@P120player:
Das hat ziemlich einfache Gründe: Das kommt auf den Einsatzzweck an. Das CP33 hat gute Piano-Sounds, ich spiel sie immer dann, wenn wir z.B. einen Acoustic-Gig spielen, oder ich einen der "poppigeren" Piano-Sounds brauche.
Es sind im GEM rp-x aber einfach einige Sounds, die ich live benötige, die besser sind, als die im CP33, weil sie modelliert sind. Das sind in erste Linie die E-Pianos. Ich spiel auch den Fazioli in der Rock-Band, weil er einen sehr hellen Klang hat, und ich ohne weitere EQ und Effekte über die Band drüber komm, was sich natürlich einfach sehr gut in den Gesamt-Klang einfügt.
Für mich ist das ein Kompromiss, diese beiden Geräte zu benutzen, der in erster Linie aus dem Gewicht geboren ist. Ich kann einfach nicht ständig ein 35-KG-Piano (mit Case noch schwerer) schleppen wie das CP300. Also hab ich einige Abstriche gemacht, und in Kauf genommen, dass das CP33 einige Sounds, die ich live benötige, eben nicht in der Qualität hat, die ich gerne hätte. Die nehm ich mir dann von einem kleinen (superleichten) Modul. Das CP33 war bei mir erste Wahl in erster Linie wegen der Kombination aus Gewicht, Preis und Tastatur. Ich kenne keine auch nur halbwegs vergleichbare E-Piano-Tastatur, die für diesen Preis bei diesem Gewicht verkauft wird. Dazu sind die Acoustic-Piano-Klänge für mein Fürnehmen sehr brauchbar für den Solo-Einsatz. Letztendlich würde auch der Grand 1 des CP33 im Band-Einsatz im vollen Set sehr gut funktionieren, allerdings müsste ich dann wegen dieses Sounds extra umschalten, und warum das tun, wenn der Fazioli im rp-x einfach gut ist. Gibt's für mich keinen Grund.
Aber das rp-x hab ich in erster Linie wegen der E-Pianos gekauft. Sowohl die Rodes, die Wurlies, die FM-Pianos als auch das House-Piano, das sich mit ein wenig Arbeit zu einem deftig metallischen Rock-Piano umbauen lässt. Dass da auch ein sehr guter Flügel-Sound drauf ist, das nehm ich halt nebenbei noch mit
Auf allen anderen Gigs, wo ich nur einen Teil des Equipments dabei habe, spiele ich die Sounds im Yamaha (Acoustic Gigs, Duo-Gigs oder ähnliches). Dazu kommt, dass man auf der CP33-Tastatur sehr gut üben kann (und ich bin wirklich von einem ordentlichen Kawai-Flügel verwöhnt). Für mich bei den 18 KG ein Super-Kompromiss. Kann ich einfach einzeln vom Proberaum mit nach Hause zum Üben oder zu irgend einem Gig nehmen, kann den ganzen Rest des Geraffels stehen lassen, und hab ne klasse Tastatur mit sehr guten Sounds dabei.
Ein MP8 oder ein CP300 gibt's halt erst über 30 kg, und das ist mir zu schwer. Dazu kommt noch der Form-Faktor. Da ich auf die Orgel nicht verzichten kann, da sie mein Hauptinstrument auf der Bühne ist, hab ich drei Keyboards auf der Bühne (Piano, Orgel und Synthi). Das MP-8 ist mir für einen Dreier-Stapel einfach zu hoch. Da ist mir zu viel Abstand zwischen Orgel- und Piano-Tastatur. Ich will mich auf der Bühne ja nicht komplett einbauen, sondern auch noch was vom Publikum mitbekommen. Das CP33 ist schön flach.
Ich hab schon drüber nachgedacht, den Virus aus dem Setup zu verbannen, das hieße aber wieder mehr umschalten, und dazu fehlt mir eigentlich ein Allrounder mit Masterkey-Funktionalität. Die sind aber auch wieder inakzeptabel schwer, so schalt ich mit nem Miditemp PM88e, und hoffe, dass er noch ne Weile halten wird. Die Umschalterei dort hat aber auch ihre Nachteile (z.B. Key-Offs).
Du siehst, wie man's dreht, das Optimum gibbet nich, man muss immer irgendwo Kompromisse eingehen. Vielleicht wär ja ein Motif XS 8 oder ein Kurzweil K2600X für mich besser geeignet als "Untermanual", so dass ich mit nur zwei Manualen spielen könnt, aber die geben sich im Gewicht auch wieder nix. Dann müsst ich wieder Kompromisse bei der Tastatur eingehen, da ich auch Synthi-Sounds habe, die ich auf einer GH3-Tastatur nicht wirklich spielen kann, da ich bei New-Metal Stücken einen angezerrten Sound oft unter die Gitarre spiele, und da sind 16-Repetitionen auf der gleichen Taste sehr häufig. Das geht auf einer Synthi-Tastatur um Längen einfacher, vor allem durch ein ganzes Stück hindurch.
War das früher doch alles einfach, als eine Person an der Orgel, eine am Klavier saß, und irgendwo vielleicht noch ein Mini-Moog obendrauf stand. Aber heut musst ja klingen wie alle Keyboarder der vergangenen 30 Jahre inklusive manuellem Arpeggiator ohne Klick, Sequenzer und Studio-Sound-Eskapanden noch als Sahnehäubchen obendrauf. Tut aber alles nicht, wenn nicht der Drummer mit Klick spielt, und irgendwo wollen wir beim Musikmachen auch noch ein wenig Spaß haben oder live reagieren können.
Liebe Grüße
Dana