Hallo Fur...
nein, ich kanns nicht.
Also, hallo Junge mit dem merkwürdigen Nicknamen.
(Vielleicht bist du ja auch ein Mädchen, genauso wie ich keine Tante bin...)
Ich habe das so verstanden:
Du willst den Steg repariert haben.
Im Laden haben sie gesagt, dass die Decke zu verzogen sei und
dann wahrscheinlich nicht mal mehr in das Instrument hineingeschaut.
(Das solltet du nachholen: mit Taschenlampe und Spiegel nach lockeren Leisten
oder gar gesplittertem Holz suchen)
Über die verzogene Decke bist du dann auf den JLD Bridge Doctor gekommen.
Wenn du aber mit der Saitenlage zufrieden bist,
dann würde es ja genügen, den Steg zu befestigen?
Ich würde als erstes gucken, wie weit der Riss aufklafft.
Kannst du hineinschauen? Siehst du losgerissene Holzsplitter?
Die können sich querstellen und die Reparatur erschweren.
Du könntest ganz vorsichtig mit Plektren unterschiedlicher Stärke fühlen.
Kannst du den Steg vorsichtig mit der Hand andrücken, geht der Riss dann etwas zu?
Oder ist der Steg in sich so verzogen, dass das gar nicht mehr geht.
Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, dann schliesse ich mich
der Meinung von Corkonian an, es mit Schrauben zu versuchen.
Wenn sich der Steg auf diese Weise schön "sauber" von der Decke löst,
dann kannst du wenig kaputtmachen, wenn du diesen Zustand durch eine Verschraubung
sicherst: Du hast geschrieben, dass du die Gitarre als Sechssaiter nutzen möchtest.
Also hast du sowieso sechs Löcher "übrig".
Ich würde Maschinenschrauben (Schrauben mit metrischem Gewinde) mit Unterlegscheiben und etwas weichem, das sich nicht ins Holz presst (z.B. ein Streifen Holz), durch die hinteren Löcher führen und schauen, ob sich durch behutsames Anziehen des Gewindes der Steg wieder ganz in seine Ausgangslage zurückbringen läßt.
Dann kannst du das Instrument zumindest soweit besaiten, dass du die Saitenlage messen kannst.
Ich habe drei Beispielfotos angehangen, das eine zeigt die Saitenlage, die kannst du auch selbst messen und sagen, ob du damit zufrieden bist.
Bei dem Foto, wo das Lineal auf dem Griffbrett liegt, sollte es idealerweise dann auch oben auf dem Steg zu liegen kommen - wenn es den Steg berührt, wie bei dir und mir, dann ist sicher auch die Saitenlage hoch oder die Stegeinlage niedrig.
Das dritte Foto zeigt, ob die Decke unter dem Saitenzug nach vorne rotiert ist, d.h. hinter dem Steg hoch=Wölbung und das Tal dann vor dem Steg Richtung Schallloch. Das ist das mit dem Lichtspalt, was Corkonian meint.
Diese Art von Problemen behauptet der JLD Bridge Doctor zu lösen (Bis zu einem gewissen Grad vermutlich).
Kann ich nur vermuten, nicht beurteilen, weil dieses Problem bei mir nicht vorliegt.
Bei dir musst du nochmal schauen oder machst uns ein Foto.
Wenn du also mit deiner Saitenlage nicht zufrieden bist und wirklich genau dieses Problem hast, dann kannst du nochmal über dieses Wunderteil nachdenken.
Wenn diese ganzen Wenns zutreffen, dann kannst du mit der Verschraubung das Ganze provisorisch so zusammenhalten, dass du
dir später immer noch überlegen kannst, ob du es professionell reparieren lässt.
Fürs schönmachen würde ich dann wieder auf Corkonian hören (Holzpfropf).
Kleben würde ich nichts, denn das mit den Klebstoffen im Instrumentenbau ist so eine
Sache, da würde ich dem Profi nicht ins Handwerk pfuschen wollen.
Natürlich hat eine solche Installation Auswirkungen aus den Klang,
aber es ist die Frage, ob du es hörst.
Von mir weiß ich zuverlässig, dass ich es nicht höre - hatte ja schließlich
die sechs nicht gerade leichtgewichtigen Messingpins des JLD verbaut.
Ach ja: Wenn du den JLD mit den Messingpins verbaust, dann
brauchst du auf jeden Fall eine hohe Stegeinlage, weil sonst der Saitenwinkel zu gering ist.
![Saitenlage.JPG Saitenlage.JPG](https://www.musiker-board.de/data/attachments/122/122472-38cdf24fe9b6a7be7f6209f58d1b88e1.jpg)
![Steg.JPG Steg.JPG](https://www.musiker-board.de/data/attachments/122/122473-66d9ac352dc6c681956b738b0646b542.jpg)
Viele Grüße,
Michael.