Hm, prinzipiell find' ich den Hartke vom P/L-Verhältnis 'nen hervorragenden Amp, die Gefahr eines Fehlkaufs ist da zumindest geringer als bei anderen Vertretern dieser Preisklasse ... Mein Amp isses nicht, da ich angezerrte Röhren-Sounds bevorzuge - der Hartke ist ein absolut cleaner Amp, aber als solcher recht flexibel und durchsetzungsfähig.
Kann antürlich sein, dass Du grundsätzlich eher 'nen leicht angedreckten, rockigen Sound im Ohr hast - da iss mit dem Hartke ohne Hilfsmittel (Bodentreter) nix zu holen.
Ansonsten ist das mit dem Bandsound aber erst mal net ungewöhnlich - Bass-Sounds, die für sich gut & fett klingen, sind leider dazu prädestiniert, im Bandgefüge unterzugehen. Denn in der Band teieln sich ja alle Instrumente das Frequenzspektrum, überschneiden sie sich hier zu stark, hört sich der einzelne nimmer, und der gesamte Soundeindruck ist "Matsch" ...
Generell kann man sagen, mit den Bässen sollte der Basser - erst mal wiedersinnigerweise - net zu weit runter, sonst bügelt er die Kick nieder. In den unteren Tiefmitten "lebt" der Bass, hier kannst Du Druck aufbauen und dich durchsetzen. Evtl. auch im höheren Bereich der Tiefmitten, hängt von den Gitaren ab - bei tiefgestimmten Death Metal Klampfen wird's hier eng, das Problem dürftest Du aber nicht haben
In den höheren Mitten sind die Gitarren aktiv, hier solltest Du eher sparsam dosieren. Daran könnte der von dir geschilderte Effekt liegen ... In den Höhen kannst Du dann je nach Soundvorstellungen (bedeckterer Vintagesound oder aber brillianter, moderner Sound mit viel "Klick") wieder "deinen" Ton prägen.
Der Hartke ist da mit seinem recht flexiblen EQ durchaus geeignet, um ihn sehr gut an den Bandsound anzupassen, würde mich noch mal intensiv mit dem EQ beschäftigen und ihm, wo Du ihn schon hast, 'ne Chance geben - findest Du dann nix, was dich zufriedenstellt, weg damit und noch mal die Rolands testen - das sind wirklich auch seeeehr feine Geräte! Den Cube 100 hab' ich auch mal abgespielt, fand ihn klanglich hervorragend. Nur fehlt ihm bei mir in 'ner Black Metal Band definitiv der notwendige Headroom. Aber er kann eindeutig wesentlich lauter und druckvoller wie jeder 100W- und so mancher 200W-Amp.
Falls Du beim Hartke mit dem Sound doch klar kommen solltest, noch was zum Transport ... Hatte jahrelang das gleiche Problem, dass der Amp ab und an in S-Bahn und Zug mit musste. Da führt auchmit den meisten Combos um die 30kg kein Weg hin ... Du könntest aber z.B. die große Box im Proberaum stehen lassen und dir später für mobile Einsätze noch 'ne kompakte und ultraleichte 1x12er oder 2x10er holen, Dann wärst Du absolut flexibel. Und ich hab', nachdem ich lange Zeit 'nen ultraleichten Combo gespielt habe, gemerkt, dass das auch net optimal ist. Denn bei ca. 80% aller Gigs, Sessions und sonstigen Einsätzen war dort, wo ich außerhalb des Proberaums gespielt habe, 'ne Box zur Mitbenutzung vorhanden. Da ist es dann sogar einfacher, wenn man 'n Stack spielt - Toteil untern Arm geklemmt, und gut isses
Ich bin inzwischen auf 'n Top und zwei sehr leichte, kompakte 1x12/1x8er FMC Boxen umgestiegen. So kann ich je nach Einsatz genau "dosieren", was ich an Gewicht mitschleppen muss - nur das Top, wenn 'ne Box vorhanden ist, Top und eine Box für Sessions und kleine Bühnen, und Top mit zwei Boxen für die ultimative Vernichtung
Spiele sogar mit dem Gedanken, das noch etwas zu optimieren - habe immer noch mein FX-Board mit, da iss neben Bodentuner und Kompressor noch 'n Tech21 BDDI drauf, 'n sehr feiner Preamp im Bodentreter-Format. Denke grade drüber nach, das Top zu verkaufen und mir stattdessen 'nen kleine, leichte Class-H-Endstufe auf einer Höheneinheit zu holen. Wiegt die Hälfte vom Top, und Preamp ist ja auf'm FX-Board eh schon vorhanden ... Dann kann ich bei Gigs mit gutem Monitoring (und fähigem Mischer) sogar komplett auf den Amp verzichten. Nur das FX-Board mit, vom Bass Driver direkt in's Pult, und das Bass-Signal auf die Monitor-Boxen - das kann völlig ausreichen!
Jut, langer Rede kurzer Sinn - der Hartke ist ein sehr brauchbare Amp, es lohnt auf jeden Fall, sich noch mal damit zu beschäftigen. Ansosnten kann ich über die Rolands vom Sound nur Gutes berichten - aber in meinen Augen sind (auch kompakte) Combos nicht unbedingt die transportablere Lösung, da kann Top + leichte Box(en) sogar sinnvoller sein! Habe selbst lange den H&K Quantum 412 gespielt, ein mehr als bühnentauglicher Combo mit fettem Röhhrensound und grade mal 17kg ... aber mit meinem Stack schleppe ich jetzt trotzdem in den meisten Fällen sogar weniger rum, da man eben oft gar keine eigene Box braucht ...
Was mir grade noch einfällt - evtl. wäre auch, wenn dir der Markbass-Sound (halt auch sehr clean) taugt, der Little Mark 250 mit 'ner kleinen, leichten Box 'ne Option, fall Du mit dem Budget hinkommst ... Das ist dann in Hinsicht auf Gewicht bzw. Transportabilität kaum zu schlagen!