Ich frage mich nun, ob meine Tastatur richtig kalibriert ist, da der Velocity-Bereich von 2 bis 30 praktisch nicht nutzbar ist.
Das Kawai hat doch diese sich selbst programmierende Velocity-Kurve, die den Spieler "ablauscht".
Wenn die bei dir aktiviert ist, dann wäre deine "Problem" vielleicht einfach ein Artefakt.
Also müsstest Du schauen, was für dich mit vorprogrammierten Kurve zu spielen möglich ist.
An deiner Stelle würde ich aber nicht allein nach MIDI-Werten gehen, sondern von dir auf dem DP eingespieltes AUDIO aufnehmen und das bewerten.
Der Test könnte so aussehen, dass Du ein paar Stücke einspielst, die insgesamt die üblichen Dynamikmarkierungen enthalten.
Interessant wären auch cresendo und decrescendo Passagen mit bestimmter Schlusstondynamik ppp, fff oder einer anderen.
Am hörbaren Ergebnis könntest Du bewerten, ob Du mit der Tastatur musikalische Dynamik abbilden kannst.
Falls Du dabei über deine Klavierspieltechnik unsicher bist, wäre es vermutlich das Beste, auch deinen Lehrer auf deinem Kawai spielen zu lassen und ihn nach seinem Eindruck zur dynamischen Wiedergabe zu fragen.
Am Rande: ich mache als Hobbymusiker schon ewig Musik und gehe hinsichtlich der Dynamik so vor: welche dynamische Bandbreite gefordert ist, steht in den Noten.
Beim Üben oder durch Ensembleproben entsteht die von mir gespielte Dynamik dann als Teil der "Interpretation".
Im Prinzip übersetze ich Dynamik so: ppp - so leise wie möglich, pp - sehr leise, zarter Ton, p - leise(r), mp/mf - normal, f - laut(er), ff - ordentllch laut, fff - saulaut. Wie laut es sich tatsächlich anhört, hängt von den Beziehungen der dynamischen Markierungen im Stück ab und natürlich vom musikalischen Gesamtbild - aber auch von der akustischen Umgebung, wenn öffentlich gespielt wird.
mp/mf könnte ich schon unterscheiden, das müsste dementsprechend aus dem Stück hervorgehen, sonst ist beides meine übliche "normale Lautstärke".
Gruß Claus