Kastelruther Spatzen: "Nur die Stimme ist echt"

Die Pressemeldung lässt natürlich bei vielen "Volksmusik-Freunden" eine Welt komplett zusammenbrechen.
Meine Güte - wenn die Zuhörer nur wüssten was im Showbiz so alles läuft. :evil:
(Selbst bei den sensationellen Liveauftritten von Michael Jackson.... - R.I.P.)

Und wenn ich versuche zu erklären, dass die so dermaßen gute Tanzmukker-Band xxx und yyy und sogar die zzz eigentlich alles (oder fast alles) nur mit Midifiles spielen werde ich ausgelacht. Mittlerweile habe ich es aufgegeben darüber aufzuklären und gehe somit sinnlosen Diskussionen aus dem Weg.

So schauts halt aus - meine musikalischen Freunde. :nix:

:bang:
 
Etwas krass finde ich den Satz "Ein in Berlin aufgenommenes Live-Album sei so schlecht gewesen, dass neben der Stimme nur das Original-Schlagzeug verwendet werden konnte."
Live sollen sie wirklich nicht gut sein. Da muss die Truppe nämlich alles selbst spielen. Immerhin tun sie das und das ist ja schon mal anerkennenswert. Da hat man z.B. über die Stones u.a. schon ganz andere Sachen gehört ;)

ich will nicht vorgreifen, noch ist es nur eine einseitige Behauptung.
Nein, Spatzen und Plattenfirma haben sich bereits dazu geäußert und gesagt, dass das zum einen heutzutage nichts außergewöhnliches ist Studiomusiker bei Produktionen einzusetzen und zum anderen sind sie tief enttäuscht über diese "Enthüllung".

Warum haben die nicht volkstümliche Musik gemacht, obwohl sie sich so gut verkauft?
Wenn Bohlen dies so gewollt hätte, ware ihm auch das gelungen. Man kann halt über ihn denken und sagen was man will. Der Typ ist clever und hat einen sehr ausgeprägten Geschäftssinn. Der Hoeneß der Musikbranche ;)

Darum überrascht es mich, dass da jetzt von "Schwindel" gesprochen wird. Denken die Fans denn wirklich, dass die da viel selber machen? Ich kenne halt niemanden, den ich fragen könnte ;)
Nun, in der WAZ waren Stimmen mehrerer Fans zu lesen. Der Grundtenor war, dass sie schon überrascht seien (und anscheinend die CD-Infos nicht richtig gelesen haben), aber dass das nichts an ihrer Liebe zu den Spatzen ändern würde.

Die Pressemeldung lässt natürlich bei vielen "Volksmusik-Freunden" eine Welt komplett zusammenbrechen.
Das glaube ich aus 2 Gründen nicht. Zum einen gibt es unter den "Volksmusikfreunden" einen großen Teil von Leuten, die das überhaupt nicht mitkriegen. Und wenn sie´s mitkriegen, glauben sie es nicht. Und zum anderen gibt es die Leute, die es vielleicht glauben, aber dem wenig bis überhaupt keine Bedeutung beimessen, weil es ihen völlig wurscht ist. Sobald sie ihre Spatzen live sehen und sich das ungefähr so anhört wie auf der Platte, sind diese Leute glücklich. Die sind halt nicht so wie wir. Und ich finde das eigentlich auch gar nicht so schlimm :)
 
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Ich bin eigentlich sowieso davon ausgegangen, dass es bei solchen Produktionen so läuft.
Darum überrascht es mich, dass da jetzt von "Schwindel" gesprochen wird. Denken die Fans denn wirklich, dass die da viel selber machen? Ich kenne halt niemanden, den ich fragen könnte ;)
Da hat der Produzent vermutlich noch eine Rechnung offen, dass er jetzt so ein Fass aufmacht.

Sehe ich genau so. Studiomusiker gibt es seitdem es Studios gibt. Mich überrascht, das es eine Überraschung sein soll, das die Jungs im Studio nicht selber spielen.

Wenn man die Kastelruther Spatzen als das betrachtet, was sie sind, nämlich eine typische Boygroup (klar, die Zielgruppe sind nicht Mädels mit Milchzähnen, sondern mit dritten Zähnen), dann kann man die Sache auch entspannter sehen.

Ich denke, dass Studiomusiker bei viel mehr Produktionen beteiligt sind, als wir vermuten. Ich will hier kein Fass aufmachen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass eine bestimmte Gruppe im Studio einen anderen Schlagzeuger hat, als auf der Bühne. Mich stört das übrigens nicht...

