Liebe Diskussionsteilnehmer,
eigentlich wollte ich nicht meinen "Senf" zu jeden Thema dazu geben. Aber dieses mal muss es wieder sein...
1. Tastatur
Das die Tasten ein leichtes Spiel aufweisen, ist mechanisch notwendig. Schließlich sollen die Tasten unter vielen klimatischen Bedingungen und über eine lange Zeit einwandfrei funktionieren.
Entscheidend für den Spieler ist, dass sich die Tastatur gut zu spielen läßt. Soetwas kann jedoch erst nach einer Gewöhungsphase entschieden werden.
Sollte sich der Hersteller zum Ziel gesetzt haben, eine bestimmte Art von mechanischer Tastatur zu emulieren, dann ist dass für Spieler, die akustische Instrumente kennen von Vorteil. Für Spieler, die nie auf einem akustischen Instrument spielen, ist das vermutlich ziemlich schnuppe. Noch einmal ein Hinweis: Kawai versucht das Anschlaggefühl einer Flügelmechanik zu emulieren.
Das die Tasten nach dem loslassen stark federn, konnte ich nicht feststellen. Das die Tasten ganz leicht federn ist logisch. Denn die Tasten "schlagen" über den Filz gegen den Anschlag. Dieses leichte Federn hat m.E. keinerlei merkbare Auswirkungen auf das Spiel oder das Anschlaggefühl.
Alle Hersteller kämpfen mit den gleichen physikalischen Gesetzen und bei allen Herstellen finden sich die gleichen Probleme. Um wirklich Beurteilen zu können, ob eine Tastatur gut ist, hilft nur eins: Testen, testen , testen...
Insteressant ist immer wieder, dass eine bestimmte Tastaturgeneration in unterschiedlichen Instrumenten unterschiedlich bewertet wird. Das hängt m.E. nicht mit den mechanischen Eigenschaften zusammen, die ja bis auf Fertigungstoleranzen identisch sind, sondern mit den unterschiedlichen Klängen der Modelle und den (evtl. dadurch verbundenen) Klangerwartungen. Es ist somit ein höchst subjektive Beurteilung. Daher: Testen, testen, testen...
2. Klang
Was ist ein guter Klang? Wie wirkt sich ein Klang in unterschiedlichen Räumen aus? Was für Musik kann damit gespielt werden? usw. Also: Den eigenen Geschmack entscheiden lassen und am besten zu Hause testen. Das man mit 5cm Lautsprechern nicht viel Luft bewegen kann, dürfte allen klar sein. Aber das man damit gute Musik zum besten geben kann, wissen vermutlich nur die, die eben solche liefern können.
3. Polyphonie
Es mag sein, dass es Hersteller gibt, die Polyphonieprobleme mit Software ausbessern. Im Normalfall muss man aber erst einmal an die Grenzen der Polyphonie stoßen. Und mit Normalfall meine ich real gespielte Musik und keine "Kunstgriffe" zum Erzwingen der Grenzen. - Gerade der hier beschriebene Test ist solch ein Kunstgriff. Man rechne mal die benutzten Simmen, einschl. der Saitenresonanz, nach. Wie schon gesagt, mit Software kann man den Effekt mindern. aber nicht beheben.
Tja, wo liegt die Wahrheit?
Viele Grüße
Harald