@ cydonia
Hallo cydonia,
hatte die letzten Tage verstärkt beruflich zu tun, was mich von der anstehenden Kaufentscheidung etwas abgelenkt hat.
Ich habe im Wesentlichen folgende Geräte angetestet: PRP 800, Roland HP-101/102/103, Kawai CN2-4, ein paar Casios und ein echtes Klavier (frag mich nicht welche Marke). Das echte Klavier sollte dabei nur so ne Art Referenz sein (Klang/Tastatur)
Zu meinen subjektiven Eindrücken nochmals Folgendes:
GEM: Klangtechnisch wirklich gut ! Das Beste, was ich überhaupt zu hören bekommen habe. Klingt brillianter, "hochauflösender" als alle anderen, wenngleich die Lautsprecher im PRP 800 eher mau sind; über externe Anlage aber prima. Nach meiner Einschätzung kommt man deshalb bei einer Anschaffung des PRP nicht um entsprechende Zutaten wie vernünftige Lautsprecher etc herum. Großes "ABER": die Tastatur ist wohl der Punkt, wo man Kompromisse macht. Ist mir erst so richtig aufgefallen, als ich später das echte Klavier "bespielt" habe. Schwer zu beschreiben...fühlt sich vergleichsweise weich/schwammig an...da das RP 800 die selbe Tastatur zu haben scheint, gilt da wohl das selbe, wobei mich trotzdem ärgert, dass ich in meiner Umgebung keinen Händler habe, der ein RP-800 anspielbereit im Laden stehen hat.
Roland: Wenn man sich umhört, klarer Favorit bei den meisten Musikern und Händlern, die ich gefragt habe; wird einem empfohlen, wenn man klar macht, dass man es Ernst meint mit dem Klavierspielen (was die von mir behelligten Händler offensichtlich an der Investitionsbereitschaft festmachen ...) und man keine Froschorgel sucht. Alle klangtechnisch wirklich in Ordnung und sauber verarbeitet; über Kopfhörer hatte ich bei HP-102/103 den Eindruck, dass die klanglichen Unterschiede zum GEM kleiner werden, aber noch da sind. Das HP-101 kommt für mich nicht in Betracht, mir fehlen dort die Knöpfe
Du hast im übrigen Recht was die Tastaturen angeht, die "Compact Progressive Hammer Action" ist nicht so gut wie die "Progressive Hammer Action" aber meines Erachtens immer noch besser als bei allen anderen Kandidaten.
Kawai: Eigentlich nicht zu beanstanden, liegen allerdings klanglich (wohlgemerkt: rein subjektiv) selbst noch hinter den kleinen Rolands zurück (gilt auch für CN-3 und CN-4); die Tastatur ist vergleichsweise leichtgängig und gefällt mir nicht Recht im Vergleich zum echten Klavier.
Casio: Wird hier im Forum von einigen wohl für den Anfang empfohlen...warum auch immer! Meines Erachtens in allen Punkten unterlegen; das gilt vor allem für den Klang. Mir wurden bei Händlern verschiedene Modelle gezeigt, alle klangen wenig überzeugend. Teilweise mit einer leuchtenden Tastatur ausgestattet! Hast Du zufällig ne Katze? Wenn ja, solltest Du über eine Anschaffung nachdenken, die rennt wahrscheinlich den ganzen Tag den leuchtenden Tasten hinterher...dann hat wenigstens einer Spass daran
Ach so, das Korg SP-250 ist mir auch mal unter die Finger gekommen und ich fand es gar nicht schlecht. Wenn hier vereinzelt über die Tastatur/Verarbeitung des Korg gemault wird, weiss ich nicht, ob die Kritiker dieses Gerät meinten oder ich auf das einzig vernünftige Gerät aus der Serie gestoßen bin:screwy: war alles in Ordnung damit, aber auch nicht mehr. Die Euphorie in manchen Magazinen ob dieses Geräts kann ich allenfalls im Hinblick auf das Preis-/Leistungsverhältnis nachvollziehen...
Über die anderen Geräte, die Du nennst, kann ich Dir keine Angaben machen...
Na, ja, und das Problem, vor dem ich stehe, ist halt im Großen und Ganzen immer noch dasselbe. Wahrscheinlich habe ich bereits das Problem, mit zu vielen Empfehlungen, Tests etc. "gefüttert" zu sein. Vermutlich ist ein Roland der beste Kompromiss aus Klang und Tastatur (wobei mir schon ein HP-102 reicht). Das Korg SP-250 würde ich kaufen, wenn ich für den Anfang auf jeden Fall unter der 1000€-Schwelle bleiben wollte (wie gesagt: PRP 800 kostet zwar auch weniger, muss aber nach meiner Auffassung "aufgerüstet" werden). Gehe ich nur nach dem Klang, ist die klare Entscheidung ein GEM. Die Kawais habe ich aus meiner Einkaufsliste gestrichen, da sie nach meiner Einschätzung nicht an die Rolands ran reichen (und klanglich an das GEM schon mal gar nicht).
Wie gesagt: im Hinblick auf die Klaviaturen kann ich nur Eindrücke widergeben. Schließlich bitte ich auch nicht zu übersehen, dass ich nur
ein echtes Klavier zum Vergleich angespielt habe, was natürlich nur eine schmale empirische Basis ist
Wie andik, felixus und schneemann schon gesagt haben: offensichtlich sind die Unterschiede auch zwischen den echten Pianos/Flügeln erheblich, so dass es letztlich gar keinen Sinn macht, von schlechteren oder besseren Tastaturen zu sprechen, eine Hammermechanik als kleinsten gemeinsamen Nenner vorausgesetzt. Hätte ich das GEM mit nem anderen Klavier verglichen, wäre ich womöglich zu einem etwas anderen Ergebnis gekommen.
Klanglich bin ich mir jedenfalls sicher: Erst GEM, dann mit etwas Abstand Roland und dann mit viel Abstand der Rest.
Hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen
cheers,
TAB