Alles Liebe,

Enno
 
Angebl. sollen die Spastelruther Katzen ja am Samstag im "Stadl" (ARD, 20:15) wirklich LIVE spielen - ob das jetzt allerdings ein Grund ist, in diese Sendung zu zappen, überlasse ich jedem Fan und Kritiker selbst ;)

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich diese Aufregung nicht so ganz. Dass im professionellen Musikbusiness bei weitem nicht alles live von der Bühne kommt, kann doch heutzutage keinen mehr wirklich überraschen, oder? Wie schon geschrieben, sind da auch internationale Größen nicht (oder grade die nicht!?) auszunehmen. Dieses Phänomen ist ja auch nicht neu.

Schon in den 70ern war ich bei einem Earth, Wind & Fire-Konzert sehr überrascht von den artistischen Einlagen des Bassisten, der über die Bühne turnte wie ein Olympiateilnehmer. Dass da im Hintergrund ein 2. Bassist war (der spielte) habe ich erst rel. spät gesehen ;) - so what - es war unterhaltsam und eine sehr geile Musik! Der Hauptact (Santana) hat das ganze allerdngs noch ein wenig übertroffen :D
 
Und wenn ich versuche zu erklären, dass die so dermaßen gute Tanzmukker-Band xxx und yyy und sogar die zzz eigentlich alles (oder fast alles) nur mit Midifiles spielen werde ich ausgelacht. Mittlerweile habe ich es aufgegeben darüber aufzuklären und gehe somit sinnlosen Diskussionen aus dem Weg.
Soweit ich weiß, wird gerade im Schlager-Bereich, zu dem im Gegensatz zur Volksmusik ja eben letztlich auch die sogenannte "Volkstümliche Nusik" gehört, viel am Computer erstellt. Auch wenn es im Gegensatz zum Techno nicht unbedingt elektronisch klingt, weil es sehr gut gesamplete Klänge gibt.

In vielen Liedern der Volkstümlichen Musik wird eben von einer sehr heilen Welt gesungen. Manche nennen das dann "romantisch". Und dann erwarten viele Fans doch tatsächlich naiv, dass das Image der Musiker genauso sauber und porentief rein ist wie deren Musik. Da ist ein "verschnupfter" Karl Moik (hätten wir ihm gute Besserung wünschen sollen? ;) ) durchaus eine Meldung auf der Titelseite wert.

Gut, dass die Volksmusikpolizei für uns aufpasst, nicht wahr? Die ist allerdings nicht dem Staat, sondern der Bild-Zeitung unterstellt. ;)

Wenn Bohlen dies so gewollt hätte, ware ihm auch das gelungen.
Das wagt wohl niemand zu bezweifeln. ;) :D

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich diese Aufregung nicht so ganz. Dass im professionellen Musikbusiness bei weitem nicht alles live von der Bühne kommt, kann doch heutzutage keinen mehr wirklich überraschen, oder? Wie schon geschrieben, sind da auch internationale Größen nicht (oder grade die nicht!?) auszunehmen. Dieses Phänomen ist ja auch nicht neu.
Tatsächlich erwarte ich von Konzerten, dass die Titel eben nicht exakt so klingen wie auf den Alben. Die Würze liegt meistens gerade in der Variation. Vieles lässt sich aber ohne Sequenzer, MIDI und steuernden Computern gar nicht reproduzieren, es sei denn die Band nimmt gleich ein ganzes Orchester mit auf Tour. Dass dennoch erkennbar live gespielt wird, erwarte ich in einem Konzert allerdings schon. Sonst gibt es keine Live-Atmösphäre und dann muss ich da auch nicht hin.

Tuomas Holopainen ruft in Konzerten offenkundig gespeicherte Samples ab. Das weiß in den Konzerten aber auch jeder. Soll ich jetzt meine Nightwish-CDs in die Mülltonne werfen? :rolleyes:
 
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Also, mein "Weltbild" bzw. Bild einer "Band" ist da schon etwas erschüttert. Klar, man kann sich Studiomusiker dazuholen für bestimmte Sachen, klar kann man live Samples einspielen, klar kann man Halb-Playback, Vollplayback spielen.
Aber dass von den Jungs auf den CDs rein gar nichts zu hören ist, find ich schon frech. Und dafür guten Gewissens Preise abzuräumen, finde ich auch frech.

