Kann ich den Sound in die Richtung Böhm verändern?

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janole28
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Hallo zusammen,
ich habe bis vor ungefähr 1 Jahr Klarinette gelernt und auf einer Leihklarinette mit deutschem System gespielt. Jetzt möchte ich mir bald (wahrscheinlich von einem Freund) eine eigene Klarinette mit deutschem System zulegen, wobei mir im Moment der Sound einer Böhm-Klarinette auch sehr zusagt, ich aber nicht die Zeit habe, eine neue Griffweise und einen neuen Ansatz zu erlernen. Jetzt ist meine Frage, ob ich mit einer entsprechenden Mundstück-Blatt-Kombi auch mit deutscher Klari etwas näher an den Böhm-Sound kommen kann, also mehr Vibrato, etwas mehr Obertöne und nicht so schrill? Wenn ja welches Mundstück würdet Ihr mir da empfehlen?
Danke und schönen Sonntag
janole2810
 
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nehme ein boehmmundstück, prüfe den durchmesser und die HÖHE des zapfens mit der herzbohrung der birne.
es sollte keine "stufe" sein. kann man besser erklären, wenn man zusammensitzt.

kaufe eine deutsche klarinette mit einer weiteren bohrung = fachgeschäfte können das beantworten!

der rest ist ausprobieren:
bahnlänge
kammergrösse
öffnung
blätter
blattstärke


viel glück, du bist auf dem richtigen weg.
 
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Zuerst möchte ich fragen, was für eine Klarinette Du derzeit spielst bzw. auf was für einem Leihinstrument Du gespielt hattest und was für ein Instrument Du zu kaufen beabsichtigst (also Hersteller und Modell).
Die deutsche und die Boehm-Klarinette liegen heutzutage eigentlich klanglich nicht mehr so weit auseinander wie noch vor einigen Jahrzehnten. Möglicherweise ist dein aktuelles/zuletzt geliehenes Instrument einfach nicht gut oder das Mundstück taugt nichts (was für ein Mundstück ist/war es denn?).
Wie lange hattest Du denn Unterricht? Es könnte ja auch sein, dass Du einfach noch klanglich nicht so weit bist, Dich ohnehin noch weiter entwickeln musst und der Umstieg auf ein Boehm-Mundstück erst mal gar nichts bringt und Du enttäuscht bist?

Dann kommt noch ganz entscheidend das Thema Blätter hinzu. Welche Blätter spielst Du derzeit/spieltest Du zuletzt, also Fabrikat und Stärke? (Beim Wechsel auf ein Boehm-Mundstück nicht vergessen, auch Boehm-Blätter zu benutzen.)

Die Blätter machen klanglich extrem viel aus und das Mundstück ebenso. Es gibt auch für die deutsche Klarinette sehr viele verschiedene Mundstücke, fast unüberschaubar viele, so dass es mir hier praktisch unmöglich ist, sinnvolle Tipps dazu aus der Ferne zu geben.

Wenn Du noch Kontakt zu Deinem früheren Klarinettenlehrer hast, würde ich zuallererst ihn ansprechen, der hat sicher verschiedene Mundstücke zum Vorführen und Testen.
Ansonsten an ein wirklich gutes und gut sortiertes Fachgeschäft wenden und sich dort beraten lassen. Du weißt ja sicher auch schon, wo Du die neue Klarinette kaufen willst, sicher können die Dich dort beraten. Wenn die eine gute Werkstatt haben, können die auch einen nicht passenden Zapfen passend machen.

Noch etwas:
Vibrato kann man auf jeder Klarinette spielen, das hat mit dem System nichts zu tun.
 
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Ich bevorzuge das Böhm-System, ich habe auf Böhm gelernt und lerne weiter auf Böhm. Wenn du den Klang der Deutschen Klarinette bevorzugst aber lieber Böhm spielen möchtest, gibt es bei guten Werkstätten die Möglichkeit eine Reform-Böhm anfertigen zu lassen, kostet aber dementsprechend mehr Geld.

