Kaum kleine Gitarrenbauer für Westerngitarren?

  • Ersteller Arthur M.
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@rmb

Besondere Wünsche an einen Gitarrenbauer können doch vielfältig sein?
- Materialien
- Form/Größe
- Halsbreite
- Halsprofil
- Headstock
- Tuner (offen, geschlossen, Übersetzung, Hersteller)
- Bünde (Material
- Optik (Bling-Bling)

Und nicht zuletzt der Klang, wobei das sicher der schwierigste Teil im Gespräch und der Abstimmung ist.

Ich selbst finde allerdings meist etwas von der Stange. ;-)
Aber wenn man da bestimmte Vorstellungen hat und ein individuelles Instrument möchte, dann gibt es da schon eine Menge "Wünsche". ;-)
 
Besondere Wünsche an einen Gitarrenbauer können doch vielfältig sein?
ja klar, ich rede da eigentlich von mir,

Ich selbst finde allerdings meist etwas von der Stange. ;-)
Aber wenn man da bestimmte Vorstellungen hat und ein individuelles Instrument möchte,
bei `ner E-Gitarre fällt es mir leichter und macht dann für mich mehr Sinn mit einem "kleinen" Gitarrenbauer in Kontakt zu treten.
Bei akustischen gibt es für mich auch genug Auswahl von der "Stange". Da folge ich auch dem Argument, was das klangliche anbelangt,
"vor" dem Kauf zu hören, wie das so ist.
 
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Verrückt Idee, die mir gerade beim Lesen in den Sinn kam:

Vielleicht ist der Anteil an Käufer für Meister Gitarren einfach höher in Bereich Klassik? :nix:

Ja, es gibt vermutlich mehr Western Gitarre Spieler in Deutschland, aber sind die bereit X tausend Euro für ein Meister Instrument auszugeben?

Ganz krass gesagt; ich glaube von Gitarren Anfänger, über den Student und Bühnen Musiker bis hin zum passionierten Gitarristen, werden die meisten Western Gitarristen "von der Stange" glücklich (was nicht abwertend gemeint ist).

Aber gerade im Bereich Klassik wird es zumindest ab dem Level "Student" mehr Gitarristen geben, die bereit sind für ein individuelles Meister Instrument zu zahlen.
Klar gibt es dort auch sehr gute Alternativen von der Stange wie zb Hanika, aber die Bereitschaft für eine nach Maß gefertigte Meister Gitarren ist vielleicht höher?

Ich selbst durfte früher in Unterricht eine Zeit lang eine Konzertgitarre von einem Gitarrenbauer spielen und selbst ich Laie habe den Unterschied zu meinem 400€ Sperr-Holz Prügel sofort gemerkt, was in mir auch die Bereitschaft erhöhte für ein sehr gutes Instrument auch sehr viel mehr zu investieren.
 
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Verrückt Idee, die mir gerade beim Lesen in den Sinn kam:
Vielleicht ist der Anteil an Käufer für Meister Gitarren einfach höher in Bereich Klassik?
Zustimmung
Ja, es gibt vermutlich mehr Western Gitarre Spieler in Deutschland, aber sind die bereit X tausend Euro für ein Meister Instrument auszugeben?
Ach, zum einen ja, zum anderen ist der Steel-String-Markt mehr von "ikonischen Modellen" geprägt. Das heißt, dass viele Western-Spieler viel Kohle für ihre Instrumente bezahlen, aber eher hinter den "großen Marken" bzw. "ikonischen Produkten" hinterher sind. Eine D45 ist eine D45 ist eine D45.

Als Beispiel: .
Richard Jacob (Weißgerber) stellte in seinem ganzen 55jährigen Berufsleben ca. 3700 Instrumente (nicht nur Gitarren) her (https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Jacob).
Gurian Guitars, quasi der Gründer der Boutique Steel Strings, zwischen Mitte der 1960er und Anfang der 1980er ca. 5000 Instrumente.
Aber auch von der D45 wurden in den letzten Jahren größere Mengen gebaut (wie viele genau, weiß ich nicht, aber https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_D-45 berichtet von fast 300 Instrumenten alleine in 1996. Und für eine D45 kann man bequem eine (oder ggf. auch 2) klassische Meistergitarren kaufen.

