Kawai ES 4

  • Ersteller blaubaer
  • Erstellt am
Du hast schon recht. Die von Dir vorgenommenen Tests sind gut, um das Verhalten unter bestimmten Spielsituationen zu erfahren. Aber dies läßt sich durch ein Software-Update korrigeren, wie im Kawaiforum zu lesen ist.

Übrigens: Mein CN 2 habe ich ebenfalls durch ähnliche Aktivtäten zum hörbaren wegschneiden von Tönen gebracht. Bei dem ES-4, dass ich in der letzten Woche bekommen habe, konnte ich es noch nicht testen. Dennoch bin ich der gleichen Meinung wie Ingrid: Solange es im normalen Spielbetrieb nicht auffällt, und das tat es bislang nicht, ist alles ok.

48 Stimmen sind 12 Töne (Stereo). Werden mehr Stimmen benötigt, werden die leisesten auf Mono umgeschaltet. Oder 96 Stimmen sind nicht 96 Töne. - Vermutlich hält das Niederdrücken der Tasten die "Stimmen" fest. Muss ja auch, denn die Saitenresonanz wirkt zumindest für die gehaltenen Tasten.

Ich will Deine Entscheidung nicht beeinflussen. Ich wollte nur etwas Objektivität in die Sache bringen.

Gruß

Harald
 
Harald65 schrieb:
Aber dies [edit: das fehlerhafte/suboptimale Verhalten] läßt sich durch ein Software-Update korrigeren, wie im Kawaiforum zu lesen ist.
Die besagte Beschreibung aus dem Kawai-Forum zum SW-Update kommt von mir selbst und ist hier. Bei Layered Sound bleibt der Bug auch nach SW-Update, ich hab es selber probiert, und wer was anderes schreibt, der hat nicht das ausprobiert was ich probiert habe, oder der hat was mit den Ohren. Das muss klar gesagt werden, um der Objektivität Genüge zu tun. Die meisten merken es aber wohl in der Praxis nicht, weil sie entweder nicht layered spielen, oder bei der layered Einstellung nicht ein solches Stück spielen, bei dem es auftritt. Man beachte auch das beschriebene unterschiedliche Verhalten ES4 vs. MP4 im layered Modus. Ist ja ok, wer andere Präferenzen hat ist mit dem ES4 sicherlich sehr gut bedient.

Harald65 schrieb:
48 Stimmen sind 12 Töne (Stereo). Werden mehr Stimmen benötigt, werden die leisesten auf Mono umgeschaltet. Oder 96 Stimmen sind nicht 96 Töne. - Vermutlich hält das Niederdrücken der Tasten die "Stimmen" fest. Muss ja auch, denn die Saitenresonanz wirkt zumindest für die gehaltenen Tasten.
Sind das deine Vermutungen, wie es eigentlich gemacht werden müsste, oder hast du Hintergrundwissen aus den Entwicklungsabteilungen? Was meinst du genau mit "48 Stimmen sind 12 Töne (Stereo)"? Faktor 2 wegen layered (96->48), und noch ein Faktor 2 wegen Stereo (48->24) verstehe ich ja noch, aber woher kommt der letzte Faktor 2 (24->12)?

Meiner Meinung nach sind alle Erklärungen zum Verhalten bzw. zur Begründung eines "gehörten" fehlerhaften Verhaltens zwar theoretisch nett/interessant, aber letztendlich unwichtig, weil durch die Erklärungen der Klang nicht besser wird. Entscheidend ist nur eins: Ist das Verhalten für mich im praktischen Spiel relevant oder nicht, und wenn ja, bei welchem Instrument tritt es auf und bei welchem nicht. Und dabei kommen Instrumente mit niedrigerer Polyphonie auf dem Datenblatt mitunter besser weg, da (a) Polyphonie von jedem Hersteller anders definiert wird und (b) die Algorithmen, welche entscheiden, wann und wo Polyphonie weggenomemn wird, entscheidend sind. Ein Piano mit guten Algorithmen und wenig "maximaler" Polyphonie hat eine höhere "gefühlte" Polyphonie, als ein Instrument mit einer hohen "maximalen" Polyphonie und schlechteren Algorithmen.

Deshalb kann auch die Angabe der Polyphonie auf den Datenblättern nicht mehr als ein ungefährer Anhaltspunkt sein - als hartes Vergleichskriterium (wie die Zylinderzahl im Auto-Quartett) taugt es schlichtweg NICHT. Leider sieht man auch in Fachzeitschriften immer wieder die Polyphoniezahl in den Vergleichstabellen etc., klar, denn erstens kapieren es die Redakteure meistens nicht und haben auch nicht die Zeit, der praktisch relevanten "gefühlten" Polyphonie auf den Grund zu gehen.
Ein solcher "praktischer" Test müsste nämlich so aussehen:
Es wird auf dem Instrument ein Referenz-Musikstück gespielt, das die Polyphonie herausfordert. Ein geschulter Testhörer muss dabei im laufenden Spiel heraushören, ob Noten abgeschnitten werden oder andere Artefakte auftreten. Ein solcher Test müsste eigentlich der Standard sein.

Gruß, Michael
 

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