[Kaufberatung] Expander als Allrounder

Mit dem Sound-Angebot einer Workstation wie Motif XS oder eines Sound-Expanders wie Integra7 ist eine AKAI MPC nicht vergleichbar. "10 GB Factory Samples" :eek: Was ist denn alles dabei, das so viele GigaBytes füllt? :nix: Und wie viel davon sind spielbare Sounds wie Rhodes usw.? Wenn man nur ein paar Sounds wie Rhodes usw. braucht, sind sie notfalls für eine MPC erstellt, sofern man das Know-how hat und sich die Mühe macht. Möchte man dagegen eine breite Sound-Palette wie bei einem Motif XS oder Integra7 haben, wäre es bei einer MPC eine Lebensaufgabe.

Hmh, ganz ehrlich gesagt: Es entsteht der Eindruck, dass Du noch nie mit einer MPC Live gearbeitet hast und die technischen Spezifikationen und den mitgelieferten Sound-Content auch gar nicht wirklich kennst. Liege ich damit richtig? Deine MPC 5000 wurde vor mehr als 10 Jahren entwickelt und ist vielleicht nicht die ideale Basis, um aktuelles Equipment zu bewerten.

Wenn AnnaD Samples von, sagen wir mal, 20-30 bewährten Lieblingssounds vom Motif XS oder anderen Instrumenten in ein Gerät packen möchte, das in einen Rucksack passt, dann ist die MPC Live mit der Autosampler-Funktion ein Kandidat dafür. Und das ist auch keine "Lebensaufgabe" mehr, sondern geht inzwischen ziemlich flott:

 
Ich habe mit Geräten wie dem MPC Live keine Erfahrung. Die Idee, Sounds von anderen Quellen zu samplen, finde ich gut, aber damit dürften doch komplexere Sounds nicht 1-zu-1 abgebildet werden können, oder? Ich denke da an spielabhängige Effekte und Anschlagsdynamiken.
 
Ich habe mit Geräten wie dem MPC Live keine Erfahrung. Die Idee, Sounds von anderen Quellen zu samplen, finde ich gut, aber damit dürften doch komplexere Sounds nicht 1-zu-1 abgebildet werden können, oder? Ich denke da an spielabhängige Effekte und Anschlagsdynamiken.

Ja, man muss Abstriche hinnehmen. Wenn Du etwa ein Filter des Motif bei Spielen dynamisch verwendest, z.B. über das Modwheel, dann ist es beim Sample einfach nicht mehr 1-zu-1 reproduzierbar. Zwar bietet die MPC Live auch die üblichen Filter (Lowpass, Hipass, Bandpass) an, aber gerade Filter klingen ja von Gerät zu Gerät deutlich verschieden. Ansatzweise lassen sich Effekte der Anschlagsdynamik (z.B. mehr Obertöne bei härterem Pianoanschlag) durch die bis zu 4 Sample-Layer reproduzieren. Die stufenlose Anschlagsdynamik eines echten Pianos oder verlustfreie Reproduktion aufwändigerer Samples mit mehr als 4 Layern gehen nicht. Bevor Du Geld in eine Sampler-orientierte Lösung investierst, solltest Du auf jeden Fall mal ausprobieren, wie "amputiert" sich Samples von "Deinen Sounds" anfühlen und ob das für Dich akzeptabel ist.

Wenn Du möglichst nah am Motif bleiben willst, ist die weiter oben vorgeschlagene Lösung MOFX6 oder MODX6 sicher besser, sind aber ein paar Kilo mehr und hängt eine Tastatur dran, die Du nicht brauchst.
 
Oh Mann, es gibt offenbar leider nicht DIE Lösung. Ein stationäres Keyboard (auch wenn es leicht ist), schließe ich aus. Bei der Verwendung eines Samplers habe ich die Befürchtung, dass es mich mit der Zeit zu sehr einschränkt (soundmßig). Ich finde gerade den Ketron SD40 am interessantesten, weil es offenbar das einzige Gerät ist, das beides hat: Sounderzeugnung + Player/Sequencer. Allerdings habe ich da irgendwie Vorbehalte, weil das Gerät so auf Begleitautomatik und Entertainer ausgelegt ist, was so überhaupt nicht mein Anwendungsbereich (Band) ist. Außerdem sollen da die natürlichen Sounds zwar super sein, die elektronischen (Pads und Synthesizer benötige ich definitiv auch) aber nicht so.

Oder ich verabschiede mich ganz von der Idee und gehe in Richtung Laptop + VSTs...
 
Bei der Verwendung eines Samplers habe ich die Befürchtung, dass es mich mit der Zeit zu sehr einschränkt (soundmßig).
Naja, soundmäßig geht mit einem Sampler schon viel, insb. wenn eingebaute Effekte gut sind. Man muss allerdings viel selber basteln, sofern keine umfassende Klang-Bibliothek mitgeliefert. Eine MPC hat z.B. einen MIDI-Sequencer dabei; wenn aber kein Streaming von größeren Audio-Dateien implementiert, dann kann man eben nicht sehr viel Audio abspielen.
Bei der KORG M3-m waren ab Werk viele Sounds dabei, es gibt einen Sampler und Sequencer, aber auch hier kein Audio-Streaming, soviel ich weiß.

Ketron SD40 [...] Außerdem sollen da die natürlichen Sounds zwar super sein, die elektronischen (Pads und Synthesizer benötige ich definitiv auch) aber nicht so.
Hm... Sofern einige Synth-Wellenformen und subtraktive Klangerzeugung dabei, müssten Standard-Synth-Klänge eigentlich machbar sein. Aber im Detail kenne ich die Kiste nicht.

Oder ich verabschiede mich ganz von der Idee und gehe in Richtung Laptop + VSTs...
Damit wäre man natürlich am flexibelsten, und klanglich kann man da auch alles Mögliche verwenden. Wichtig wäre es halt, dass es stabil und mit kurzen Latenzen läuft. Und die Bedienung wäre auch noch eine Frage. Sofern alles pro Song vorher programmiert, so dass man nur abspielen und etwas dazu spielen möchte, so müsste man da Live eigentlich nicht viel bedienen. Muss aber halt zuverlässig laufen das Ganze.
 
Oder ich verabschiede mich ganz von der Idee und gehe in Richtung Laptop + VSTs...
Genau das wollte ich eben auch mal vorsichtig vorschlagen!
Die Möglichkeiten sind schier unendlich, es gibt jede Menge freie Instrumente / Effekte und insgesamt würde das wohl deinen Anforderungen mit am nächsten kommen.
Wenn du vielleicht eh schon einen Apple Laptop hast, würde sich als VST-Host "Mainstage" anbieten (rel. günstig und wohl weit verbreitet), oder wenn du von Windows kommst, dann wäre mein Tipp,
schau dir mal "GigPerformer" an (gibt's auch für Apple). Eine extrem leistungsfähige, aber dennoch sehr intuitive VST-Host Software (mit großartigem Support und einer ebensolchen Community).
Es gibt hier auch schon einen Thread dafür: https://www.musiker-board.de/threads/gig-performer.674867/
 

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