Kellerstudio(Raumauswahl usw?)

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PagiTon
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Hi,da ich grad am Raum suche für ein neues Homestudio wollte ich noch wälche sachen klären.Wie gross sollte maximal der raum sein breite und höhe um was vernünftiges zu bekommen?Was sollte vermieden werden das im rum ist wie zb Fenster Türen usw?Der Raum soll als Regie und Aufnahme raum sein mit selbstgebauten Mobilen Stellwände usw.Ich würde mich sehr drüber freun auf eure rat schläge und Tipps.Danke
 
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Hi,

ich fang mal an, kann aber auch nur begrenzt wrklich richtige Ratschläge geben.
Hier schonmal zwei nützliche Links (der zweite ist grade nicht erreichb.).

http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/raumoptimierung-fuers-studio.html
http://www.trikustik.at/wissen/rechner-raummoden.html

Grundsätzlich gilt wohl, dass man keinen quadratischen Raum haben sollte. Riesig oder unter 10qm wäre glaube ich auch nicht gut; auch keine besondere Höhe. Wichtig ist, dass sich wenig stehende Wellen (Moden) in dem Raum aufbauen (durch Reflexionen), vor allem im Bassbereich. Man sollte in die Ecken Bassfallen (provis. auch Teppichrollen) stellen und an die Stellen, an denen sich der Schall an den Wänden bricht, Akkustikplatten anbringen. Schall wird reflektiert wie Licht, nur mit einer etw. größeren Streuung. Zu viele glatte Flächen, wie Wände und Fenster sind desh. Mist.

Wie gesagt, ich bin so frei mal eine erste Antwort zu geben. Vll. melden sich noch andere hier im Board, die echte Fachleute sind; die gibt es ja hier bei uns :)

LG
 
@adola: der trikustik link funktioniert nicht. :(
 
Die Skizze mit den seitlichen Reflexionen ist falsch. Wichtig ist, dass der Schall des rechten Monitors nicht ander linken Wand reflektiert wird. Vom linken Monitor kommt wenig Schall (Mitten) an die linke Wand.
 
Größere Räume sind eigentlich akustisch günstiger, allerdings gibt es auch größere Wandflächen die dann behandelt werden müssen.

Kleine Räume haben das Problem, dass die Raummoden (Resonanzen) relativ hoch liegen und damit den Frequenzgang der Abhöre im Bassbereich enorm verzerren. Deshalb muss man Maßnahmen ergreifen um den Bassbereich unter Kontrolle zu bringen. Dazu benötigt man große poröse Absorber, was leider viel Raumvolumen einnimmt.

Damit die Resonanzen nicht alle auf die selben Frequenzbereiche fallen, sind Räume am günstigsten bei denen die Maße keine vielfachen voneinander sind.

Ich glaube jemand hat mal sowas wie 5:4:3 als günstige Seitenverhältnisse herausgefunden, aber ich würde die Hand dafür gerade nicht ins Feuer legen.

Auch wenn ich mich ein bisschen Mies fühle es hier ein anderes Forum zu verlinken, aber auf recording.de gibt es eine sehr gute FAQ zu allem was für die Planung eines Homestudios so akustisch relevant ist.

http://recording.de/Community/Forum...k/Raumakustik_und_Dämmung/143389/Thema_1.html

Hier wird halt auch gemessen um dann zumindest qualitative Aussagen treffen zu können. Man kann die Akustik nämlich auch verschlechtern wenn man nicht weiß was man tut. So einen Messung ist dann (auch wenn man selbst nicht Fachmann ist) zumindest etwas objektiver als unser subjektiver Höreindruck.
 
Größere Räume sind eigentlich akustisch günstiger, allerdings gibt es auch größere Wandflächen die dann behandelt werden müssen.

Kleine Räume haben das Problem, dass die Raummoden (Resonanzen) relativ hoch liegen und damit den Frequenzgang der Abhöre im Bassbereich enorm verzerren.
. . .
Ich glaube jemand hat mal sowas wie 5:4:3 als günstige Seitenverhältnisse herausgefunden, aber ich würde die Hand dafür gerade nicht ins Feuer legen.
. . .
Moin,

was würdest du denn sagen, welche Raumgrundfläche die günstigste Ausgangsbasis (v. a. für Aufnahmen) ist? Kann man da pauschal eine Größenordnung definieren?

Ich hätte gedacht, kleinere Räume machen den Klang vor allem eben ´trockener´, sodass vll. Natürlichkeit verloren geht und wenn sie zu groß werden könnte der Hallanteil in Bezug auf nachträglich zugemischten Effekthall vll. nur ´suboptimal´ werden. Aber das sind nur Vermutungen, aufgrund meines Halbwissens...

@lightsrout Der Link mit dem Raummoden-Rechner geht übrig. wieder:
http://www.trikustik.at/wissen/rechner-raummoden.html

Der ´recording.de´ Link scheint ja sehr ergiebig zu sein. Das muss ich mir mal in Ruhe reinziehen.

