der Grund des ästethischen Wohlgefallens liegt nicht in der Vorstellung der Existenz eines Gegenstandes sondern in der Beziehung der Vorstellungen unter dem Gefühl der Lust oder Unlust, basierend auf der Übereinstimmung der Erkenntnisvermögen untereinander und nicht durch das bestimmte Dasein des Gegenstandes.
Sagenhaft! Ist das von Dir?
… michi hat klare Preisvorstllungen und um Orientierungshilfe gebeten.
Der Wunsch ist mir durchaus nachvollziehbar. Meine Meinung ist trotzdem, dass Kriterien wie …
- … Vorher-Die-Angestrebte-Stilrichtung-Wissen
- … Bauart-In-Beziehung-Zur-Stilistik-Reflektiert-Haben-Sollen
- … Konkretisierte Vorstellungen-Vom-Warum-Wofür-Und-Was
… (obzwar sicherlich schon in Michis Kopf vorhanden) um mehrere Dimensionen erweitert gehören, damit man im Zusammenhang mit Musik von seriöser Hilfe sprechen kann - Fachberatung und Fachberatung sind halt verschiedene Sachen.
Kurze Geschichte: ein Kieler Perkussionist (in allen gängigen Genres seit über 25 Jahren unterwegs) kommt mich wegen Cajon-Tests besuchen und bringt sein eigenes (bekanntes Modell eines bekannten Herstellers) mit, das er seit ca. 5 Jahren im Einsatz hat. Ich habe zu diesem Zweck einen Kreis aus 8 Cajones aufgebaut. Er setzt sich auch sofort auf eines, spielt drauflos und hat unmittelbar was zu meckern. Das gleiche bei den nächsten beiden. Zunächst habe ich vor, ihn weitgehend kommentarlos durchprobieren zu lassen, mische mich dann aber doch mit Hinweisen ein, was bei den jeweiligen Modellen mit spieltechnischer Anpassung möglich bzw. einzigartig ist. Es ergibt sich im Folgenden bei jedem einzelnen Cajon eine Untersuchung, was bei welchen Techniken klanglich passiert bzw. wo bestimmte Sounds liegen. Dabei kommt zur Sprache, dass er damit liebäugelt, noch Darbuka zu lernen und jetzt auch vom Cajon unter diesem Gesichtspunkt (Verwendbarkeit von speziellen Techniken) fasziniert und inspiriert ist. Nach ca. einer halben Stunde setzt er sich auf sein eigenes Cajon und ist komplett bestürzt, was er all die Jahre "ertragen" hat. Bei der Anschaffung hatte er sich an der Verbreitung des Modells unter den Kollegen und bzgl. kleinerer Tuning-Maßnahmen an (auch hier im Forum üblichen) Hinweisen orientiert.
Was ich sagen will: als er kam, wusste er genau, wofür er (s)ein Cajon "benötigt" und einsetzt, hinterher war er um etliche (Selbst-)Wahrnehmungen reicher und besitzt neben einem neuen Cajon inzwischen auch eine (plüschbezogen-ferrarirote
) Darbuka.
Bei der Angabe eines 250 Euro Limits vermute ich eine Vorab-Abklärung, ob es knapp oberhalb des preislichen Schlagwerk-Standards eindeutige Empfehlungen gibt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es hier letztlich nicht um eine Preis-Leistung-Abwägung geht, sondern um den Wunsch, für ein richtig-gutes Instrument möglichst wenig ausgeben zu wollen - d. h. u. U. ein taktisches Manöver, bei dem allerdings doch der Wunsch nach dem besonderen Instrument Priorität hätte, das infolge eines entsprechend konkreten Erlebnisses vielleicht auch teurer sein dürfte.
Wir tragen Riesen-Gehirne mit uns rum von denen das Neuhirn nunmal den größten Anteil hat und analytisch werkelt.
Über deine Instanz sind wir alle schon drüber weg ...
Intelligenz kommt von "inte(r)legere" = dazwischen legen. Von daher ergibt sie sich aus der Menge der Wahrnehmungen, die jemandem zu Unterscheidungs- und Genusszwecken bewusst werden und somit zur Verfügung stehen. Wahrnehmung erfolgt also umso intensiver desto mehr Bereiche des Gehirns von ihr angeregt werden. Im Unterschied zu künstlicher Intelligenz, steigen die Aufnahme- und Verarbeitungskapazitäten eines Gehirns mit der Menge der bereits zu Erfahrung verdichteten Wahrnehmungen. Sensibilisierung ergibt sich also infolge von An- und Verknüpfung einzelner Eindrücke mit möglichst vielen Erfahrungen - "Kompexifizierung" wäre vielleicht ein guter Begriff, dem gerade im Zusammenhang mit Musik, einer hirnhälften-überbrückenden (eine davon für die eher intuitiven und musik-erlebenden Sachen zuständig)
Sache …
… jetzt geht es um sachdienliche Hinweise
…
, eine besondere Bedeutung zukommt. Fleissig zusammengestellte Feature-Auflistungen, ins Auge springende Award-Buttons u. ä. mögen dienlich sein - man muss halt dafür kämpfen/arbeiten, dass alle, die einem die Simplifizierungsmühe honorieren sollen, die Sache auch so sehen. Ist es also die Sache, der sowas dient, oder dient am Ende doch eher die Sache?
Grüße
olliB. …