Job in der Musik-/Instrumentenindustrie

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Wer wünscht sich das nicht, sein Hobby zum Beruf zu machen. Irgendwo in der Musikindustrie Fuß zu fassen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Tagträumer. Ich weiß sehr genau, dass ich nicht durch meine Gitarrenfähigkeiten Geld verdiene. Aber es war schon immer ein Reiz für mich irgendwie in der Musikindustrie Fuß zu fassen. Allerdings hat mich die Vernunft und vor allem die Realität einen anderen Weg beschreiten lassen. Jetzt sitze ich im Controlling/Accounting eines großen Unternehmens, habe eine wirtschaftliche Ausbildung "genossen" und nebenbei das Ganze auch noch studiert. Hat es mir Spaß gemacht? Auf keinen Fall! Kann man damit gutes Geld verdienen? Auf jeden Fall! Allerdings ist mir das mittlerweile nicht mehr Motivation genug und auch die ganzen anderen Vorteile, die man in einem großen Unternehmen hat (sicherer Arbeitsplatz, geregelte Arbeitszeiten, viel Urlaub) hindern mich nicht daran immer mehr mit dem Gedanken zu spielen, die Branche zu wechseln. Nein, eigentlich weiß ich schon, dass ich in naher Zukunft etwas anderes machen möchte. Vielleicht nicht in einem oder zwei Jahren, aber doch in naher Zukunft. Nur weiß ich nicht wo ich anfangen soll. Ich habe vor im September parallel meinen Master in Wirtschaftspsychologie zu machen, da mich die Menschen und ihr Verhalten immer interessiert haben und dies ein guter Kompromiss ist zwischen dem, was ich schon gemacht habe, und dem was ich interessant finde.

Warum ich das Ganze schreibe? Weil ich keine Ahnung habe welche Jobs die Musik- und Instrumentenindustrie alles bietet. Ich möchte ungern die letzten 5 Jahre meines Lebens umsonst gemacht haben, und würde ganz gerne einen Kompromiss finden, wie ich meine bereits vorhande Ausbildung und mein Wissen mit dem verbinden kann, was mich interessiert: Die Musik.
Und jetzt kommt meine eigentliche Frage: Könnt ihr mir Denkanstöße und Ideen liefern, wo ich suchen könnte? Oder welche Jobs es gibt, die irgendwie in dieses Raster fallen?

Ich muss unbedingt etwas ändern in meinem Leben, sonst werd ich in 10 Jahren der typische Fall sein von "Hätte ich damals mal".

TL;DR Ich möchte meinen Job wechseln und würde gerne mein Wirtschaftswissen mit meiner Leidenschaft der Musik verbinden. Welche Jobs stehen mir da zur Auswahl, wo sollte ich mich mal informieren.
 
Eigenschaft
 
Vielleicht könntest Du noch erwähnen, ob und wieweit Du bereit bist, finanzielle Abstriche zu machen. Falls nicht, reduziert sich vermutlich die Zahl der in Frage kommenden Stellen erheblich.
 
Vielleicht könntest Du noch erwähnen, ob und wieweit Du bereit bist, finanzielle Abstriche zu machen. Falls nicht, reduziert sich vermutlich die Zahl der in Frage kommenden Stellen erheblich.
Sagen wir mal so, ich möchte nicht als Einzelhandelskaufmann enden (soll keine Respektlosigkeit geg. Einzelhandelskaufleuten sein). Wenn es DER Job ist und ich auch Möglichkeiten habe mich noch weiter zu entwickeln (lies: mehr Geld zu verdienen), dann würde ich anfangs auch Abstriche machen, ja.
 
