Johnny Cash -ja- aber Nirvana und co -nein-

  • Ersteller Mosmetic
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Chöre leiden meist unter Tenormangel. Das mag natürlich auch damit zusammenhängen, daß ein laienhafter Tenor eher unmännlich klingt, was viele abschreckt, während ein Bass bei gleichem Niveau in der Masse unauffällig mitschwimmen kann.
Das Problem ist tatsächlich mehr der mangelnde Ausbildungsstand. Tenöre nutzen eben doch oft ihre Kopfstimme und die klingt unausgebildet halt nach heißer Luft.
Die Bruststimme in der Bässe glänzen, die hat man leichter im Griff.

Ist übrigens nicht nur ein männliches Problem. Die meisten Chöre haben keine Probleme potentielle Sopranistinnen zu finden, aber die bringen oft genug dann nur heiße Luft.
 
Ok, das scheint einleuchtend :) Mich würd mal interessieren welche bedeutenden Bass-Stimmen es in der Rockmusik so gibt, damit ich mal was zum üben hab (mach sonst eher eigene Sachen).
Hmm, spontan fällt mir gerade nicht wirklich was ein... Moonspell und HIM vielleicht... und Bela B. von Die Ärzte singt tief.
 
Hallo FewLeftAlive,

so weit ich weiß liegt das mit den hohen Stimmen im Rock-Pop unter anderem daran, dass dies ein Frequenzbereich ist, der von den Standard-Instrumenten (Bass, Schlagzeug, Gitarre) noch ziemlich frei gelassen wird. Tiefer Bassgesang würde sich mit der Gitarre überschneiden (oder mit dem Bass, wenn er nicht gerade ganz tief spielt).

Der andere Grund dürfte sein, dass Rock eine sehr energiereiche Musik ist, und da passen hohe Töne eben besser dazu.

Gruß,

SingSangSung
 
Also ich glaube nicht, dass es eine Frage des Abhebens von der Musik ist... Ein Bass, der mit der richtigen Maskenresonanz singt, hebt sich genauso gut vom Klangteppich ab, wie jeder andere Sänger. Hört euch z.B. mal einen George London an!
Außerdem liegen Bässe und Tenöre nicht so weit auseinander, wie man den Eindruck hat... Es geht lediglich um eine Quint, Quart - unter Umständen sogar auch nur um eine Terz.
Seit der Romantik wurden auch sehr viele Opern für Bass in der Hauptrolle geschrieben: "Mefistofele" von Boito, "Faust" von Gunoud, "La Damnation de Faust" von Berlioz, "Attila" von Verdi, "Bluebeard's Castle" von Bartok...

Ich glaube, dass sich viele Bässe nur einfach nicht trauen, Pop/Rock zu machen, weil es da einfach nur Tenöre gibt. Ein Bass kann aber genauso virtuos singen! Es gibt sogar Bel Canto Arien für Bass!

Habe letztens im Unterricht mal "The Impossible Dream" aus "Man of La Mancha" gesungen und zufällig kam die nächste Schülerin schon etwas früher und setzte sich dazu... Als ich dann am Schluß den höchsten Ton im Lied, ein f' (für Bass eher ungewöhlich), hinschmetterte, hörte man nichts mehr vom Klavier und sowohl Lehrerin wie auch Schülerin, saßen mit offenem Mund da. Solche Töne, bei denen man über seine Grenzen hinaus singt, ohne ins Falsett zu kippen, kommen einfach immer gut, egal ob du als Bass ein f', als Bariton ein a' oder als Tenor ein c'' singst...
 
Hey, also erstmal danke für die ganzen Antworten. Also ein Bela B. ist mir da auch noch eingefallen. Find ich persönlich auch recht ansprechend vom Stil her. Mich würd irgendwie interessieren wie ich mich halbwegs einschätzen kann vom Bereich. Weil bei der Klangfarbe bin ich mir nicht immer so sicher *confused* Naja, aber wird wahrscheinlich auch nicht so wichtig sein, oder? Also bei den Eigenkompositionen zumindest...naja, wahrscheinlich isses einfach die Angst net natürlich tief zu sein, sondern einfach nur technisch schlecht, was den Umfang angeht ;)
Was mich jetzt noch interessieren würde ist, was man unter Maskenresonanz versteht? Muss zugeben, dass ich bei den ganzen Fachbegriffen, vor allem im klassischen Bereich, doch mitunter verwirrt bin.
 
Maskenresonanz: Wenn ein Ton in den Stirn-/Nebenhöhlen und an der Nasenspitze "bitzelt".
 
