Was an der Stelle auch wichtig ist: Der Verstärker wird nicht unmittelbar seine volle Leistung abgeben, sobald Du etwas aus den Lautsprechern hörst, d.h. die vollen 150 W kommen erst weiter oben im Regelweg, etwa ab der Hälfte bis zwei Drittel heraus (ob das bei Transistorverstärkern auch so ist, weiß ich nicht, bei Röhrenverstärkern kommt es in etwa hin).
Solltest Du also den Verstärker nicht zur Beschallung einer Großveranstaltung benutzen, könnte auch ein Lautsprecher (bzw. ein Paar) ausreichen, das weniger als 150 W verkraftet. Noch einmal: Dann darfst Du ihn aber nicht zu weit aufreißen! Abgesehen davon empfiehlt es sich nicht, einen Transistorverstärker zum Übersteuern der Endstufe zu bringen, die dabei entstehenden Verzerrungen entstehen nicht durch ein Zusammenstauchen der Schwingung (das passiert bei Röhrenverstärkern), sondern durch abruptes Abhacken. Zum einen hört sich das bescheiden an, zum anderen ist das sehr ungesund für Lautsprecher (selbst, wenn sie mehr als die maximale Leistung des Verstärkers verkraften).
Ein weiterer Punkt ist, dass zumindest Celestion die maximale Leistung, die einer ihrer Lautsprecher verträgt, sehr großzügig nach unten korrigiert wird. Hier im Forum hat Bluesliebe dem Celestion Vintage 30 bescheinigt, auch 100 W zu verkraften (in der gleichen Diskussion wurde auch auf einen Combo von Engl, ich meine es war der Souvereign 100, hingewiesen). Allerdings vermute ich, dass Bluesliebe mit wenig Verzerrung spielt und daher seine Lautsprecher auch nicht sonderlich ärgert. Auch hier gilt wieder: Vorsicht mit dem Übersteuern einer Transistorendstufe!
Der letzte Punkt zum Thema Leistung, den Du bei einem Transistorverstärker beachten solltest, ist, dass Du mit der Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher die Leistung des Verstärkers reduzieren kannst. Dazu schließt Du einen Lautsprecher mit höherer Impedanz, als der Verstärker mindestens benötigt. Wenn z.B. der Verstärker mindestens vier Ohm haben möchte, kannst Du ihm auch acht oder 16 geben, die Leistung, die er dann abgibt, wird weniger. Das genaue Verhältnis fällt mir gerade nicht ein, ich meine, dass der Anschluss eines Lautsprechers mit der vierfachen Impedanz die abgegebene Leistung halbiert. Erwarte aber bitte nicht, dass der Verstärker dann signifikant leiser wird!
Umgekehrt könntest Du die Leistung mit einem Lautsprecher mit niedrigerer Impedanz erhöhen, also z.B. durch einen vier Ohm Lautsprecher an einem Ausgang für acht Ohm. Mach das nie! Ansonsten wird dir sehr wahrscheinlich der Verstärker abrauchen.
Der Hinweis auf dieses Verhalten soll vor allem dazu dienen, dass Du bei deiner Lautsprecherauswahl auch solche Modelle berücksichtigst, die sonst auch im Paar zu schwach sind. Schaltest Du sie in Reihe, addieren sich die einzelnen Widerstände und schon könnten sie den Randall aushalten.