Hallo Philip, eine gute und eine schlechte Nachricht für dich - welche das Rennen macht, liegt ganz alleine bei dir und deiner Geduld.
Die schlechte zuerst: Du hast wirklich so gut wie keine Ahnung von Tastensinstrumenten und solltest heute oder morgen kein Instrument kaufen.
Die gute Nachricht: Diese noch fehlenden Kenntnisse kannst du dir aneignen; dann kannst du dir ein Instrument kaufen, dass für dich passt und das du haben möchtest.
Nach langem Überlegen habe ich mich aber dafür entscheiden, erst mal Keyboard/Synthesizer zu spielen/lernen.
Nach langem Überlegen - von Sonntag bis heute, was ein langer Zeitraum...
Gut, es ist auch ziemlich schwierig, da es auch viele Geräte gibt, die sich in keine bestimmte Kategorie zuordnen lassen.
Hier merkt man deutlich deine noch fehlenden Kenntnisse.
Die Geräte lassen sich fast alle grundsätzlich einordnen, sehr klar sogar. Entweder sind das Pianos - Homepianos, Stagepianos, Kompaktpianos (= Pseudo-Stagepianos mit eingebauten Lautsprechern) oder Keyboards, selbst wenn einige der Instrumente auch Funktionen der jeweils anderen Kategorie mit abdecken, mehr oder weniger gut.
Zunächst einmal: Von der Grundidee sind Klavier und Keyboard zwei unterschiedliche Instrumente. Ein Klavier ist vom Keyboard beinahe so verschieden, wie von den Dingern in meinem Avatar, beinahe. Wohl sind die ganzen Tasteninstrumente jeweils enger bis entfernter verwandt miteinander. Und wer ein Tasteninstrument gut gelernt hat, hat m.E. ganz gute Chancen, auf dem nächsten halbwegs brauchbares zustande zu bekommen.
Zwischen Digitalpiano und Keyboard liegt der Hauptunterschied in der Tastatur, Pianos haben gewichtete Tastaturen mit Hammermechanik, Keyboards haben Tastaturen mit Federn. Nun gibt es Stage-/Kompaktpianos, die Keyboardfunktionen mitbringen, d.h. die entsprechenden Klänge, Pitchbend- und Modulationsrad, Begleitautomatik, Anschluss für Expression-Pedal usw. Umgekehrt gibt es Keyboards, die sehr gute Pianoklänge haben und eine straffe Tastatur (z.B. Roland Go Piano oder Go Key uvm.). Aber Klavierspielen auf einem Keyboard ist eine Krücke und ich habe auch schon gute Klavierspieler auf Keyboards absaufen sehen.
M.E. ist ein Digitalpiano mit Keybaordfunktionen das universellere Instrument. Aber:
Es gibt Klänge, die eher einen klaren Anschlag (mit Hammerimitat) brauchen, allen voran Klavier und Klänge, bei denen es eher nervig ist, wenn Tastaturen eine Hammermechanik haben (manche Synthie-Klänge, ggf. beim Orgelspielen o.ä.). Und es hängt von der Art der Musik ab.
Um eine Idee zu bekommen, was sich gut anfühlt, hättest du gerade bei PPC die Chance, echte akustische Klaviere und Flügel im Vergleich zu Digitalpianos und Keyboards anzutesten.
Du hattest auch ein Casio CDP erwähnt. Meine Meinung, obwohl ich Casio durchaus gut finde im (auch gehobenen) Einsteigersegment: lass die Finger davon. Die PX-Serie ist deutlich besser.
Das hier ist ein interessanter Allrounder. Die Kategorie: Ganz klar Stagepiano. Aber mit sehr vielen Keyboard-Features (allerdings ohne Begleitautomatik):
https://www.thomann.de/de/casio_px_5s_privia_pro.htm?ref=search_prv_3
Das sind zwar 150 Euro mehr, als due ausgeben willst. Aber bis du zielsicher und etwas kompetenter weißt, was du möchtest, sollten die zusammengespart sein
Oder so etwas wie das schon emfpohlene DGX-660, wenn die Begleitautomatik unbedingt im Gerät sein muss.
Generell hier noch die Liste kaufbarer Marken bei Digitalpianos: Yamaha, Kawai, Roland, Korg, Casio, Kurzweil, Nordpiano. Bei Keyboards mag es da noch mehr, geben, aber dazu wissen andere hier mehr.
Gruß, Tobias
P.S: Wenn es nicht allzu sehr eilt: Innerhalb der nächsten 2-4 Wochen sollte ich mal wieder in Hannover sein, dann könnte ich dir vor Ort bei PPC den Unterschied zwischen den Instrumenten zeigen (Nein, ich bin nicht verwandt und verschwägert mit dem Unternehmen, bekomme auch keine Provosion
bin in einem ganz anderen Bereich tätig).