Kawai MP8 - Yamaha S90es

[Jean-M.B.]

Ähmm Maa..., eine Voice spielen, den Akkord gedrückt halten, eine neue Voice anwählen und der Klang der 1. Voice soll erhalten bleiben?

Das ist doch beim S90 ES nun überhaupt kein Problem.
Du musst nur dein Soundsetup für diesen Titel im Song-Mode (Multi-Mode) anlegen und zwischen den einzelnen Parts wechseln, dann bleibt der Ton bei gedrückter Taste stehen und du kannst eine neue Voice spielen

Beispiel:
Part 1 = Piano auf Midikanal 1
Part 3 = Strings auf Midikanal 1
Part 2 = Bläser auf Midikanal 2

Wenn du Part 1 anwählst hast du ein Piano mit Streichern, wenn du hier einen Akkord hältst (gedrückt oder per Haltepedal) und Part 2 anwählst, wird der Akkord mit dem Piano-Strings gehalten und du kannst sofort die Bläser spielen.

Das funktioniert ebenso beim Motif Classic und ES und beim MO. Lediglich beim XS muss man wieder einen anderen Weg gehen, aber auch hier ist es kein Problem über XA-Control.

Hättest du mal lieber hier nachgefragt, bevor du den S90 ES zurückgegeben hast. Es gibt da einige Tricks, die man wissen sollte.

Bei den meisten Geräten bleibt kein Ton stehen, wenn du einen anderen Speichplatz, oder einen anderen Mode anwählst, aber bei vielen Geräten gibt es undokumentierte Tricks mit denen man dennoch zu seinem Ziel kommt. Auch muss man oft seine gewohnte Arbeitsweise bei neuen Geräten ablegen und die vorhandenen (neuen) Möglichkeiten kennenlernen.

Beim S90 heist der Trick halt Multi-Mode.

 

[toeti]

Ja,

aber wenn ich mir ein Gerät kaufe und etwas von diesem erwarte, dann will ich das doch eigentlich nicht über Tricks realisieren, oder nicht?

Ich möchte dann mal den Fantom G einwerfen, der das in einem Modus kann.

 

[Jean-M.B.]

Ähmm Töti..., wenn man sich ein Gerät kauft, muss man sich auch zwangsläufig damit intensiv beschäftigen.
Ein neues Gerät von einem neuen Hersteller, heißt auch sehr oft, dass man seine bisherige Arbeitsweise komplett umstellen muss.
Kawai funktioniert nun mal nicht wie Roland, Roland nicht wie Korg und Korg nicht wie Yamaha.

Wie gesagt..., solche Dinge, wie Sound 1 halten und Sound 2 aufrufen, während Sound 1 ausklingt, sind beim S90 ES ohne Probleme möglich, wenn man seine Arbeitweise an den S90 Es anpasst und den entsprechenden Mode verwendet.

Und für solche Sachen, wenn man mit irgendwelchen Dingen bei der Programmierung Probleme hat, gibt es den Herstellersupport, Hersteller-Foren und dieses Forum.

 

[Maa83]

@Swagger-Jacky: ok, danke für diesen Tipp. Ich denke ich bleibe jetzt aber doch lieber bei meinem Kawai und kauf mir einen kleinen Synthy und wenn ich dann mal wieder viel Geld über hab schau ich mir den Yamaha nochmal an

 

[toeti]

Sorry,

dass ich jetzt deinen Thread ein wenig versau: So etwas, wie gewünscht ist, hat aber in meinen Augen nichts mit Arbeitsweise anpassen zu tun.
Es gibt Sachen, die funktionieren bei jedem, ohne das man sich was zurechtschummeln muss. Und bei dieser Funktion, müssen das eben alle tun.

Das ganze ist einfach ein technisches Problem, was andere schon vor Jahren irgendwie gelöst und umgangen haben.

Gerade bei Sachen, die jeder haben möchte, sollte so etwas direkt einbauen, oder nicht?

 

[Jean-M.B.]

Wie gesagt, es ist ohne Probleme möglich, wenn man die Live gespielten Sounds auf seinem Keyboard einigermaßen gut organisiert. Das hat nichts mit zurechtschummeln zu tun.