Hey, also erstmal danke für die ganzen Antworten. Also ein Bela B. ist mir da auch noch eingefallen. Find ich persönlich auch recht ansprechend vom Stil her.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dein Post richtig verstehe. Aber ich versuche es auf gut Glück zu beantworten:

Bela B. ist kein Bass. Es ist ein saucooler Typ und ich mag ihn sehr. Aber er ist rein technisch nicht wirklich als Sänger einzustufen. Er singt mit seiner normalen, tiefen Sprechstimme, der Bruststimme, die nicht wirklich durchsetzungfähig ist - deswegen schreibt und singt er eben auch eher die ruhigen Songs von den Ärzten und Farin die rockigen. Die Vorbilder von Bela sind übrigens nach eigener Aussage: Lee Hazlewood und: ja .... Johnny Cash :)
Mich würd irgendwie interessieren wie ich mich halbwegs einschätzen kann vom Bereich. Weil bei der Klangfarbe bin ich mir nicht immer so sicher *confused* Naja, aber wird wahrscheinlich auch nicht so wichtig sein, oder?
Wie Du Dich selbst einschätzen kannst? Ich denke, ohne Hörprobe geht das nicht. Aber wichtig ist es nicht, solange Du nicht klassichen Gesang studieren willst. Sing einfach so, dass es gut kingt. Aber wenn Du es ganz genau wissen willst, besuche einen Gesangslehrer. Er kann meistens ziemlich schnell einschätzen, was Du mit richtiger Technik eigentlich wärst.
Also bei den Eigenkompositionen zumindest...naja, wahrscheinlich isses einfach die Angst net natürlich tief zu sein, sondern einfach nur technisch schlecht, was den Umfang angeht ;)
Du befürchtest, dass Du wohlmöglich gar kein Bass bist, sondern nur tief singst, weil Dir die Technik zum höher singen fehlt. Hmmm - diese Angst kann Dir leider niemand nehmen (ohne Hörprobe). Das ist sehr gut möglich und kommt - siehe Bela - häufig vor.

Bei Cash ist was anderes. Klar hat er gerne bruststimmig und bassig gesungen. Am Ende ging es wohl auch nicht mehr anders. Aber hört man sich ältere Aufnahmen an - zum Bespiel "Rawhide" - bringt er ein sehr lauten Baritin zum klingen.

Zu Deinem anderen Post: Warum im Rock eher höher gesungen wird: Da passt wieder das Beispiel Farin (die schnellen rockigen Sachen) und Bela (die ruhigen, cooleren). Ein (ungeschulte) tiefe Bruststimme ist eher leise und setzt sich gegen die Frequenzen und die Lautstärke der schnellen verzerrten Gitarren einer Rockband schlechter durch.

Sinatra ist übrigens kein Bass.
 
Hehehe...erstmal danke für die rührende Interpretationsarbeit an meinem Posting ;) War soweit alles richtig *g* Nachdem ich n bisl Schlaf nachgeholt hab und die Bierchen verarbeitet sind, find ich das nämlich auch selbst etwas verwirrend ;)
Hab hier mal n Ausschnitt aus nem Proberaummitschnitt von uns hochgeladen http://www.kram-hochladen.de/download.php?id=OTQ0Njg= Vielleicht kann mir da je jemand Erfahrenes ein bischen was Konstruktives zu sagen, wenn das trotz der Klangqualität möglich ist. Wär ich dankbar für :)
Bin halt noch absoluter Anfänger und hatte auch noch keinen Gesangsunterricht (wäre natürlich immer besser, nur im moment finanziell noch nicht drin). Hab mich halt nur son bisl schlau gemacht, Tipps von Sängern geholt und sowas. Da bin ich mitunter halt einfach arg am zweifeln über meine Stimme, bzw. was mit ihr machbar ist, was ich falsch mache, wie ich sie besser einsetzen kann. Daher die leicht verwirrenden Fragen gestern Nacht ;)
 
Vielleicht kann mir da je jemand Erfahrenes ein bischen was Konstruktives zu sagen, )

Hmmm ... es ist natürlich nur ein kurzer Ausschnitt und klassische Register lassen sich nicht unbedingt auf Punkrok anwenden.

Aber so kurz was gehört würde ich sagen: Vom Umfang und der Klangfarbe her baritonesk - noch lange kein Bass. Recht kehlig aus dem Hals gesungen - woran ich arbeiten würde. Denke, mit ein bißchen Technik könntest Du zu einem hohen Bariton werden.

Aber ich würde mich auf nicht davon verrückt machen lassen. Wie gesagt: die Klassifizierung Bass, Tenor usw haben ihre eigentlich Bedeutung im klassichen Gesang, da man sich dort festlegen muss, welches Fach man belegen will - also für welche Rollen man eingesetzt wird.

Das heisst nie - wie hier im Board zu solchen Fragen schon häufig angemerkt wurde - dass ein Bass keine hohen Töne hinkriegt und ein Tenor keine tiefen. Es heisst nur, dass eine Stimme in einem bestimmten Fach am Besten eingesetzt werden kann - die größte Entfaltungskraft hat. Im Rockbereich, wo alles mit Mikro verstärkt wird und viele Gesangstile bzw Ausdrucksformen erlaubt und sogar gewünscht sind, spielt das nicht so eine tragende Rolle.
 