Hallo,

ohne weitere Kenntnisse über die Feinheiten der Branche würde ich sagen, wie in jedem Wirtschaftszweig:

Vertrieb. Verkäufer, die gute Abschlüsse machen werden immer gebraucht- und ja, man kann es lernen. Aber wenn man gut ist, hast Du Freude an allen Branchen und den menschen dort. Grundlegende Entscheidung zur Lebensverwendung (Arbeitszeiten/ Reisetätigkeit) wäre, ob im Privatkundenbereich oder im Firmenvertrieb. Alternativ/ Querkarriere kann ich mir vorstellen, das es hier noch "Consultants" als Problemlöser an der Seite der Verkäufer gibt - die Kümmerer mit Spaß an Details und näher an der Hardware.

Ein Schwäbischer Unternehmer gab zu Beginn meiner Berufslaufbahn mal den Tipp:
Schau Dir an, wer im Goldrausch gut gelebt und verdient hat! Die armen Schlucker, welche im Dreck gewühlt haben? Eher nicht, außer wenigen "Stars" mit dem großen Fund. Es waren es die Verkäufer der Werkzeuge und Schaufeln, welche alle brauchten. Auch die Erfolglosen... Also: sieh immer zu, das Du auf der Seite der Schippenverkäufer bist und nicht im Loch stehst und schaufelst. Und als zweiten Tipp dazu: Der Gewinn liegt immer im Einkauf.

Vielleicht hilfts Dir etwas.

Micha
 
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Könnt ihr mir Denkanstöße und Ideen liefern, wo ich suchen könnte? Oder welche Jobs es gibt, die irgendwie in dieses Raster fallen?

Ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber ich beschreibe dir einfach mal meinen Werdegang und meine letzten Jobs, vielleicht hilft dir das ja bei deiner Entscheidungsfindung und liefert dir einen winzigen Einblick, was man so als Job in der Verbindung aus Wirtschaft und Musik machen kann, falls dir so etwas vorschwebt.

Ich war bis 2012 in einer Werbeagentur dafür verantwortlich, Marken und Musik zusammenzubringen. Da ging um so profane Dinge wie Songs für Spots zu finden aber auch Aktionen von Marken mit Bands, Festival-Promotions, Aktionen von Marken für Bands, wie zum Beispiel Contests oder Touren wie die MTV Campus Invasion. Dabei waren kaum wirklich "Musikmarken" dabei, gerade mal Sennheiser, als mehr Marken wie Beck's, Astra, Vodafone usw usw. Mein Job war eher die Idee und die Beteiligten von selbiger zu überzeugen, als die Umsetzung. Da waren dann meine Kollegen am Zug.

Ich war nach dem Abi tatsächlich in einer mehr oder weniger erfolgreichen Band, habe dann bei dem Label, auf dem die Band unter Vertrag war, ein Praktikum gemacht und bin dadurch in eine digitale Werbeagentur gerutscht und von dort in ein Hamburger Verlagshaus in die Abteilung "digitaler Content". Um dann mal eine sinnvolle Ausbildung zu haben, habe ich Literatur und als Aufbaustudium Werbung studiert, um Werbetexter zu werden. Ich bin dann wieder bei der Musik gelandet und habe bei einem Plattenlabel in der Marketingabteilung angefangen, habe nebenher mit Freunden ein Webradio gemacht und Musik-Veranstaltungen organsiert, das auch eine Zeit lang vollberuflich. Von da bin ich zu einer Konzertagentur gewechselt, die viele der bekannten deutschen Rock-Festivals betreibt und habe das digitale Marketing betrieben, dann kam der oben beschriebene Job in einer Full-Service Agentur, heute habe ich das Musik-Marketing hinter mir gelassen und bin Kreativchef in einer Online-Werbeagentur.

Ich habe mich nicht für einen direkten Weg entschieden sondern bin immer von einer Gelegenheit in die nächste gewechselt. Ich bin auch ganz schön oft umgezogen ;) Für mich war das immer der richtige Weg und ich kam auch gut damit zurecht, mal eine Zeit über wenig finanzielle Mittel zu verfügen. Letztlich will ich mit der Story nur verdeutlichen, dass es keinen direkten Weg gibt und man es an vielen Stellen einfach versuchen muss. Bau dir Kontakte auf und lerne ein paar Leute kennen, so hat es bei mir immer funktioniert. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch keine Bewerbung geschrieben, es ergab sich immer einfach irgendwie.