Technisch Möglich ist heute viel und sicher gibt es Prozessoren, die auch die verscheidenen Effekte (Insert- und System-Effekte) einer Voice beim Speicherplatzwechsel bis zu Ende rechnen können. Nur...zu welchen Preis... und ist das überhaupt notwendig, wenn man es eigentlich ganz einfach und ohne größeren Mehraufwand realisieren kann?

Wenn man verschiedene Voices von einem Gerät für einen Titel benötigt, programmiert man sich normaler Weise eine einfache, oder multitimbrale Performance.
Die Möglichkeiten für eine 16-Fach multitimbrale Klangerzeugung ist beim S90 ES nun mal im Multi-Mode integriert.
1 Speicherplatz = 1 Soundsetup für einen komplexen Titel.

 

[toeti]

Über Preise wollen wir bei diesen Chips mal nicht wirklich reden Die sind genauso billig und teuer, wir Speicher ist, der auch erst jetzt einigermaßen ordentlich eingesetzt wird.

Natürlich machen sich manche Musiker eine Performane fertig. Aber das muss man erstens nicht und zweitens machen es einige auch nicht.

Es ist nunmal ein technisches Manko, was man lösen kann. Aber es bleibt ein technisches Problem, was ich nicht gut reden muss.

 

[flatboarder]

Über Preise wollen wir bei diesen Chips mal nicht wirklich reden Die sind genauso billig und teuer, wir Speicher ist, der auch erst jetzt einigermaßen ordentlich eingesetzt wird.

Natürlich machen sich manche Musiker eine Performane fertig. Aber das muss man erstens nicht und zweitens machen es einige auch nicht.

Es ist nunmal ein technisches Manko, was man lösen kann. Aber es bleibt ein technisches Problem, was ich nicht gut reden muss.

Vielleicht der rein ideelle Unterschied zwischen Computer und Instrument. Das MP8 ist ein Musikinstrument mit Einschaltknopf. Das S90 ist ein Computer mit hervorragenden musikproduzierenden Faehigkeiten und Klaviatur.
Kaeufer eines MP8 wuerden evtl. nicht primaer erwarten, fuer bestimmte Leistungsmerkmale erstmal was programmieren zu muessen.
Kaeufer eines S90ES wuerden dagegen nichts "arrangieren", ohne vorher alles passend zu programmieren oder einzurichten. So in der Art suggeriert mir das jedenfalls das Yamaha Demovideo zum S90ES.

Also vermutlich eher eine Frage des Instrumententyps, und weniger eine gut/schlecht oder pro/kontra Debatte.

 

[toeti]

Klar ist,

dass ein S90 zum programmieren einläd und man für sich auch was machen muss. Aber wozu einen Voicemodus einbauen, wenn man den nicht mal gescheit nutzen und wechseln kann?
Es gibt ja keinen Sinn, es so zu bauen, wie jetzt. Es hat keien Vorteil, außer das vielleicht der Preis ein anderer sein könnte, wobei ich das für ein Gerücht halte.

Aber egal Wir beenden das Thema hier und ich mache in der Plauderecke mal ein Thema bezüglich so etwas auf, oder suche ein altes Raus.

Gruß

 

[Tastendilettant]

Vielleicht der rein ideelle Unterschied zwischen Computer und Instrument. Das MP8 ist ein Musikinstrument mit Einschaltknopf. Das S90 ist ein Computer mit hervorragenden musikproduzierenden Faehigkeiten und Klaviatur.

Das ist allerdings sehr ideell, denn beide Geräte sind Computer mit 'nem Keyboard dran. Ich sehe keinen Unterschied in dieser Hinsicht.

 

[Boogie_Blaster]

Instrument vs Computer??
Der Unterschied liegt einzig in der Komplexität. Der Motif/S90 macht sich durch seine Feature-Flut natürlich wesentlich angreifbarer als das Stagepiano.
Mehr Features erfordern auch mehr Disziplin bei der Verwaltung und Handhabung - das muß man fairerweise beim Vergleich berücksichtigen.
Wer alle Möglichkeiten der Welt haben will, muß sich unter Umständen auch darauf einstellen, seine Nutzungs-Gewohnheiten auf die Eigenschaften des Instruments anzupassen...