LG
 
Also, an sich ist Nachhall ja kein Problem, solange er gut klingt. Ein schöner diffuser Nachhallanteil kann schön über den Mikrofonabstand gesteuert werden. Die Raummoden liegen in großen Räumen viel tiefer und liegen daher im relevanten Bassbereich viel dichter und ausgewogener.

Nachhall besteht aus Reflektionen. Je weiter du von den Wänden weg kannst, desto besser.

Normale Zimmer sind im akustischen Sinne eigentlich immer "klein". Klein bedeutet nicht trockener. Du bekommst mehr direkte Reflektionen weil die Wände nah sind und die Raummoden machen mehr Probleme. Du kannst ja anhand so eines Raummodenrechners selber sehen was problematisch ist. Die tiefen Elemente eines Mix haben Grundfrequenzen um 50-100Hz , aber ein Flügel oder ein Kontrabass kann schonmal Anteile um 40Hz und darunter haben. Die meißten Boxen werden das gar nicht widergeben, aber an sich muss man mit solchen Frequenzen rechnen ... auch bei der Aufnahme.

Du willst keine alleinstehenden Moden im Bereich über 50Hz. Ist natürlich in normalen Räumen nicht machbar. Deshalb muss man eben diese Moden bedämpfen.


Das alles gilt für den Fall dass man es eben richtig angehen will. Wenn es jetzt halt erstmal nur hobbymaßig ist dann kann man natürlich auch immer überall aufnehmen. Dann stößt man halt an Grenzen.
 
Eine Frage zu dem Rechner (OT): bei meinen Abmessungen von 445x512x263 (letzteres die raumhöhe) spuckt der Rechner eine Schröderfrequenz von 183 aus. Das ist gut oder? Hab gelesen das es in den meisten Räumen 300 ist. D.h. ich muss Moden nur darunter bekämpfen oder?

Außerdem sehe ich das ich weit aus der Bolt-Area draussen bin. Macht das viel aus? Oder kann ich das mit Treatment ausgleichen?

Wie man einen Raum mit REW einmisst hab ich mir angeschaut, auch wie man ihn dann einrichtet. Habt ihr noch irgendwelche Tipps nur von der Raumgröße ausgehend?

lg
 
Bitte keine Threads hijacken...

Aber wenn du schonmal hier bist:
Du musst alle Raummoden bekämpfen - ganz egal was der Rechner rechnet. Der Rechner funktioniert nämlich nur in Räumen ohne Türen und Fenster und vor allem ohne Einrichtung. Und solche Studios hab ich bislange eher selten gesehen...
 
Eine Frage zu dem Rechner (OT): bei meinen Abmessungen von 445x512x263 (letzteres die raumhöhe) spuckt der Rechner eine Schröderfrequenz von 183 aus. Das ist gut oder? Hab gelesen das es in den meisten Räumen 300 ist. D.h. ich muss Moden nur darunter bekämpfen oder?

Nein. Ja. Jain.

Die Schröderfrequenz gibt die Frequenz ab der man Schall im Raum als geometrischer Strahl (analog Licht) beschreiben kann. Darunter sind es halt Wellen.
In der Praxis ist das aber sehr grob. 300 Hz hat eine Wellenlänge von 1m. Hier mit lichtähnlichen Strahlen zu rechnen ist fast absurd.
Die 300 Hz sind eher eine grobe Annäherung daran, wie tief Absorber gegen (seitliche) Reflexionen wirken müssen.
Das geht aber alles allmählich ineinander über. Breitabsorber für die Seite sollte also auch noch darunter wirken und Raumresonanzen gibt es auch bei 300 Hz. Vorallem in nicht leeren Räumen.
Allerdings werden die dann so dicht, dass sie nicht mehr wirklich als Moden wahrnehmbar sind, weil gleich daneben (bei 295 Hz z.B.) schon die nächste ist.

"Nur darunter" ist lustig. Gerade die tiefen Raummoden machen die meisten Probleme. Weil die Energien recht hoch sind und die Wellenlängen lang. Also gerade diese brauchen große (tiefe) Absorber.
Wenn die Raummoden bis 100 Hz bekämpft sind, dann ist auch das darüber automatisch mitbekämpft. Darin liegt kein Vorteil.

Du hast anderweitig Glück:
Laut http://www.bobgolds.com/Mode/RoomModes.htm sind deine Raummaße ziemlich ideal. Allerdings, das gilt für einen leeren rechteckigen Raum.

M. M. Louden: 1971: Best ratio as per Louden" 1 : 1.4 : 1.9
Es müssen nicht immer die golden ratios sein. Bzw. eine Abweichung davon muss nicht schlecht sein.
 
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Vielen Dank, das hilft mir viel. Ich hab noch mehr Fragen aber dafür mach ich lieber einen eigenen Thread. Ich hoffe man sieht sich dort!
 

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