Jazz: was schätzt Ihr an einem guten Piano-Begleiter

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Hallo Vocals,

bin Jazz-Pianist/Keyboarder und eine meiner Lieblingsdisziplinen ist das Duo mit Vocals. Mich interessiert mal, was Ihr an einem guten Begleiter schätzt? Was kommt gar nicht gut?
 
Eigenschaft
 
TravelinLight schrieb:
Mich interessiert mal, was Ihr an einem guten Begleiter schätzt? Was kommt gar nicht gut?

Bin zwar auch nur Keyboarder/Pianist, aber mein Sopran sagt immer, dass ich das ganz gut mache, wenn wir zusammen jammen, deswegen wage ich mich jetzt mal aus der Deckung.... ;)

Als Begleiter solltest du den Sänger in jedem Moment "tragen", d.h. ihm das Gefühl geben, dass du auf alles sofort reagierst, was er macht. Ganz wichtig auch das "Mitatmen", d.h. die Gesangs-Phrasen unterstützen bzw. an der richtigen Stelle das musikalische Komma setzen. Und noch ganz wichtig: du bist "nur" Begleiter, d.h. der Sänger steht 100% im Vordergrund, wenn er singt und du musst die Disziplin haben, deine eigenen Ideen während dieser Zeit ein gutes Stück weit zurückzuschrauben.
 
ich bin sängerin, und trete auch oft nur mit pianobegleitung auf! ich finde es sehr wichtig, das es ein zusammenspiel zwischen sänger und pianist gibt. ich finde es auch wichtig, dass der pianist fehler(sollten sie auftreten)gut überspielen kann damit niemand etwas merkt!
mein dad(klavierlehrer) sagt immer, dass es natürlich am besten ist, wenn man sich selbst begleiten kann. aber ich sage immer ("ist es nicht viel schöner als frau vorne zu stehen/sitzen undnen geilen pianisten hintersich zuhaben?")


=)
 
maus schrieb:
ich bin sängerin, und trete auch oft nur mit pianobegleitung auf! ich finde es sehr wichtig, das es ein zusammenspiel zwischen sänger und pianist gibt. ich finde es auch wichtig, dass der pianist fehler(sollten sie auftreten)gut überspielen kann damit niemand etwas merkt!
mein dad(klavierlehrer) sagt immer, dass es natürlich am besten ist, wenn man sich selbst begleiten kann. aber ich sage immer ("ist es nicht viel schöner als frau vorne zu stehen/sitzen undnen geilen pianisten hintersich zuhaben?")
=)
Danke für Deine Einschätzung. Sehe ich genau so.

Ich finde, als Begleiter musst Du mit Deiner Musik ein Samtkissen erzeugen, auf der die Sängerin sich ausbreiten kann und geborgen fühlt. Am schönsten ist's, wenn eine gemeinsame "Schwingung" entsteht und man sich gegenseitig motiviert.

Und: Ist auch schön, als pianist hinten zu sitzen und ne geile sängerin vor sich zuhaben...
 
So, Jungs und Mädels, sagt mal was. ;) Gibt interessierte Mitleser. Und die Chance solltet ihr nutzen, wenn sich die Pianisten einmal nach euch richten. :p
 
Hm, mir mangelt es an Erfahrung was live-Pianisten angeht. Ich hätte aber schon große Lust mal welche zu sammeln. :)
Wenn ich mal auf dem Klavier begleitet wurde, dann fehlte so ein bißchen das eingespielte Zusammenspiel. Der Pianist wartete darauf, daß ich den Takt vorgeben und spielte dann für meinen Geschmack zu zögerlich, ich wartete darauf, mich sozusagen dem Klavier ein bißchen "anschmiegen zu können".
Das lief mangels Übung nicht so dolle.
Aber mir fehlt da wie gesagt auch längere Erfahrung.

LG
Elisa
 
Was soll man dazu sagen... MartinWPunkt hat doch eigentlich das wichtigste schon geschrieben.

Und ja, Elisa hat Recht - ein Pianist, der eingezählt werden will und kein eigenes Gefühl für den Speed eines Songs hat ist nichts. Sicher, so was klappt nur, wenn man zusammen geprobt hat, aber jetzt wo sie's erwähnt...

Ich arbeite zwar nicht im Jazz-Umfeld sondern eher im Pop-Musical-Umfeld seit vielen Jahren mit einem Pianisten zusammen.
Meine Erfahrungen mit meinem (superguten!) Pianisten:

Er sollte nicht die Melodie mitspielen. (tut man im Jazz eh nicht, oder?)

Seine Melodieführung sollte die Stimme stützen - ob im bewußten Kontrast oder im Gleichmaß. Je nachdem, was der Sänger macht, auch mal der Stimme die Septe oder None überlassen und sie selber dann nicht spielen.

