rbschu
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Kann ich verstehen. Nein, habe ich leider nicht. Bis auf die persönlichen Gespräche mit einem Tonmeister (ich bin leider keiner). Der hat mir auch von dem Lundahl Übertrager abgeraten, der seiner Aussage nach höchstens bei der Abnahme von Bläsern zu mehr Transparenz führt...Lieber rbschu, bei allem Respekt und nicht böse gemeint... ich persönlich finde solche Aussagen etwas zu plakativ. Das macht mich skeptisch.
Hast du einen Vergleichstest, wo man das selbst hören kann?
Und ja, ich verfolge mit meinem obigen Post eine andere Strategie, nämlich nicht nur 1 Mikrofon einzusetzen, die eierlegende Wollmilchsau, wie man so schön sagt, sondern flexibler an die Sache ran zu gehen. Es ist nämlich nicht wirklich ersichtlich, ob der TE 1 Mikrofon (für ein Heidengeld) sucht, sondern 1 Problembereich abgedeckt haben will. So lässt sich jedenfalls der vorletzte Satz des TE in Post #26 interpretieren. Ich halte ein solches Vorgehen auch nicht für absonderlich, sondern geradezu für klassisch. Natürlich sucht man ein Mikrofon für eine spezielle Anwendung. Dabei kommt es aber nicht darauf an, dass dieses Mikro alle Anwendungen erschlägt (ob es das überhaupt gibt?) Ich meine, wenn man Flexibilität in der Aufgabenstellung hat (z.B. männliche und weibliche Stimmen in verschiedenen Tonlagen, beispielsweise Sopran oder Bariton) sollte man auch flexibel an die Problemlösung rangehen können. Mehrere Mikrofone zur Auswahl sind m.E. dafür besser geeignet als ein "Universaltalent". Nichts gegen die besagten Neumann oder Gefell, absolut nichts, aber für eine Selektionsmöglichkeit in dieser Preisklasse legt man schnell 10.000 € hin. Das mag für professionelle und umsatzorientierte Tonstudios okay sein, für Hobbymusiker/-produzenten ist das aber überzogen.
Noch ein anderes Argument möchte ich anführen, nämlich, dass es objektiv kein "bestes" Mikrofon gibt. Und da es das nicht gibt, sucht man subjektiv nach dem Besten. Wenn man wie der TE verschiedene Musiker in seinem Homestudio arbeiten lässt, sollte man erwarten, dass diese Personen schon aus psychologischen Gründen ihr passendes Mikrofon suchen (wollen). Da ist es absolut nicht hilfreich zu sagen: Hier, ich habe eines. Das ist das beste. Andere braucht man gar nicht parat zu haben, weil die Auswahl nicht lohnt. (Zitat: ... "da ich in meinem Homestudio mehrere Musiker aufnehmen lasse, möchte ich ein Mic haben, das viele Stimmen bedient."). Ein solches Vorgehen wäre absurd. Wenn man keine Auswahl bietet, wird selbst das "beste" zu Schrott.
Weiterhin finde ich, sollte man sein Augenmerk auf auch potenzielle Schwachstellen richten, die es gar nicht erlauben, den marginalen Unterschied außerhalb eines guten Studios herauszuhören. Denn das wäre nur Voodoo. Insofern hat Kollege @LoboMix vollkommen recht (Post #36). Ich gehe davon aus, dass der TE noch locker einige Hunderter, wenn nicht Tausender in die Optimierung seiner Räumlichkeiten, seine Aufnahmekette und sein Studio stecken kann, ehe besagte Unterschiede wirklich an Relevanz gewinnen - obwohl seiner Aussage nach ja bereits in Akustikmaßnahmen investiert wurde.
Unterm Strich würde ich genauso vorgehen, wie es Kollege @Hotspot weiter oben formuliert hat, nämlich: "Du willst das beste Mikrofon für dein Geld, also lass die Ohren entscheiden, nicht den Kopf oder den Verkäufer." So bin ich im Übrigen auch zur Hälfte meiner Mikrofone gekommen, indem ich Alternativen gesucht habe, die es mit den teuren, renommierten Modellen aufnehmen können. Mag sein, dass das "teure" Mikro subjektiv einen Tuck "besser" klingt, aber das "günstigere" bringt 98% dessen auch - und kostet nur die Hälfte. Es ist deshalb nicht mediokre. (Hiervon nehme ich mal die CM3s und das OM1 aus, denn die sind zwar gut, aber eben mittlere Klasse/mediokre. Die habe ich auch nur angeführt, um aus den restlichen 300€ des Budgets etwas Nützliches herauszuquetschen.) Aber wir alle wissen, dass wir für die Kombination aus höchster Klasse und Herstellerrenomme auch den höchsten Preis zahlen müssen, oder? Alternativen gibt es immer.
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