Die Empfehlung ist angekommen. Mich interessiert aber trotzdem, wie sich die einzelnen Kabelmodelle im Gebrauch unterscheiden. Es gibt ja Unterschiede in der Anzahl und Größe der Litzen. Dann gibt es verschiedene Schirmungen usw.
In der praktischen Anwendung konnte ich bisher keinen Unterschied zwischen Kreuzgeflecht- und Wendelschirm feststellen. Die optische Bedeckung ist beim Wendelschirm, insbesondere beim doppelten, naturgemäß höher als bei einem Kreuzgeflecht, rein elektrisch gesehen hat das aber kaum einen Einfluß (siehe Faraday'scher Käfig), zumal bei symmetrischer Signalführung.
Was die Verarbeitung des Materials angeht, bevorzuge ich einen einfachen Wendelschirm, da spart man durchaus Zeit beim Abisolieren und Verzwirbeln.
Auch bietet ein Wendelschirm eine etwas höhere Flexibilität (bei gleichem Mantelmaterial) als ein Kreuzgeflecht.
Was die Andernquerschnitte angeht: 0,15mm² ist vollkommen ausreichend, Stage 22 hat 0,22mm². Da wir kaum Strom übertragen müssen, ist der absolute Querschnitt für diese Anwendung nicht kritisch, einzig ein etwas größerer Spannungsfall über sehr große Distanzen könnte einen dazu verleiten, auch bei Mikrofonkabeln einen höheren Querschnitt zu wählen. Bisher hatte ich aber auch keine Probleme Mikrofonsignale über 120m Multicore mit 2x 0,14mm² zu jagen.
Bei Lautsprecherkabeln ist das deutlich anders
Mir persönlich ist wichtig, dass Kabel gut trommel- und wickelbar sind, keinen mechanischen "Memory-Effekt" haben, auf Dauer keine Korkenzieher bilden und mechanisch halbwegs belastbar sind. Niemand wird seine Kabel mutwillig zwischen Bühnenpodesten einklemmen, ein Überfahren auch mit schweren Cases sollten sie aber klaglos aushalten.
Ein Kabel mit PU-Mantel hat hier natürlich deutliche Vorteile, kostet aber idR. auch ein Vielfaches gegenüber der gleichen Leitung mit PVC-Mantel.
PU-Mäntel sind an sich nicht ganz so flexibel wie PVC, dafür aber kerbfest und auch bei großer Kälte nicht so störrisch wie PVC.
PVC hingegen ist preiswert, mechanisch nicht so stabil und in seiner Flexibilität sehr temperaturabhängig - trotzdem meist der günstigste Kompromiss.