In allen Agenturen und Labels, in denen ich war, gab es immer auch eine Controlling- oder Finanzabteilung. Aber auch deren Mitarbeiter hatten eine Affinität zu Musik, die sich in ihrem Lebenslauf niederschlug und wenn sie nur in der Vergangenheit die Finanzen ihrer Band übernommen hatten. Wahrscheinlich entspricht das aber am ehesten dem, was dir vorschwebt. Natürlich sind die Konditionen nicht ganz so "gemütlich" wie bei einem großen Unternehmen, aber das hast du ja schon erkannt. An erster Stelle sind da natürlich deine Qualitäten als Controller gefragt, aber man sollte sich schon etwas in der Branche auskennen, den Schritt wirst du irgendwie machen müssen.

Du musst dir natürlich überlegen, ob du deinen Job behalten möchtest und die Branchen wechseln, oder aber wirklich einen ganz neuen Job machen möchtest. Letzeres kann je nach Alter schwierig werden, auch in der Musikbranche zählen Erfahrungen und Referenzen.
Empfehlen kann ich dir, dich neben deinem Job für Musik zu engagieren. Schau mal, ob es bei euch einen Jugendclub, ein Bürgerradio oder irgendwelche Musikveranstaltungen gibt, die jemand brauchen können, der ihnen mit den Zahlen etwas hilft. Vielleicht hilft dir das, bei einer Plattenfirma einen interessanten Bewerber abzugeben.

Das nur als kurzen Einblick, keine Ahnung, ob ich dir da irgendwie helfen konnte.
 
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Hallo,

ohne weitere Kenntnisse über die Feinheiten der Branche würde ich sagen, wie in jedem Wirtschaftszweig:

Vertrieb. Verkäufer, die gute Abschlüsse machen werden immer gebraucht- und ja, man kann es lernen.
Das waren meine ersten Gedanken, aber es gibt sicherlich auch noch Jobs, oder Positionen, an die ich gar nicht gedacht habe. Es stellt sich mir auch die Frage, wo ich anfangen würde zu suchen: Plattenlabel, Gitarrenhersteller, Distributor etc.
Aber wenn man gut ist, hast Du Freude an allen Branchen und den menschen dort.
Aber um gut zu sein, muss man auch Freude an seinem Job haben, und das ist bei mir im Moment nicht gegeben. Oder meinst du alle Branchen im Sinne von Musikbranchen?

Ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber ich beschreibe dir einfach mal meinen Werdegang und meine letzten Jobs, vielleicht hilft dir das ja bei deiner Entscheidungsfindung und liefert dir einen winzigen Einblick, was man so als Job in der Verbindung aus Wirtschaft und Musik machen kann, ...
Danke für den interessanten Beitrag. Du hast ein paar Aspekte genannt, an die ich auch schon gedacht habe.
Mich würde beispielsweise auch das Marketing und Kunden- bzw. Marktanalysen interessieren. Ich hatte in meiner Bachelorarbeit ein Thema, welches in die Richtung Kundenverhalten ging und ich hab gemerkt, dass ich dies auch interessant finde. Daher auch meine Entscheidung Wirtschaftspsychologie zu studieren, zumindest ein Teil des Grundes.

In allen Agenturen und Labels, in denen ich war, gab es immer auch eine Controlling- oder Finanzabteilung.
Es muss absolut kein Job im Controlling sein. Nein, eigentlich will ich dort gar nicht mehr hin. Das Thema Controlling, zumindest in einem großen Unternehmen, hat mich nie gereizt. Ich bin dort durch einige andere Gründe gelandet.

Danke generell an die Antworten bisher.
 

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