Ich bin Tonmann und Musiker und kann nur sagen, dass selbst bei gutem Willen und ausreichendem Know-How die wenigsten Mucker beim Soundcheck einschätzen können, wie der Sound auch beim Gig funktionieren wird. Ich habe selbst auch selten einen Gig als Tonmann, wo ich nicht den ersten Song damit verbringe, die Mischung auf die veränderte Dynamik der Musiker zwischen Soundcheck und Show anzupassen (leerer Raum vs. voller Raum mal außen vor gelassen).
Der Weg ist dann einfach zu weit, den Monitorsound wieder geradezubiegen, wenn was nicht stimmt. Man will ja nicht der Arsch sein, der mit den Händen rudernd mehr Gitarre oder was auch immer fordert. Und bei In-Ear hört man kleinste Veränderungen, da fällt es auch guten Tonmännern schwer, das richtige Verhältnis zu finden, wenn einer mit Handzeichen "mehr" fordert. Augenkontakt hilft, aber man fühlt sich so hilflos als Musiker und oft sind da eben Flitzpiepen am Pult.
Ich denke, die Kleinpult-Variante ist gut, aber ich würde auch die Line-Out Version machen, allerdings etwas besser: zwei Mikrosplitter kaufen. Einer für Gesang, einer für Gitarre. Eine DI-Box für Bass, aber der Line-Out Sound ist meistens gut genug. Oder die Amp-interne DI vom Basser verwenden und das Haus zwingen, ne eigene DI für den Bass zu verwenden (wollen eh die Meisten, interne DIs klingen oft bescheiden).
Ein Mikro zwischen Bassdrum und Snare stellen (musst Du probieren, wo's am besten klingt, das geht erstaunlich gut!).
Dann hast Du vier Signale plus Click, die Du mischen kannst. Du wirst begeistert sein und der Mehraufwand lohnt sich! Unabhängigkeit vom FOH bedeutet auch unabhängig von DESSEN Tagesform oder Know-How zu sein. Nichts ist schlimmer, als wenn das einem die Show versaut.
Ich hatte früher oft Gigs, wo ich schon nach dem Soundcheck dachte, "na das kann ja was werden, oh Mann".