Wenn irgendein Star, Michael Jackson, Christina Aguilera oder sonstwer auf der Bühne ein wenig bescheißt, weil das zusammen mit einer Tanz-Performance einfach nicht zu schaffen ist, versteh ich, gehe aber dennoch davon aus, dass die zumindest im Studio gespielt/gesungen haben. Aber so ist das ja kompletter Beschiss.
 
Aber so ist das ja kompletter Beschiss.
Eben wie Milli Vanilli, Boney M. (da haben auch nicht alle tatsächlich gesungen, eigentlich nur Liz Mitchell) oder der hohe "Gesang" von Dieter Bohlen. ;)

Boney M. wurden sogar von der Queen empfangen.

Mein "Weltbild" gerät dadurch bestimmt nicht durcheinander. Ich finde das einfach nur peinlich. Zum Glück habe ich Milli Vanilli, Boney M. oder Modern Talking nie gemocht. Aber das Geschäft mit diesen "Bands" funktioniert eben blendend.

Hätte man diese "Bands" wie im Techno üblich als "Projekte" vermarktet und die Köpfe / Masterminds von Anfang an genannt, wäre die Sache im Sinne der Käufer der "Produkte" wohl in Ordnung gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr in diesem Zusammenhang eigentlich mitbekommen, dass der Produzent und Studiotrompeter der Spatzen, der das ganze "Desaster" per Bild-Zeitung bekannt gemacht hat (angeblich konnte er nicht mehr länger mit dieser "Lüge" leben), zufällig im nächsten Monat ein Buch dazu auf den Markt bringt?
Ich denke, das erklärt, warum daraus ein großer Skandal werden sollte.

Leosi
 
Annekdote am Rande: Das erste mal, dass ich in meinem Leben Trompete gespielt habe war live im Fernsehen. Musikantenstadel! :great: :redface:
 
WTF?! Oute dich doch nicht so laut! Bub, das gibt hier doch nur Haue! :D

Ich finde die Masche der Spatzen schon etwas überzogen, aber es gibt doch wahrlich genug Bands die auch von Musikern mitgeprägt wurden, deren Gesichter niemals auf der Bühne zu sehen waren. Man denke nur mal an Ian Stewart von den Stones.
 
Also, mein "Weltbild" bzw. Bild einer "Band" ist da schon etwas erschüttert. Klar, man kann sich Studiomusiker dazuholen für bestimmte Sachen, klar kann man live Samples einspielen, klar kann man Halb-Playback, Vollplayback spielen.
Aber dass von den Jungs auf den CDs rein gar nichts zu hören ist, find ich schon frech. Und dafür guten Gewissens Preise abzuräumen, finde ich auch frech.

Ohne mich jetzt mit den Spatzen weiter auseinandergesetzt zu haben (das würde echt zu weit gehen :D): Ich gehe davon aus, dass sie ihre Musik selbst schreiben, arrangieren (wenn auch mit Hilfe professioneller Arrangeure, aber das ist ihnen nicht vorzuwerfen). Dafür stehen sie mit ihren Visagen ein, dass ist es, was die Leute wollen und kaufen. Und dafür haben sie die Preise bekommen. Wir sprechen hier nicht von einem Musikgenre, in dem der persönliche Stil am Instrument eine große Rolle spielt - im Gegenteil, ich glaube, das ist gar nicht erwünscht. Insofern finde ich nicht, dass das Skandälchen am Verdienst der Preise etwas ändert.

Wenn man mir mal gesagt hätte, dass ich mal die Kastelruther Spatzen verteidigen würde... oh Mann. :rolleyes:
 
Angebl. sollen die Spastelruther Katzen ja am Samstag im "Stadl" (ARD, 20:15) wirklich LIVE spielen - ob das jetzt allerdings ein Grund ist, in diese Sendung zu zappen, überlasse ich jedem Fan und Kritiker selbst ;)

Damit werde ich mich im Familienrat nicht durchsetzen können... :rofl:

Mir sind seit langem allzu saubere Aufnahmen (insbesondere von SängerInnen) suspekt. Seit ich vor vielen Jahren in einem Musikgeschäft mal ein Gerät getestet habe, in das man nur die Worte SPRECHEN musste und aus den Boxen der gesamplete Chor des Bohemian-Rhapsody-Intros erklang, bin ich doch deutlich weniger gutgläubig...

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Zum Thema Live-Samples: Ich finde es nicht an sich verwerflich, sich der Technik zu bedienen. Wenn z.B. Tony Banks über seine Keyboards Presets abruft und darüber die Melodie wiederum live spielt, ist das für mich völlig in Ordnung.