Ein Bekannter Hersteller solcher Klarinetten ist zum Beispiel Schwenk & Seggelke, das sind dann aber Klarinetten die sich im hohen vierstelligen Bereich bewegen ab ca. 7000 Euro sind sie zu haben, dafür bietet Schwenk & Seggelke aber erstklassigen Service und sehr gute Klarinetten, die sind dann fast komplett handgefertigt. Je nach Vorstellung der Kunden können solche Klarinetten aber auch über die 10.000 Euro Marke gehen. Man kann auf der Webseite der Firma(http://www.schwenk-und-seggelke.de/) die Klarinette sogar selbst konfigurieren.
 
Wenn du den Klang der Deutschen Klarinette bevorzugst aber lieber Böhm spielen möchtest, ...
Beabsichtigt der TE nicht genau das Gegenteil, siehe hier:
... wobei mir im Moment der Sound einer Böhm-Klarinette auch sehr zusagt, ich aber nicht die Zeit habe, eine neue Griffweise und einen neuen Ansatz zu erlernen.
Die Klarinetten von Schwenk und Seggelke sind ohne jeden Zweifel TOP-Instrumente, aber für einen Amateur sicher preislich deutlich zu hoch angesiedelt - in dieser Preislage orientieren sich doch fast nur Profis.

Wobei der TE ja immer noch nicht auf meine Fragen geantwortet hat. Vielleicht klang seine alte deutsche Klarinette in Kombination mit dem seinerzeit geblasenen Mundstück und den damaligen Blätter einfach nicht schön, warum auch immer. Dass die deutsche Klarinette "schrill" klingt, ist bei guten Instrumenten mit guten Mundstücken und den richtigen Blättern eigentlich nicht der Fall, bzw. sollte es definitiv nicht sein. Wirklich gute moderne Instrumente (preislich aber noch deutlich unter der Profi-Klasse) klingen voll, warm - vor allem in der Tiefe-, dabei obertonreich und mit einem schönem Glanz im Klang, auch mit Brillanz, aber eben nicht schrill.
Empfehlen könnte ich da z.B. die Klarinetten von Oscar Adler, aber auch Yamaha und Schreiber. Dabei gefällt mit Adler am besten, mit der Yamaha macht man auf keinen Fall etwas verkehrt, Schreiber sind auch sehr gut, klingen aber für meinen Geschmack deutlich heller als die vorgenannten, mit zu leichten Blättern könnte diese dann tatsächlich mitunter etwas schrill werden.
 
Ich selber spiele auch keine von Schwenk und Seggelke, ich habe aber auch schon von Amateuren gehört die eine von Schwenk und Seggelke spielen das sind dann aber wahrscheinlich Musikstudenten die eine Profi-Laufbahn an der Klarinette anstreben oder eine S&S gebraucht erworben haben oder ggf auch geerbt haben. Mir ist bewusst dass Schwenk und Seggelke zur Profiklasse gehört, aber auch in der Klasse gibt es Alternative (wie Yamaha, Buffet Crampon, Adler, Selmer, Schreiber usw.) Hersteller die den Klarinetten von Schwenk und Seggelke ebenbürtig sind.
 
Ich bevorzuge das Böhm-System, ich habe auf Böhm gelernt und lerne weiter auf Böhm. Wenn du den Klang der Deutschen Klarinette bevorzugst aber lieber Böhm spielen möchtest, gibt es bei guten Werkstätten die Möglichkeit eine Reform-Böhm anfertigen zu lassen, kostet aber dementsprechend mehr Geld.

soso, da würde ich doch gerne mal wissen wo der unterschied ist zu der REFORM Boehm. Ich höre/lese....
 
Die Reform-Böhm hat die Griffweise einer Böhm und die Bohrung einer Deutschen. Das soll bewirken dass sie wie eine Deutsche klingt und gegriffen wird wie auf einer Böhm, da sich die Bohrungsweite der Deutschen von der Böhm unterscheidet.

Eine "Standard"-Böhm Klarinette klingt etwas Heller als eine Deutsche Klarinette und genau da setzt eine Reform-Böhm an, dass sie vom Klang der Deutschen gleich ist, aber eine Böhm-Mechanik hat.
 
