Durch die "Umkehrungspunkte" der Tonverteilung auf Zug und Druck, muss ich ja immer mal anders kombinieren. Oder?
Ich nehme als Beispiel mal eins deiner Lieblingsstücke
Torquemada liest jetzt einfach mal nicht mit …
Der „Gute Mond“ in Super-Zeitlupe à la „Matrix“, aufgezeichnet vom einem Nichtknöpfler.
Vorab: Ich definiere Druck mal als „Tonika-Modus“ (TM) und Zug als „Dominant(sept)-Modus“ (DM).
Zur Verfügung habe ich die G-Dur(D7)-Reihe, die C-Dur(G7) und die F-Dur(C7)-Reihe. Die reichen für’s Beispiel.
Ich möchte Takt 1 und 2 durchgehend auf Druck (TM), Takt 3-4 auf Zug (DM) spielen
- so.
Los geht’s:
Der Auftakt (1),(2) ist unbegleitet, steht also frei im Fingersatz. Könnte ich auf drei Arten spielen, sehe vorausschauend aber, dass bei (4) und (5) die selben Griffe auftauchen, und zwar auf Druck. Kann ich mich doch gleich eingrooven. Also (1) sind 2 Töne aus der C-Reihe, bei (2) das f aus der F-Reihe (TM), das d aus der G-Reihe (TM), au weia, das geht ja gut los
.
(3) wieder C-Reihe, drei mal die selben Töne, ich entspanne mich
, da setzt auch schon die Begleitung ein, so.
(4) wäre natürlich super auf Zug, bräuchte ich die Reihe nicht zu wechseln, geht aber nicht, ich spiele doch auf Druck
.
Erinnere mich aber an (2) und (1) und wende, gerissen wie ich bin, diese Fingersätze für (4) und (5) an
.
(6) ist eindeutig aus der F-Reihe, gleich links daneben (beiseit: bin ich nicht aber eigentlich in C-Dur
?). Keine Zeit zum Grübeln, denn jetzt geschehen mehrere Aktionen gleichzeitig:
Balgrichtung wechseln auf Zug! Dann die Überlegung, ob das e in (7) überhaupt zum G7 passt. Mit d statt e könnte ich komplett auf die C-Reihe (DM) wechseln, hm. Ich will aber jedenfalls die Terzfortschreitung beibehalten .
Da!!
! Der rettende Gedanke! g und e sind ja auch aus der F-Reihe und zwar (heureka) auf Zug (DM). Ja Wahnsinn!
Muss mich kurz mit der Schizophrenie auseinander setzen, dass ich in G7 Material aus C7 verwende (oder F, oder wie jez…
)
Aber: das war’s, haha! Für (8) einfach nach rechts gerutscht auf die C-Reihe (DM), und für (9) nochmal nach oben.
(10) und (11) sind ja babyleicht, kenn ich in und auswendig von (7) und (8)
(12) einfach liegen bleiben
- ja so, Balg auf Druck
und ich bin im sicheren Hafen
- puhhh.
Im wirklichen Leben habe ich jeweils <Zehntelsekunde für die jeweilige Entscheidung, gelobe, die Volksmusikanten künftig mit anderen Augen zu sehen bzw. Ohren zu hören
.
PS: was das richtig Gemeine an der Steirischen ist, du kannst ja dir nicht mal so Griffmuster drauf machen wie beim Knopfakkordeon. Liegt an der Aufteilung 3er-Gruppe (Dur-Dreiklang) auf Druck, 4er-Gruppe auf Zug (Dominantsept-Akkord). Dies führt dazu, dass mit fortschreitender räumlicher Entfernung vom Gleichton die Intervalle Druck/Zug immer größer werden - edit: vom Einklang zur Quart! Sprich, eine Tonleiter ist von der Anordnung her nicht die selbe wie die eine Oktave höher (ist mir übrigens auch schon bei Frau Nachbarins "Corona" aufgefallen).
Also, ich kann nur davon abraten, diesem „Instrument“ zu verfallen
.
Dies bleibt mein einziger didaktischer Beitrag, I swear
Seid gegrüßt alle miteinander