Alternative: sich auf das Wesentliche beschränken (> rote Keyboards)

 

[FantomXR]

Hey Leute!

Muss das Thema hier nochmal aufgreifen. Ich stehe nämich vor fast der selben Entscheidung! Ich möchte mir ein neues Piano kaufen und im Soundhaus fielen mit der S90ES und der Kawai MP8 II ins Auge. Beide haben mir gefallen und nehmen sich auch preislich nichts!

Wo liegen denn nun jetzt die schwerwiegenden Unterschiede zwischen den beiden (abgesehen davon, dass die von verschiedenen Firmen sind)? Der Kawai hat ja eine Holztastatur und das fühlt sich schon verdammt gut an!

So wie ich das richtig verstanden hab, ist der S90ES eine Workstation, der Kawai hingegen ein Stage Piano. Diese Features wie Sequenzer oder sowas brauch ich eigentlich nicht.

Was hat der Kawai, was der S90ES nicht hat...und andersrum!

Ich hoffe, ihr könnt mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen!

Grüße,
Christian

 

[flatboarder]

Ich hoffe, ihr kö mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen!

Etwas schwierig, nehme ich an. Einige wesentliche Unterschiede sind ja bereits hier im Thread zu lesen (Features, Klang, Hardware, Polyphonie, Bedienung). Wenn fuer dich sowohl das eine als auch das anderes Instrument in Frage kommt, obwohl die Features sich wesentlich unterscheiden, dann muss es sich vermutlich beim Probespielen anhand der fuer dich interessanten Klaenge entscheiden. Solltest du auf die Holztastatur des MP8 verzichten koennen, dann waere auch das intern identische und viel billigere MP5 in der Wahl, und dann gaebe es ein klares unwidersprechliches Preisargument.

Eine Ueberlegung bei mir waere: wenn man die Komplexitaet des Yamaha gar nicht braucht, warum sollte man dann Geld dafuer ausgeben. Natuerlich koennte es passieren, dass man spaeter Gefallen daran findet. Aber das kannst ohnehin nur du selbst feststellen. Mancher wuerde vielleicht im Yamaha insgesamt das modernere Instrument sehen, und insofern dieses bevorzugen. In rein technischer Hinsicht bietet das Yamaha Geraet wohl einiges an Potential und Moeglichkeiten, sofern man das umsetzen kann. Wer mit einem Synthesizer umgehen kann, dem wird das Ding wohl zusagen.
Mich hat das offizielle Demovideo des Instruments auf der Yamaha Seite eher abgeschreckt. Mit dem was da gezeigt wird, kann ich nix anfangen.

Also ein meiner Meinung nach sehr bedeutender Punkt (fuer den normalen Hobbyisten, nicht fuer Profis) ist eben genau der individuelle Motivationsfaktor der Instrumente. Also was sieht fuer mich nach mehr und laengerer Spielfreude aus und wird mir nicht fad. Diese Eigenschaft ist m.E. Geld wert.
Aber auch das kannst du dir nur selbst beantworten. Dazu wird sich ausgiebiges Probespielen und auch Testen der Features nicht umgehen lassen.

Ich selbst habe ein praktisches Klaviersubstitut ohne Moebelcharakter gesucht, keine Workstation (das kannte ich gar nicht). Es stellt sich zunehmend raus, dass ich bei 90% meiner Spielzeit mit ganz wenigen Klavierklaengen (fast immer nur 2 bestimmte Klangnuancen) auskomme. Die restlichen 10% spiele ich andere Klaenge und Setups, und auch wenn ich das sehr interessant finde, so ist der Schwerpunkt dennoch ganz klar. Ich kann nicht sagen, ob das bei mir anders waere, wenn ich das Yamaha Geraet haette, aber vermutlich nicht.
Andererseits: wenn dir der Klavierklang des Yamaha zusagt, dir der Preis passt, die Tastatur gut ist, und du mit der Polyphonie auskommst, dann spricht eigentlich nix dagegen, mit dem S90 einfach nur Klavier zu spielen. Egal was das Ding sonst noch so alles kann.