Grund: Etwas Vergessen hinzuschreiben
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Dazu findet sich eine interessante Information auf der Seite der Fa. Herbert Wurlitzer [http://wurlitzerklarinetten.de/klarinetten/]:

Von Fritz Wurlitzer, Herbert Wurlitzers Vater, wurde vor mehr als 80 Jahren die Reform-Boehm Klarinette erfunden – ein Instument mit „französischer“ Griffweise und dem Klang einer „deutschen“ Klarinette.
Wir produzieren Klarinetten mit German-System und mit Reform-Boehm System. Das bedeutet, dass Sie als Boehm-Klarinettist nicht auf das deutsche System umschalten müssen, um den typischen deutschen Wurlitzer-Sound zu erreichen. Die Wurlitzer Reform-Boehm Klarinette ist die ultimative Kombination aus dem schönen, kraftvollen Sound der deutschen Bohrung mit dem schnellen französischen Griff, der mit noch mehr alternativen Griff- / Tonhöhenoptionen modernisiert wurde.

Unsere Klarinetten werden gespielt, um von A-440 (lange Birne) zu A-442 (normale Birne) zu A-444 (kurze Birne) zu spielen. Es gibt kein Problem mit Tonhöhe oder Projektion, wenn man in Amerika, Asien oder Europa eine Wurlitzer Klarinette als Solist, Orchestermitglied oder Kammermusiker spielt.


Meiner Kenntnis nach werden von den Klarinettenbauern in Deutschland (genauer, den Manufakturen, die Instrumente für Profis bauen) Boehm-Klarinetten nur als "Reform-Boehm"-Instrumente mit deutscher Bohrung hergestellt, ich kenne z.B. die Instrumente der Fa. Hüyng [http://www.hueyng.de/unsere-klarinetten/boehm-system/b-und-a-klarinetten/]
Da die Reform-Boehm-Klarinette üblicherweise auch mit deutschen Mundstücken gespielt wird, entspricht sie klanglich praktisch vollkommen der traditionellen deutschen Klarinette.

Gelegentlich kaufen auch Amateure Instrumente der gehobenen, professionellen Preisklasse. Warum auch nicht, wenn man das Geld dazu hat. Und wenn einem es vor allem wert ist, für sein Hobby, das gerade für die meisten Amateure auch eine große Leidenschaft ist, soviel zu investieren. Klarinetten dieser Qualitätsstufe kann man nicht nur sein ganzes Leben lang mit großer Freude spielen, sondern auch noch bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung als voll spielbare Instrumente vererben.
Aber wie @Klarinettenluna schon anmerkte, sind auch Instrumente anderer Hersteller, die preiswerter sind, ebenfalls empfehlenswert. Für den Amateur ist der Besitz einer Profi-Klarinette gewiss kein "muss".
 
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....Von Fritz Wurlitzer, Herbert Wurlitzers Vater, wurde vor mehr als 80 Jahren die Reform-Boehm Klarinette erfunden ....


das bezweifele ich !
 
das bezweifele ich !
Warum? Indizien, Beweise?
An diese Information kann ich mich schon aus meiner Studienzeit in den 80-er Jahren erinnern und etwas anderes habe ich darüber auch nie erfahren, auch nicht andeutungsweise. Also bitte ich um Begründung des Zweifels und Quellen dazu.

Die Rollen für den kleinen Finger rechts bauen auch Leiter&Kraus bei ihren Reform-Boehm-Klarinetten, siehe hier: http://www.leitner-kraus.de/produkte/klarinetten/#mg (dort unter den Reform-Boehm-Klarinetten die Buttons anklicken).
Wer meinen obigen Link zu Hüyng anklickt sieht seine Reform-Boehm-Klarinette und dass er auch Rollen für den kleinen Finger rechts anbaut. Das scheint sich bei den Reform-Boehm.Klarinetten also mittlerweile auch zu einer Art Standard entwickelt zu haben. Im Übrigen ist sie neu sogar deutlich günstiger zu haben als die gebrauchte Herbert-Wurlitzer.
 
