Kaufempfehlung Digitalpiano, einziges Kriterium Tastatur für Virtuelle Pianos

Steht beim Musikschulleiter, hängt an einem großen und neuen Mac mit sehr guter Piano-Software und sehr guter Recording-Hardware. Habe ich gespielt: Tipp-Topp. Wenn es das mit sehr guten internen Sounds und Lautsprechern in transportabler Variante gäbe, stünde es bei mir.

Wenn der Rechner sowieso immer an ist und eine vernünftige Abhöre (Studiomonitore o.ä.) dran hängt, kann das Sinn machen. Bei HiFi würde ich zweifeln, kenne mich aber nicht gut aus.

Ich finde die Idee einfach sehr interessant meine Hifi-Kenntnisse irgendwie auch auf das Klavierspiel anzuwenden. Wobei ich bisher nicht weiß, ob ein Transfer überhaupt so ohne weiteres möglich ist. Studio-, Nahfeld- oder Abhörmonitore werden ja viel in der Tontechnik benutzt, um möglichst präzise (auch messbar) beim Abmischen zu hören.
Hören ist aber sehr individuell und was dem eigenen Gehör gefällt muss nicht immer die objektiv korrekteste Lösung sein.
Gleichzeitig ist die Anforderung bei der Reproduktion einzelner Klänge aus einem VST für ein einzelnes Instrument vllt sogar anders oder sogar viel geringer als eben zB die Wiedergabe einer Live-Konzert-Aufnahme mit breiter Bühne, vielen Instrumenten, Gesang, sich im Raum bewegenden Klängen, Publikum etc.

Ich sehe das jetzt so, gerade in diesem Anwendungsfall wird die Hifi-Kette ab dem PC ja Teil eines Live-Instruments, mit dem man sich dann musikalisch ausdrückt. Ich dachte zuerst an Magnetostaten oder Elektrostaten als Lautsprecher, weil die sehr schnell und brilliant spielen. Das kann interessant sein, aber vllt sorgen sie auch dafür, dass ein simuliertes Instrument dann eben auch zu künstlich klingt.
Eine andere Idee wären Spaß-Lautsprecher, die sehr experimentelle Gehäuseaufbauten und Klangkörper aber oft zB schlechte Chassis und Technik haben, aber den Raum in den Klang einbeziehen und sehr diffus in alle Richtungen abstrahlen. Da würden mir jetzt alte Bose Lautsprecher (zB die 601) einfallen.

Ich glaube da ist eine große Hobbyschnittmenge und auch grundsätzlich Entwicklungspotential im Digitalpianobereich.

Darum finde ich das Roland LX-9 ja auch so spannend, weil Roland zusammen mit der sehr alten Hifi Marke Onkyo das gesamte Instrument auch als Hifi-Gerät gedacht und gebaut hat. DSP, Lautsprecheranordnung, Gehäuse als Resonanzraum, aktive Weichen und sogar Wiedergabe einzelner Abschnitte der Klangerzeugung in einem analogen Instrument gehören ja dort direkt mit dazu.
 
Kawai hatte auch mal eine Kooperation mit Onkyo, nicht lange, glaube ich.

Das lx9 würde ich dann aber sehr genau mit dem Kawai ca 901 vergleichen und vorführen lassen.
 
Ich finde die Idee einfach sehr interessant meine Hifi-Kenntnisse irgendwie auch auf das Klavierspiel anzuwenden.
Wenn ich mal ein Digitalpiano über HiFi-Boxen gespielt habe, klang das immer sehr bescheiden, was meiner Einschätzung nach an den Frequenzgängen lag, die nicht auf HiFi ausgelegt sind. Aber ich kenne mich da wie gesagt zu wenig aus, und Versuch macht kluch. Bei mir läuft Homerecording über eine Syrincs m3-220, und da klingt das Digitalpiano (Yamaha P515) auch live sehr brauchbar drüber.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zwei Dinge spielen nach meiner Kenntnis eine besondere Rolle bei der Verstärkung eines Digitalpianos: ein flacher Frequenzgang (hat man bei HiFi i.d.R. nicht) und Power für eine Menge heftige Transienten (die sind bei normaler Dosenmusik m.W. entschärft).
 
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Darum finde ich das Roland LX-9 ja auch so spannend, weil Roland zusammen mit der sehr alten Hifi Marke Onkyo das gesamte Instrument auch als Hifi-Gerät gedacht und gebaut hat.
Das war aber nicht Roland, sondern Kawai. Es ging bei der Kooperation nicht um das "gesamte Instrument", sondern um Verstärker/Lautsprecher und Onkyo ist längst Pleite und Geschichte.
Kawai Broschüre CA-79 mit Onkyo

Ich finde, es wäre sinvoll zuerst das Instrument festzulegen und auch das zum Start notwendige Zubehör.
Nach einiger Zeit und mit mehr Erfahrung könntest Du dann beschreiben, was Du dir anders vorstellst und dann sieht man weiter.

Einen Begriff wie Brillianz sehe ich sich genommen nicht als das Qualitätsmerkmal. Auch beim digitalen Klang ginge es mir um einen vollständigen und realistisch wirkenden Höreindruck in seiner Gesamtheit, nicht nur um einzelne Frequenzbereiche.

Am HiFi zu hängen würde ich auch nicht als nützlichen Maßstab für die Wiedergabe eines Digitalpianos sehen. Dazu kann ich ein Ergebnis aus meinen eigenen Vergleichen zu Hause beisteuern: die Kali In-5 gaben den "brillianten" Yamaha CFX im P525 insgesamt besser wieder, weil über den Hörbereich harmonischer zusammmenklingend und damit musikalischer wirkend als die eingebauten Lautsprecher. Die glänzten vor allem mit einem - im spontanen Eindruck - zu weit wirkenden Panorama.

Die Yamaha CFX Demo klang m.E. über die Kali im Sinn von natürlich wirkendem Klang auch besser als über meine Expolinear Stereoboxen, die für sich genommen seit vielen Jahren zu den guten (passiven) Stereolautsprechern zählen und derzeit mehr als das Deifache der Kali kosten.

Gruß Claus
 

Anhänge

  • CAx9_brochure_DE.pdf
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Grund: Ergänzung zu Onkyo, Satzbau und Rechtschreibung korrigiert
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