groß, das sie absolut gerechtfertigt erscheinen. ;-)


domg
 
Die ganze Band etwas leiser spielen und falls der Drummer immer noch zu laut ist, es gibt so Plexiglaswände zum rollen.
Damit kann man den Drummer quasi einpacken.

Grundsätzlich werden Sänger und Keyboarder immer übertönt :)

In einem kleinen Proberaum InEar halte ich nicht für zielführend.
 
gerade in einem kleinen Proberaum macht es bei einem lauten Drummer Sinn. Ich möchte nicht mehr auf mein InEar verzichten, mein Drummer kriegt was auf die Finger, wenn er auf die Snare haut, bevor die InEars im Ohr habe. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich das über 15 Jahre ausgehalten habe ohne InEar....
 
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Also, ich denke auch, daß mir das viele Gehörzellen spart, denn ich sitze 1m neben dem Drummer, der "leider" echt oft reinhaut (ich glaube, der hat sogar selber Gehörschutzstöpsel für drummer drin), wir werden zum Ende des Abends auch immer lauter :), da wäre eine gewisse Abkapselung vielleicht nicht schlecht, durch InEars...

Wo kriegt man denn diese Plexiglaswände?
 
Die ganze Band etwas leiser spielen und falls der Drummer immer noch zu laut ist, es gibt so Plexiglaswände zum rollen.
Aber diese Plexiglasdinger sind sau teuer, schwer, und dämpfen tun die auch nicht, nur reflektieren. Man braucht dann noch Material, das die Reflexionen von den Wänden absorbiert. Den Nachteil schlechterer Kommunikationsmöglichkeiten im Proberaum hat man damit aber auch.

In einem kleinen Proberaum InEar halte ich nicht für zielführend.
Magst du erläutern warum nicht?
 

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