...Warum? Indizien, Beweise....

jetzt wird es schwer (ich lächele), wer hat wann, was , erfunden. ich denke an das schmidt-system.

so könnte ich auch fragen wo sind die ...Warum? Indizien, Beweise....für die aussage von der Wurli-seite !?!?


ich komme auch nochmals auf den punkt der aussage, man kann herbert wurlitzer klarinetten kaufen. leider ist der herbert schon verstorben; wer baut die dinger denn nun?

in der sammlung habe ich auch klaris vom vater des fritz wurlitzer-natürlich von IHM gefertigt.


will sagen: wurli umhüllt sich m.e. gerne mit aussagen /geheimnissen/ andeutungen, die ich als rechercheur zum thema instrumentenhistorie gerne hinterfrage und forsche.
ich denke an die cantor, die laut tel. auskunft von w. nicht von w. vertrieben/gebaut wurde.

sollte ich falsch liegen und der beweis erbracht worden sein, habe ich etwas dazugelernt und werde es berücksichtigen in meinen dokumentationen!
es liegt mir fern etwas falsches zu unterstellen, mir geht es lediglich um die sachliche aufarbeitung!!

Telefonate mit W. sind nicht ergiebig, wenn man sachfragen stellt die in die tiefe gehen ( eigene erfahrung)


ich sehe noch die großen franzosen wie leblanc, selmer, (jetzt geistige ladehemmung...) es gibt noch mehr, die das aufgegriffen haben, oder bahnbrechend waren??


dieser satz stammt auch von den W.Seiten:

Klarinetten

Wir stellen Klarinetten mit Deutschem System
und mit dem vor über 80 Jahren
in unserem Hause erfundenen
Reform-Böhm-System her.
Als einzige Firma fertigen wir
die ganze Klarinetten-Familie an.

kann man dem folgen?
 
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Danke für die vielen Antworten. Ich habe damals auf einer Yamaha YCL-457-II-20 gelernt glaube ich. Was für ein Mundstück das war kann ich gar nicht sagen. Da habe ich mich erst jetzt mit befasst. Meine Klarinettenlehrerin meinte mein Ansatz wäre eigentlich schon relativ gut gewesen, aber ich muss noch auf jeden Fall die Stütze lernen. Eine Klarinette für 7000,- € kann ich mir nie leisten. Deswegen freue ich mich dass ich einen Mitschüler habe, der seine verkaufen will und ich vorhabe die zu kaufen, hab sie aber noch nicht gesehen
 
Ich habe damals auf einer Yamaha YCL-457-II-20 gelernt glaube ich. Was für ein Mundstück das war kann ich gar nicht sagen. Da habe ich mich erst jetzt mit befasst.
Diese 20-Klappige Schülerklarinette ist eigentlich ein sehr schönes Anfängerinstrument, ich würde sie als "gutmütig" bezeichnen. Sie muss natürlich gut in Schuss sein und überall gut decken. Auch das üblicherweise Standard-Mundstück von Yamha, das W3D (es muss aber keine entsprechende Aufschrift vorhanden sein), ist prinzipiell angenehm zu spielen. Vom Klang her sind diese Instrumente ebenfalls sehr o.k., vielleicht mit wenig Charakter und daher etwas "langweilig" - was man aber mit einem anderen Mundstück durchaus ändern könnte, wenn man möchte und das Bedürfnis hat. Ansonsten ist selbst diese "Einsteiger"-Klarinette für viele Amateure ein ausreichendes Instrument, auch in einem Blasorchester kann man damit sorgenfrei und ohne Einschränkungen mitspielen.

Nochmal die Frage nach den Blättern, weißt Du noch welches Fabrikat es war und welche Stärke?
Ich tippe mal auf Vandoren "White Master", die sind am meisten verbreitet. Für die Yamaha mit ihrem Mundstück würde ich Vandoren W.M. der Stärke 2 1/2 empfehlen. 2 ist für den Anfang o.k., aber in der hohen und höchsten Lage (besonders kritisch c3!) kann es damit schnell zu Problemen kommen in der Art, dass die Töne nur schwer ansprechen, schnell weg brechen, und wenn sie kommen zu tief intonieren und vor allem tatsächlich schrill, scharf und blechern klingen. Die oft für Anfänger empfohlenen Blätter der Stärke 1 1/2 verschärfen alle diese Probleme, meistens kommt man damit gar nicht bis in die hohen Lagen.
Wer viel übt und spielt und einen kräftigen Ansatz hat, wird eventuell bei der Stärke 3 landen.

