Hallöchen,
sorry, wenn ich mich jetzt auch noch einmische...
Problem an deinem Thread ist, dass einfach viele notwendige Informationen fehlen und andererseits die gegebenen Informationen teils nicht recht zusammenpassen.
Fangen wir mal von vorne an:
Deine Beschreibung des Tops lässt viele Fragen offen. Man kann dir kaum einen sinnvollen Rat geben, wenn man nur die Info "Doppel 12" Direkthornprinzip" hat.
Direkthorn meint wahrscheinlich Fronthorn, richtig? Hat dieses Fronthorn vor den 12" Phaseplugs, also irgendwelche Konstrukte, die vor der Membran im Horn sitzen und wie sehen die aus?
Wie groß ist das Horn und wie tief, wie groß ist der Hornhals, also die Öffnung des Horns vor den Chassis?
Warum muss man das wissen?
Weil man dann sehen kann, wie das Horn funktioniert und weil man dann auch sehen kann, welche Wechselwirkung das Horn beispielsweise direkt mit dem Membrantrichter und dessen Geometrie hat.
Typischerweise laden die Fronthörner von Doppel 12" frühestens ab 150-200 Hertz. Du willst jetzt aber zwischen 60 und 100 Hz zum Bass trennen.
Was lässt dich annehmen, dass das funktioniert?
Noch dazu ist der P110 ein echter Mitteltöner, der normalerweise erst ab 200 Hz empfohlen wird.
Der lineare Auslenkungsbereich ist beispielsweise extrem klein. Wird das Chassis mit Bass belastet ohne durch ein Horn in diesem Bereich noch entlastet zu sein, sondern im Gegenteil ab dem Grundton mit dem Horn belastet zu sein, wird der erreichbare Maximalpegel extrem klein sein. Die Verzerrungen werden sehr früh sehr hoch sein.
Leider gibst du auch nicht an, welche Chassis im Original eingebaut waren oder als erster Ersatz (nur die Firmenangabe hilft da ja nicht). Das rückwärtige Volumen des Gehäuses muss an die Chassis angepasst sein. Unterscheiden sich die technischen Parameter der verschiedenen Chassis stark voneinander, ist schon mal klar, dass die Anpassung noch aufwendiger werden wird, vielleicht sogar unmöglich ist. Hilfreich wäre also auch, zu wissen, wie groß das rückwärtige Volumen ist.
Mit den Hochtonhörnern geht es weiter: du schreibst, die wären genau berechnet...
Was meint das jetzt? Sind das die original Hörner (was ich nicht annehme) oder sind das Hörner, die vom Ausschnitt und Nennabstrahlwinkel her passen? Hatte die der Vorbesitzer schon verbaut?
Wenn du den genauen Typ des Horns nicht angeben kannst, wären auch hier die Abmessungen und ein paar Fotos hilfreich.
Der Monacor-Treiber ist eigentlich recht gut, um aber tatsächlich ab 1kHz eingesetzt werden zu können, braucht er schon ein sehr großes tiefladendes Horn. Insbesondere, wenn der Treiber mit einem extrem leistungsfähigen Mitteltonteil kombiniert wird.
Wird der Treiber überbelastet, senkt das wieder unnötig den erreichbaren Maximalpegel und erhöht die Verzerrungen stark.
Da zugleich der RCF eigentlich bis 2kHz einsetzbar wäre, wäre eventuell eine höhere Trennfrequenz sinnvoller - davon abhängig, ob das Mittenhorn soweit hoch spielt oder eben das Hochtonhorn so tief lädt...
Als Controller würde ich dir auch am ehesten zum Behringer raten...
Die anderen Poster haben aber mehr als recht, wenn sie die enormen Schwierigkeiten des ganzen Projekts hervorheben.
Zwingend brauchst du sinnvolle Messtechnik und das nötige Know-How, um damit umzugehen.
Zur Not reicht da auch Freeware und ein Selbstbaumikrofon für wenige Euro - aber Messen und vor allem die richtige Interpretation und Umsetzung der Ergebnisse ist alles andere als trivial. Neben den schon genannten Messungen hielte ich sinnvolle kalibrierte Verzerrungsmessungen für unumgänglich.
Niemand kann dir eine Garantie geben, dass das Projekt Aussicht auf Erfolg hat und noch weniger, ob es dir gelingt das Potenzial auch nur annähernd auszuschöpfen. Für ein Erstlingsprojekt erscheint mir das auch extrem schwer.
Dir muss halt klar sein, dass du vielleicht viel Zeit und Geld aufs Spiel setzt.
Du wärest nicht der erste, der beispielsweise beim Versuch zu Messen oder sinnvolle Controller-Setups zu erstellen, die Hälfte der Hardware himmelt. Lehrgeld zahlt da jeder...
Dir muss auch klar sein, dass man dich aus der Ferne auch mit bestem Willen nur unzureichend unterstützen kann.
Wenn du die Risiken trotzdem eingehen willst, wünsche ich dir jedenfalls viel Erfolg und viel Spaß!
Lieferst du die notwendigen Informationen nach, wird man dich hier auch sicher gerne weiter beraten.
Amps sind aber momentan sicher deine kleinste Sorge.
Ciao, Deschek