Das Timing muss passen und eingespielt sein. Sicher muss der Pianisten den Sänger beim Timing stützen, aber wenn der Sänger partout nicht will... hat die Stimme erst mal Vorrang.

Einsätze sind auch so ein Ding. Man sollte so was gut absprechen und es ist wichtig, dass sie auf Blickkontakt funktionieren.

Wie gesagt... nichts was nicht schon dagestanden wäre.

Grüße

Ice
 
Elisa Day schrieb:
Hm, mir mangelt es an Erfahrung was live-Pianisten angeht. Ich hätte aber schon große Lust mal welche zu sammeln. :)
Du wohnst leider ein bißchen weit weg, sonst könnten wir ein Probe-Projekt starten. :great: Mir fehlts auch an Erfahrung in der Hinsicht, ich würde sowas aber gerne mal ausprobieren (ob ich dazu spielerisch überhaupt befähigt bin :rolleyes: ). Leider sind die ersten Worte, die ich hier in München von potentiellen Gesangskandidatinnen höre immer "Bühne" und "Geld verdienen". Keiner will mehr Musik wegen der Musik machen. :(

Elisa Day schrieb:
Wenn ich mal auf dem Klavier begleitet wurde, dann fehlte so ein bißchen das eingespielte Zusammenspiel. Der Pianist wartete darauf, daß ich den Takt vorgeben und spielte dann für meinen Geschmack zu zögerlich,
Das Problem hätteste bei mir nicht, ich laufe wahrscheinlich eher Gefahr, die Sängerin mit meinem Takt zu erschlagen und zu gerade zu spielen, also zuwenig mitzugehen. Aber wie gesagt, müsste man halt mal versuchen (können).

IcePrincess schrieb:
Er sollte nicht die Melodie mitspielen. (tut man im Jazz eh nicht, oder?)

Seine Melodieführung sollte die Stimme stützen - ob im bewußten Kontrast oder im Gleichmaß. Je nachdem, was der Sänger macht, auch mal der Stimme die Septe oder None überlassen und sie selber dann nicht spielen.
Jetzt bin ich irritiert: Richtig ist, ich würde keine Melodie (zerlegte Akkorde oder ein zwei Fülltöne mal ausgenommen) während des Gesangs spielen, sondern allerhöchstens kleine Licks in den Gesangspausen. Wie soll ich also mit meiner Melodieführung die Stimme stützen? :confused:

Dazu sei gesagt, ich würde in so einer Duo-Situation (oder vielleicht Trio, mit einem Bassisten) vom Sänger einiges an Können erwarten, da das pianistisch auch etwas anspruchsvoller ist. Also wenn der Sänger von sich aus jeden zweiten Ton versemmelt, hilft alles Stützen nix, oder?
 
Erstmal super, dass der Thread nach Jay's Intervention (danke!) anfängt zu leben.

Martin WPunkt schrieb:
...Und noch ganz wichtig: du bist "nur" Begleiter, d.h. der Sänger steht 100% im Vordergrund, wenn er singt und du musst die Disziplin haben, deine eigenen Ideen während dieser Zeit ein gutes Stück weit zurückzuschrauben...

Im Prinzip gebe ich Dir Recht, wobei ich finde, dass ein gut eingespieltes oder sich blind verstehendes Duo ruhig auch (vereinzelt) gleichberechtigt agieren kann.

Elisa Day schrieb:
1. Hm, mir mangelt es an Erfahrung was live-Pianisten angeht. Ich hätte aber schon große Lust mal welche zu sammeln.

2. Wenn ich mal auf dem Klavier begleitet wurde, dann fehlte so ein bißchen das eingespielte Zusammenspiel. Der Pianist wartete darauf, daß ich den Takt vorgeben und spielte dann für meinen Geschmack zu zögerlich, ich wartete darauf, mich sozusagen dem Klavier ein bißchen "anschmiegen zu können".
Das lief mangels Übung nicht so dolle.
Aber mir fehlt da wie gesagt auch längere Erfahrung.

1. Vielleicht machen wir ja mal was zusammen? Passt ja entfernungsmäßig wesentlich besser als bei Jay, ausserdem bin ich oft dienstlich im Raum Köln unterwegs. Ich melde mich vielleicht mal bei Zeiten per Mail bei Dir.
2. Ist natürlich für Dich unbefriedigend, den Pianisten permanent mitzuziehen. Das sollte nicht sein. Natürlich muss ich als Pianist auch Dein Tempo verstehen, was aber mit riesen Ohren und offenen Augen durchaus erlernbar ist.

IcePrincess schrieb:
Er sollte nicht die Melodie mitspielen. (tut man im Jazz eh nicht, oder?)