Bei den Blättern bitte unbedingt auf den Zusatz "Traditional" achten. Diese sind besser für die typischen deutschen Mundstücke mit den eher engen und sich in einer flachen Kurve öffnenden Bahn geeignet (wie das W3D), da sie an der Spitze etwas dicker ausgehobelt sind als die nicht "Traditional"- Letzterere sind an der Spitze dünner geschnitten und für Mundstücke mit größerer Öffnung, deren Kurve steiler abfällt, gedacht (es sei denn, man hätte ein solches Mundstück oder würde sich ein solches besorgen).

Noch etwas: Ohne eine gut geführte, spannkräftige Ausatmung nützt der beste Ansatz nichts, denn der Atem ist ja der eigentliche "Antrieb" für den Ton und den Klang. Der Ansatz formt den Ton, macht ihn aber nicht selber. Also immer zuerst an der guten Ausatmung arbeiten.
 
jetzt wird es schwer (ich lächele), wer hat wann, was , erfunden. ich denke an das schmidt-system.
so könnte ich auch fragen wo sind die ...Warum? Indizien, Beweise....für die aussage von der Wurli-seite !?!?
Aufgrund deiner Andeutungen, die leider wenig konkret sind, habe ich auch noch mal recherchiert zu dem Thema.
Dabei bin ich auf zwei Quellen dazu gestoßen:

1) https://books.google.de/books?id=Hn...onepage&q=schmidt kolbe system patent&f=false

2) Der Autor bezieht sich dabei offensichtlich auf den Artikel von Wilhelm Altenburg in der "Zeitschrift für Instrumentenbau", Jahrgang 1908-09, in dem er die Schmidt-Kolbe-Klarinette näher vorstellt: https://bildsuche.digitale-sammlung...mmer=bsb00004255&pimage=655&suchbegriff=&l=de
Dort wird auch eine Reform-Boehm-Klarinette von Ernst Schmidt erwähnt (auf S. 619 vorblättern), aber nicht näher beschrieben.
Nun war Ernst Schmidt ein Klarinettist und offensichtlich sehr fit in mathematischer Akusitk, aber kein Klarinettenbauer, weshalb er sich ja mit dem Klarinettenbauer Louis Kolbe zusammen tat. Unter dem Namen "Schmdt-Kolbe-Klarinette" wurde das Instrument dann auch petentiert, denn Kolbe dürfte einiges an Know-How zur praktischen Realisierung des Instruments beigetragen haben. Leider finden sich (finde ich) keine weiteren Informationen zu realisierten Reform-Boehm-Klarinetten und deren praktischer Einsatz aus dieser frühen Zeit.
Irgendwann um die Mitter der 30-er Jahre beendet dann Schmidt die Zusammenarbeit mit Kolbe und beginnt eine neue Kooperation mit Fritz Wurlitzer. Dieser baut dann bis Ende der 60-er Jahre Klarinetten mit dem Schmidt-Kolbe-System, aber eben auch Reform-Boehm-Klarinetten.
Man kann nun sicher annehmen, dass auch viel vom Instrumentenbau-Know-How von F. Wurlitzer in diesen Instrumenten steckt.
Aufgrund der frühen Nennung in der Quelle 2 muss man also Ernst Schmidt als den Urheber der Reform-Boehm-Klarinette ansehen.
Praktische Bedeutung in Form spiel- und verfügbarer Instrumente dürften aber erst die Reform-Boehm-Klarinetten aus der Werkstatt Fritz Wurlitzers haben.
Insofern könnte es also auch gerechtfertigt sein, ihn auch mit dem Ursprung dieser Instrumente zu verbinden.

