Ich wüsste jetzt ja auch nicht, wie man da Belege finden soll. Ironie ist ja umso subtiler, wenn man sie als solche nur schwer erkennt. Aber bei K.I.Z. ist das meist alles sehr übertrieben und inkosistent, woran man dann die Ironie erkennt. Manchmal schon innerhalb eines Tracks, manchmal muss man sich vielleicht einen zweiten anhören.
Außerdem wird die Ironie oft dadurch erkennbar, dass sie Dinge direkt aussprechen. Bei "Was willst du machen?" zum Beispiel schlüpfen sie ja in stereotype "Kanaken"-Rollen. Ich bezweifle, dass diese herumgehen und damit prahlen, dass sie die Hose in den Socken tragen und der BMW nur gemietet ist.
Auf dem neuen Album wird das auch bei "Ringelpiez mit Anscheißen" deutlich. In dem Song geht es um Analverkehr, aufgepeppt mit R&B-Romantik.
Zitat: "Baby, ich fick in dein Arschloch bis mein Herz in deinem Arsch pocht. Oh mein Gott, ist das romantisch, ich spür deine Bandscheiben."
Auch das Einkaufszentrum mit dem Attribut "muttergefickt" zu versehen lässt kaum auf Ernsthaftigkeit schließen.
Hör dir einfach in paar Sachen an und warte auf die geistreichen Zeilen.
Auf dem neuen Album ist ja auch ein weniger ironischer, eher persönlicher Track drauf.
Ist ja sogar einer drauf, bei dem sie sich auch über Leute, die das ganze nicht kapieren, amüsieren. In dem Lied spielen sie halt das mit dem "Hurensohn" noch weiter aus, nehmen es wörtlich und entschuldigen sich, dass sie das Wort benutzt haben, weil es ja tatsächliche Hurensöhne gibt. Finde ich herrlich.
Ich finde übrigens gar nicht, dass sich ihr Stil jetzt so besonders verändert hat, also auf Hahnenkampf bezogen. Nun gut, der Anteil der Songs, die man als politisch einstufen könnte, hat zugenommen, aber der Gesamteindruck hat sich nicht sonderlich verändert, meine ich. Die Beats sind immer noch super tanzbar und wohlproduziert.
Viele Leute verstehen einfach nicht, dass Humor nur universal funktioniert. Man macht sich entweder über alles oder über gar nichts lustig.