Aber gerade im Bereich Klassik wird es zumindest ab dem Level "Student" mehr Gitarristen geben, die bereit sind für ein individuelles Meister Instrument zu zahlen.
Klar gibt es dort auch sehr gute Alternativen von der Stange wie zb Hanika, aber die Bereitschaft für eine nach Maß gefertigte Meister Gitarren ist vielleicht höher?
Die Verbindung Gitarrenbauer - Musiker ist oft auch enger. Die Steelstrings haben sich erst allmählich aus der Singer-Songwriter-Ecke mit (vor allem) US-amerikanischen Vorbildern herausgewühlt. Ernstzunehmende "Western"-Steelstrings hoher Qualität jenseits der Einzelfertigung gibt es in Europa eigentlich erst seit den späten 70ern, frühen 80ern: Lowden, Trameluc, in D Hopf (für John Pearse). Die "Klassiker" waren da längst etabliert.
 
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Martin setzen Dank (früherer und z.T auch heutiger) Qualität und Beliebtheit den de-facto-Standard, an dem sich alle irgendwie messen lassen müssen.

Es gibt eine Menge von kleinen, feinen - und meist sehr teuren - Gitarrenbauern, allerdings die meisten auch in den USA, die sich ihre Nische erarbeitet haben. Und mal ehrlich - in einem Land, wo Akustikgitarren mit Stahlsaiten immer noch "Westerngitarren" heißen, würde ich auch nicht die besten "Acoustic Steel Strings" der Welt vermuten. Auch wenn es sie gäbe, sie müssten halt (beispielsweise) mit https://olsonguitars.com/ und den ganzen anderen Playern mithalten, die nicht nur tolle Instrumente haben, sondern auch entsprechende Künstler, die diese nutzen/promoten.

In Deutschland hat Klassik halt immer noch einen höheren Stellenwert als die importierte Pop-Musik. In den USA sind Folk/Country/Blues/Jazz zwar auch nicht in allen Aspekten "erfunden" worden, aber sie sind dort halt zusammengekommen und als Musikform/-genre entstanden. Dementsprechend hoch ist auch der Stellenwert der damit verbundenen Instrumente. Schaut euch mal Banjo und Mandoline an (beispielsweise), und wo da die hochwertigen Instrumente so herkommen.

Und seien wir mal ehrlich: Wer hat schon das Selbstbewusstsein und Knowledge, ein tolles teures Instrument zu kaufen bzw. sich bauen zu lassen, ohne dass es dazu Reviews in Gitarrenzeitungen oder von den großen Kanälen auf YouTube gäbe? Wer kann beurteilen, welche Preise gerechtfertigt sind? Wer traut sich das? Meine einzige "Custom" A-Gitarre habe ich mir in Australien bauen lassen (https://www.wanderingboyguitars.com/), dies aber wegen dieses speziellen Ansatzes. Ansonsten gibt es ja Einige, die in Vietnam o.ä. hochwertige Gitarren als Einzelstücke fertigen lassen - schlicht, weil man dort sehr gute Qualität zum sehr guten Preis bekommt.

Also - total nachvollziehbar.
 
Wer hat schon das Selbstbewusstsein und Knowledge, ein tolles teures Instrument zu kaufen bzw. sich bauen zu lassen, ohne dass es dazu Reviews in Gitarrenzeitungen oder von den großen Kanälen auf YouTube gäbe?

Ich habe meine Lieblingsgitarre bauen lassen bevor ich das erste mal Riebes Fachblatt in den Händen hatte und natürlich war das auch lange bevor es das Internet gab wie wir es heute kennen. 1978/79. Es gab also kein rewiew.

"Selbstbewußtsein" spielte dabei glaube ich rückblickend keine so große Rolle. Wäre dann wohl eher Überheblichkeit gewesen wenn man das jugendliche Alter bedenkt.

Der Preis entsprach damals einer D 28 / D 35, also etwas über 2000,- DM inklusive Koffer.

*
 
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