Seine Melodieführung sollte die Stimme stützen - ob im bewußten Kontrast oder im Gleichmaß. Je nachdem, was der Sänger macht, auch mal der Stimme die Septe oder None überlassen und sie selber dann nicht spielen.

Nee, eher nicht. Kann höchstens mal ein interessanter klanglicher Aspekt sein, dass der Pianist unisono mit dem Gesang das Thema eines (schnellen) Jazz-Standards mitspielt.

@Jay: ich vermute, Ice meint eher die Stimmführung unserer Voicings, wobei ich das von ihr gesagte bzgl. der weggelassenen Septime/None auch sehr wichtig finde. Kommt einfach viel besser, wenn die in der Begleitung nicht kommen, kann auch die Sängerin oder den Sänger intonationsmäßig in die Zwickmühle bringen...

IcePrincess schrieb:
Sicher muss der Pianisten den Sänger beim Timing stützen, aber wenn der Sänger partout nicht will... hat die Stimme erst mal Vorrang.

Ice, wir Pianisten (Elisa, Du kennst das wahrscheinlich als Bassistin auch) sind es eh gewohnt, eine Band nach einem versehentlichen "Umsteiger" wieder ins Timing zu holen...;)

IcePrincess schrieb:
Einsätze sind auch so ein Ding. Man sollte so was gut absprechen und es ist wichtig, dass sie auf Blickkontakt funktionieren.

Ja genau, wobei Blickkontakt (und auch Ohren weit auf) in meinen Augen wichtiger sind als Absprachen. Oder anders gesagt: die beste Absprache funktioniert dann ohne Blick- oder Ohrenkontakt auch nicht... .

Jay schrieb:
Also wenn der Sänger von sich aus jeden zweiten Ton versemmelt, hilft alles Stützen nix, oder?
Wohl war...

Jay schrieb:
ich würde in so einer Duo-Situation (oder vielleicht Trio, mit einem Bassisten) vom Sänger einiges an Können erwarten, da das pianistisch auch etwas anspruchsvoller ist

Aber jeder fängt mal klein an. Es ist ja nunmal auch kein Hexenwerk. Ich finde, dass die Disziplin "Klavier- oder Keyboardbegleiteter Gesang" wirklich mit zum schönsten gehört, was einem Pianisten passieren kann und deshalb kann ich nur jeden dazu animieren, es auszuprobieren.

@Jay: Vielleicht mal an Musikschulen oder bei GesangslehrerInnen nachfragen. Oftmals sind die dankbar um jeden Begleiter, weil sie's meistens nicht so gut können und sich so viel besser auf ihren Schüler konzentrieren können.
 
TravelinLight schrieb:
Im Prinzip gebe ich Dir Recht, wobei ich finde, dass ein gut eingespieltes oder sich blind verstehendes Duo ruhig auch (vereinzelt) gleichberechtigt agieren kann.
Immer, das macht die Sache dann interessant... aber dazu gehören viele Jahre Zusammenspielerfahrung. Wir haben das damals an Billy Joels "New York State of Mind" gelernt.

TravelinLight schrieb:
@Jay: ich vermute, Ice meint eher die Stimmführung unserer Voicings,
Ja, genau das habe ich gemeint. Sorry für meine undeutliche Ausdrucksweise. Mir scheint, als ob ich gestern nachmittag mit meinem Halb-Rausgebrannten Hirn öfter mal Halbweisheiten von mir gegeben habe.

TravelinLight schrieb:
Ice, wir Pianisten (Elisa, Du kennst das wahrscheinlich als Bassistin auch) sind es eh gewohnt, eine Band nach einem versehentlichen "Umsteiger" wieder ins Timing zu holen...;)
Auch Bass ;) wenn auch in einer anderen Band. Versehentliche Umsteiger sind es nicht, die ich meine.

Jay schrieb:
Das Problem hätteste bei mir nicht, ich laufe wahrscheinlich eher Gefahr, die Sängerin mit meinem Takt zu erschlagen und zu gerade zu spielen, also zuwenig mitzugehen. Aber wie gesagt, müsste man halt mal versuchen (können).
Zum beispiel das hier meine ich. So was muss man ausbaldowern, denn gerade bei einem Jazz-Gesangsstück geht viel verloren, wenn es sozusagen zu strikt auf Klick sitzt.

TravelinLight schrieb:
Ja genau, wobei Blickkontakt (und auch Ohren weit auf) in meinen Augen wichtiger sind als Absprachen. Oder anders gesagt: die beste Absprache funktioniert dann ohne Blick- oder Ohrenkontakt auch nicht... .
Das stimmt...