Blöd find ich es z.B. dann, wenn gar nichts mehr wirklich live passiert, oder Teile der Live-Band (zusätzliche Keyboarder o.ä.) versteckt werden, weil das nicht zu m Image passt....
 
Bernard "Pretty" Purdie, seinerzeit riesen Studiodrummer hat erzählt das er bei nem Beatles Album das Schlagzeug zusammen mit vier anderen drummern eingespielt hat und keiner davon war Ringo Starr.

Wenn die Spatzen das machen ist mir das ehrlich gesagt ziemlich egal :)
 
Wenn´s denn allen egal ist is ja gut ... :p

Trotzdem nochmal zum Thema Gold- und Platin-Auszeichnungen, die sind ja definitv für Musiker, Produzenten und Komponisten und nicht für Leute, die auf der Bühne so tun als ob.
An dem Punkt könnte diese "International Federation of the Phonographic Industry" vielleicht ihre Vergabepraxis ändern. :gruebel:
 
Das ist doch alles allgemein bekannt. Wenn die Musiker das nicht auf die Reihe bekommen muss halt der Studiomusiker ran.
Bei Aerosmith in den früheren Jahren war Joe Perry so dicht dass er noch nicht mal das kabel in die Gitarre bekam.Der Studiogitarrist musste sich vertraglich zum Stillschweigen verpflichten.
Bei Bap spielte Curt Cress die Drums ein, und wieso ? der machte das warscheinlich gleich beim ersten Track perfekt.
Ein Bekannter wurde früher öfters ins Studio gerufen weil der Drummer das Timing nicht halten konnte (das war eine Noname Band)
Ich denke das machen ganz viele vor allem, wenns um die große Kohle geht
 
Ich denke das machen ganz viele
Natürlich.

Eine Freund von mir, Jazz-Fusion-Keyboarder, spielte im Studio bei Zürich das Intro beim Hit The Final Countdown von Europe.
Er hat einen Fixbetrag dafür bekommen und ist auf der Platte nicht vermerkt.
 
Wenn der Betrag gestimmt hat, finde ich das soweit auch nicht schlimm.
Aber das Gefühl muss geil sein, wenn man dieses Lied hört (passiert ja fast durchschnittlich einmal am Tag :D ), und weiß: "Das hab ich eingespielt und die ganze Welt kennt es."
Darf er es denn als Referenz oder ähnliches angeben?
 
Er hat die Band Europe auf seiner Website unter Studio-Productions neben Saga, Joe Zawinul, u.a. aufgelistet.

Eigentlich war er von Europe als Toningenieur ins Studio in Maur/Zürich geholt worden. Dann hatte der Keyboarder Probleme mit dem Intro. Mein Kumpel hat es deshalb eben eingespielt.
 
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Bernard "Pretty" Purdie, seinerzeit riesen Studiodrummer hat erzählt das er bei nem Beatles Album das Schlagzeug zusammen mit vier anderen drummern eingespielt hat und keiner davon war Ringo Starr.
Ich hab doch schon immer gewußt, dass der Ringo Starr so ein Hammer-Drummer ist, dass er nie und nimmer nur durch einen anderen drummer ersetzt werden kann: da müssen schon vier oder fünf gleichzeitig in die kessel steigen, um so einen sound, so ein feeling und so eine performance hinzulegen.

Ringo Starr for ever :cool:

Und überhaupt: Kastelruther Spatzen ... alles noch harmlos ...
Hier - bei dem wird´s echt übel:


Es soll rausgekommen sein, dass er gar kein Japaner ist und wahrscheinlich noch nicht mal ein Huhn ...

So viel zur Ehrlichkeit in der volkstümlichen Schlagerwelt!
 
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Na ja, aber eigentlich ist das höchstens ein Skandälchen. Wie schon gesagt wurde: die Musiker wurden erwähnt, in allen anderen Musikrichtungen ist dieses Prozedere Gang und Gebe (Gäbe!?) von daher ist es mir eigentlich egal. Man kauft IMMER ein Image und die Gesichter dazu - letztendlich ist es doch egal, wer was gespielt hat. Auch Bands wie die Foo Fighters o-Ä. die ja so viel Wert auf Authentizität legen, werden auf den Produzenten hören.
Ich finde, das ist genauso wie bei allen anderen Bands: man sollte anhand des Livesound(wirklich Live!) entscheiden, ob man die mag oder nicht, bei jeder Studioaufnahme ist soviel Mojo/Trickserei dabei, dass man das sowieso nicht entscheiden kann.Von daher gehen Preise eigentlich sowieso an die Produzenten...
 

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