kann man einen ähnlichen stil wie Kevin Martin oder shannon hoon entwickeln?

[frufru1234]

hallo erstmal!
meine frage ist vielleicht ein bisschen grob und ungenau gestellt, aber gibt es eine möglichkeit einen ähnlichen stil bzw eine ähnliche stimme wie Kevin Martin oder Shannon Hoon entwickeln?also eher rau, abischtlich schwankend und brechend im ton und trotzdem so druckvoll?ich finde diese art von stimmen einfach genial und würde gerne in diese richtung üben.
vielen dank jetzt schon mal für antworten.

als beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=eJS2kkR2U0Q&feature=related

 

[antipasti]

Um erstmal deine Frage zu benantworten:
Ja - solange es sich nur auf die Stilmittel bezieht und nicht auf die Stimme selbst, lässt sich sowas entwickeln und hinkriegen. Aber natürlich nicht von jedem. Und ob es dann auch so klingt, ist einen ganz anderes Thema.

Voraussetzung ist natürlich, dass man überhaupt singen kann. Da scheitert es es bei vielen ja bereits.

Außerdem: Kevin Martin und Shannon Hoon haben meines Gehörs nach zwei völlig verschiedene Ansätze und Gesangsstimmen, die kaum zu vergleichen sind. Wie beide zu singen, ist ein eher unmögliches Unterfangen.

KM: Man kann sicher versuchen, den etwas "flachgedrückten" oder "gaumennahen" Stimmsitz zu finden. Auch das Kieksen bzw Wegbrechen kann man durch einen kurzen Bruch ins Falsett hinkriegen (Ähnlich wie Jodeln, nur eben längst nicht so plakativ). Ansonten klingt Martin eher bruststimmig mit mittlerer Range.

SH: viel weiter vorne, viel rand / kopfstimmiger, Und extrem hoch.

Grundsätzllich - aber das ahnst du sicher schon - ist es nicht empfehlenswert, andere Sänger zu kopieren (vor allem zwei sehr verschiedene). Besonders dann nicht, wenn man komplett andere Anlagen mitbringt. Jemand, der von Natur einen eher klassichen oder cleanen Ansatz mitbringt, wird über kurz oder lang frustiert aufgeben müssen. Jemand, der seine Randstimme bzw Kopfstimme nicht so unter Kontrolle hat wie SH, wird auch nicht so kräftig und hoch singen können. Erst recht nicht, wenn er von Natur aus tiefer angelegt ist.


Deswegen: probier es einfach aus. Unterricht bzw Übungen speziell für einen Kevin Martin / Shannon Hoon wirst du nicht finden. Die Basics sind einfach normaler Rock/Popgesang. Wenn Du Glück hast, klappt es, ähnlch wie einer von beiden zu klingen, wenn nicht, dann nicht. Ich würde mich aber zunächst an Martin halten, das ist für einen "normalen Mann" eher erreichbar als Hoons Gesang, der ja schon fast feminin klingt.

Aber wie gesagt: Voraussetzung ist, dass du überhaupt singen kannst. Der Rest; das Kieksen, das Wegbrechen usw sind Stilmittel. Die kann man zwar lernen, aber trotzdem klingen sie nicht bei jedem gleich. Elvis, Peter Gabriel und viele andere lassen zum Beispiel auch gern mal die Stimme "wegbrechen" - trotzdem klingt es bei denen komplett anders.

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[frufru1234]

vielen dank für deine antwort.
ja immitieren bringt ja nichts, deswegen eben die frage ob man einen ähnlichen stil entwickeln kann.
SH ist ja denk ich von der stimmlage her unantastbar.mir gings eher um die art wie sie singen... denkeich hab durch deine antwort anregungen gefunden was ich genauer üben sollte.
vielen dank

 

[antipasti]

Noch mal etwas kürzer als Fazit:

Stilmittel kann man entwickeln oder auch von anderen Sängern übernehmen. Ob DU das kannst oder ob es dann auch so klingt, wie du es dir wünschst, kann dir niemand beantworten.

Letztendlich wird ca die Hälfte des Gesangs durch natürliche, anatomische, individuelle Eigenschaften geprägt. Der Rest sind dann Technik und Stilmittel.

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[frufru1234]

Man kann sicher versuchen, den etwas "flachgedrückten" oder "gaumennahen" Stimmsitz zu finden

wie mach ich denn das?

 

[antipasti]

Durch ausprobieren....

Wie du es ja selbst formulierst: einen Stimmsound entwickeln ...

Und "entwickeln" bedeutet ja: solange an etwas schleifen, bis das Ergebnis den Vorstellungen entspricht.

Singen ist anders als zb E-Gitarre spielen. Es gibt keinen sichtbaren, beschrifteten Knopf auf dem "Distortion" steht und wenn man draufdrückt klingt's verzerrt.

Die "Schaltzentrale" der Stimme ist von Außen unsichtbar und du musst die richtigen Knöpfe erst suchen. Ohne genau zu wissen, ob du sie jemals finden wirst.

Du hast einen Gaumen, Du hast einen Kehlkopf, Du hast eine Atmung, eine Mundhöhle und vor allem jede Menge kleine Muskeln, die den ganzen Kram steuern:. beweg sie, koordiniere sie, probier rum und du wirst hören, wie sich der Klang verändert.

Du kannst auch Unterricht nehmen. Allerdings wird ein Lehrer erst mal wenig Rücksicht auf deinen präferierten Wunsch-Klang nehmen...



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