Was die Angaben auf der Homepage von Wurlitzer betrifft, habe ich ihnen auch deswegen getraut, als mein damaliger Professor an der Folkwang-MHS Essen (W. Gutmann) sehr eng bekannt war mit Herbert Wurlitzer und ich aus der Zeit viele Informationen über diese Firma in Erinnerung habe.


ich komme auch nochmals auf den punkt der aussage, man kann herbert wurlitzer klarinetten kaufen. leider ist der herbert schon verstorben; wer baut die dinger denn nun?
Aber bitte, es ist doch sehr oft der Fall, dass ein einmal eingeführter Markenname beibehalten wird, auch wenn der Urheber/Gründer der Firma längst verstorben ist. Schon gar, wenn die Firma im Besitz der Familie bleibt wie bei Wurlitzer. Soviel ich weiß, hat seine Tochter bei ihrem Vater auch Klarinettenbau gelernt.
Immerhin waren die Klarinetten von H. Wurlitzer rund drei Jahrzehnte der Standard schlechthin für Orchester-Klarinettisten in der BRD.

ich sehe noch die großen franzosen wie leblanc, selmer, (jetzt geistige ladehemmung...) es gibt noch mehr, die das aufgegriffen haben, oder bahnbrechend waren??
Aber die haben meines Wissens noch nie Reform-Boehm-Klarinetten gebaut.

Als einzige Firma fertigen wir
die ganze Klarinetten-Familie an.
Diese Aussage auf der Homepage muss man in der Tat relativieren, auch wenn sie auf Bestellung sogar eine hoch-G-Klarinette bauen.
Martin Foag [http://musik-foag.de/index.php/de/] baut irgendwie alles, was nach Klarinette aussieht, jede Stimmung, beide Systeme und sogar Metallklarinetten.
 
nun hier wäre ja ein pärchen,

schmidt war noch mit einem herrn rösch "unterwegs" physiker seines zeichens aus heidelberg.

und

nach wurlitzer baute auch noch hammerschmidt diese teile,

leider unbestätigt ist noch aus der kolbe-zeit ein name unterwegs = neidhardt.
Schmitt Reform Päärchen - 2.jpg

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...Aber die haben meines Wissens noch nie Reform-Boehm-Klarinetten gebaut....


ich glaube im interesse der mitleser sollte geklärt werden was eine reform boehm ist.
 
ich glaube im interesse der mitleser sollte geklärt werden was eine reform boehm ist.
Aber das hat @Klarinettenluna weiter oben ja schon geschrieben:

Die Reform-Böhm hat die Griffweise einer Böhm und die Bohrung einer Deutschen. Das soll bewirken dass sie wie eine Deutsche klingt und gegriffen wird wie auf einer Böhm, da sich die Bohrungsweite der Deutschen von der Böhm unterscheidet.
Eine "Standard"-Böhm Klarinette klingt etwas Heller als eine Deutsche Klarinette und genau da setzt eine Reform-Böhm an, dass sie vom Klang der Deutschen gleich ist, aber eine Böhm-Mechanik hat.
Dazu hatte ich noch ergänzt, dass diese Instrumente mit deutschen Mundstücken gespielt werden.

Von welchem Hersteller stammt der auf dem Foto abgebildete Satz? Ist er spielbar und wie klingen die Instrumente?
 
sie ist schmidt-mannheim gestempelt, KEINE weitere stempelungen! ...(schade!) auf jeden fall vor 1940 und bedingt spielfähig.


Reform Boehm muss KEINE rollen haben!
 
Wirklich schade, dass es keine weiteren Stempel und Gravuren auf dem Satz gibt und sie deshalb ihre Geschichte nicht preis geben. Ernst Schmidt kann sie nicht selber gebaut haben, aber man könnte wenn man möchte nach Herzenslust spekulieren, dass diese Instrumente mal in Schmidts Besitz waren, ja sogar, dass es sich womöglich um erste Prototypen gehandelt haben mag, die nie für den Verkauf bestimmt waren und deshalb keinen eigentlichen Herstellernamen tragen mussten.
Wer weiß ...
 

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