Sinatra ist übrigens kein Bass.

Was dann?
zumindest ein Bass Bariton... obwohl: Ich denke, ich hab eine höhere Tessitur und bin auch Bass... Nicht jeder Bass klingt, wie die russischen und bulgarischen basso profondo (Don Kosaken etc)... Außerdem möchte ich noch mal betonen: Wenn eine Stimme nicht klassisch ausgebildet ist -und das ist auch Frank Sinatras Stimme nicht- ist es immer schwer, sie genau einzuordnen.

Ich würde wirklich jeden, den es interessiert, empfehlen, einmal auf Youtube folgende Namen zu suchen: Samuel Ramey, Jose Van Dam, Kurt Moll, George London, Robert Lloyd, Cesare Siepi...
 
http://myspace.com/brokenfidelity

hier sind 2 kleine ausschnitte aus unseren demos die noch gemastered werden müssen, kann mir hier einer sagen in welche stimmrichtung ich tendiere?
falls einer langeweile hat oder so ;)
 
http://myspace.com/brokenfidelity

hier sind 2 kleine ausschnitte aus unseren demos die noch gemastered werden müssen, kann mir hier einer sagen in welche stimmrichtung ich tendiere?
falls einer langeweile hat oder so ;)

Das ist aus zwei Gründen schwer zu sagen:
1. Du schreist mehr, als du singst. Dadurch ändert sich deine Tonfrequenz.
2. Deine Kehle ist komplett zu. Ich höre keine Resonanzen. Daher ist es schwer, zu sagen, in welcher Lage deine Stimme am besten klingt.

Tenor, Bariton, Bass sind Begriffe aus der Klassik und erfordern Grundlagen. Es gibt zwar mittlerweile auch den Begriff Pop-Tenor, aber auch den würde ich eher nur einem ausgebildeten Jazz- oder Musical-Sänger andichten.

Aber um deine Frage zu beantworten: Ich denke, würdest du dich ausbilden lassen, würde mit Sicherheit ein Tenor aus dir werden.
Ich kenne aber auch einen Metal-Sänger, der etwa so singt, wie du, aber ein Bariton ist. Wie gesagt: Je mehr du schreist, desto heller klingt die Stimme. Darum auch immer wieder die Diskussionen, wer nun ein Bariton ist und wer ein Tenor. Echtes Singen ist kaum lauter als "energischeres" Reden, aber durch das Nutzen von Brust- und Maskenresonanz ist die Stimme einfach voller und klingt kräftiger.
 
Ja danke für die antwort :D
ich stell vllt. wenn die demos fertig sind ma komplett rein dann kann man das besser beurteilen !
 
So da bin ich wieder. Hab jetzt eine möglichkeit zum aufnehmen gefunden. bitte entschuldigt die quallität.

Hier das ergebniss (bitte nicht lachen) ist jetzt zwar kein johnny cash aber ich höffe ohr könnt mir trotzdem helfen.

http://www.file-upload.net/download-350986/sample.mp3.html
 

Hmmm. Ich konnt bis auf zwei Toene runter bequem mitsingen (unten), ist also scheint's nicht soooo tief. Bass ist es meinem Gefuehl nach eher nicht, aber so richtig Tenor ist es auch nicht.
Die beiden tiefsten Toene singste ned aus; versuch da mal Druck rauszunehmen (als Bild vielleicht mehr den Ton einsaugen als rauspusten) und die "Zielrichtung" vom Ton Richtung Nasenwurzel zu halten (stell Du einfach vor, Dein Ton ist ein Pfeil, der aus der Nasenwurzel rauskommen soll - so ungefaehr).

Ich glaub, ein guter Gesangslehrer koennt bei Dir schon einiges bewegen. Evtl koenntest in Tenorhoehen kommen und ein schoener kraeftiger Bariton/Tenor werden, aber das wuerd ich vor Ort von nem Profi anhoeren lassen

Iceprinzess schrieb:
Abgesehen davon sind einfach sehr viel mehr Männer Tenor als Bass.

Schenkst mir ein paar von denen? ;) Bisher war noch in jedem Chor, in dem ich war, Tenormangel (neben dem allgemeinen Maennermangel, aber Baesse sind nicht so kritisch wenig) :cool:
 
Schenkst mir ein paar von denen? ;) Bisher war noch in jedem Chor, in dem ich war, Tenormangel (neben dem allgemeinen Maennermangel, aber Baesse sind nicht so kritisch wenig) :cool:
Chor ist auch was anderes. Sicher sind die meisten Bässe bei euch im Chor untrainierte Tenöre und Baritone, die Bass singen, weil sie nicht hoch singen können.
 

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