TravelinLight schrieb:
@Jay: Vielleicht mal an Musikschulen oder bei GesangslehrerInnen nachfragen. Oftmals sind die dankbar um jeden Begleiter, weil sie's meistens nicht so gut können und sich so viel besser auf ihren Schüler konzentrieren können.
Aus meiner Erfahrung. Beim bloßen Unterrichten mögen die meisten Lehrer (und Schüler! Ist ja noch ein paar Ohren, das hört, was ich für einen Mist baue) es nicht, einen extra-Pianisten zu haben. Für Konzertnummern ist es was anderes.

@Jay: Stuttgart-München ist zwar nicht der allernächste Weg, aber wenn Du mal Lust auf ein Wochenend-Projekt hast stehe ich gern zur Verfügung.

Gruß

Ice
 
TravelinLight schrieb:
1. Vielleicht machen wir ja mal was zusammen? Passt ja entfernungsmäßig wesentlich besser als bei Jay, ausserdem bin ich oft dienstlich im Raum Köln unterwegs. Ich melde mich vielleicht mal bei Zeiten per Mail bei Dir.

Klingt gut. Meld Dich mal. Zeitlich - also terminfindungsmäßig - bin ich manchmal allerdings etwas "schwierig" (gelinde ausgedrückt). ;)
LG
Elisa
 
Hallo !
das Wesentliche ist schon gesagt worden ... was mir noch einfällt: wenn man noch am Anfang steht, ist es gar nicht verkehrt, wenn der Pianist einen Tick besser ist. Oder vielleicht zwei Ticks ;-) Das fordert eine Sängerin sehr, jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht, als ich mit Live-Duos anfing. Ich habe damals oft mit ausgebildeten Musikern zusammengearbeitet, mit Leuten, die schon viel weiter waren als ich. Und das war sehr positiv.
Heute ist mir die Chemie sehr wichtig; es muss einfach stimmen zwischen uns, nicht nur menschlich, sondern vor allem auch musikalisch: wenn ich einen Song (z.B. Thelonious Monk bietet sich da an) ironisch rüberbringen will, muss auch der Pianist dieses "Augenzwinkern" mitbekommen und mittragen.
Wenn man auf einer Welle ist, können musikalisch die unglaublichsten Dinge passieren - ohne große Anstrengung.
viele Grüße
Bell
 
IcePrincess schrieb:
@Jay: Stuttgart-München ist zwar nicht der allernächste Weg, aber wenn Du mal Lust auf ein Wochenend-Projekt hast stehe ich gern zur Verfügung.
Du hast PM. :)

Bell* schrieb:
wenn man noch am Anfang steht, ist es gar nicht verkehrt, wenn der Pianist einen Tick besser ist. Oder vielleicht zwei Ticks ;-) Das fordert eine Sängerin sehr, jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht, als ich mit Live-Duos anfing. Ich habe damals oft mit ausgebildeten Musikern zusammengearbeitet, mit Leuten, die schon viel weiter waren als ich. Und das war sehr positiv.
Es ist immer positiv, mit besseren Leuten zu spielen. An jedem Instrument. Andererseits glaube ich, dass es auch am Klavier viel bringt, eine gute Sängerin zu begleiten. Man hat halt als "Schlechterer" immer den Vorteil, dass der "Bessere" einen immer etwas leiten kann und nicht gleich mit strauchelt, wenn man mal einen Fehler macht.
 
Jay schrieb:
Es ist immer positiv, mit besseren Leuten zu spielen. An jedem Instrument. Andererseits glaube ich, dass es auch am Klavier viel bringt, eine gute Sängerin zu begleiten. Man hat halt als "Schlechterer" immer den Vorteil, dass der "Bessere" einen immer etwas leiten kann und nicht gleich mit strauchelt, wenn man mal einen Fehler macht.

Mittlerweile wage ich von mir zu behaupten, eine gute Sängerin zu sein ... aber dann spielst Du eh nur noch mit guten Pianisten zusammen. Meistens mit Berufsmusikern, routinierten Leuten, man sucht einander genau aus. Zumindest wenn man von Musik lebt; leider hat man für Experimente nicht mehr so viel Zeit. Das mit "leider" ist ernst gemeint, irgendwie ist es schon schade....
viele Grüße
Bell
 
Bell* schrieb:
Mittlerweile wage ich von mir zu behaupten, eine gute Sängerin zu sein ... aber dann spielst Du eh nur noch mit guten Pianisten zusammen. Meistens mit Berufsmusikern, routinierten Leuten, man sucht einander genau aus. Zumindest wenn man von Musik lebt; leider hat man für Experimente nicht mehr so viel Zeit. Das mit "leider" ist ernst gemeint, irgendwie ist es schon schade....
Als Berufsmusiker ist das schon nachvollziehbar. Meine Bemerkung oben war eher an diese "Möchtegernsemiprofessionalisten" gerichtet, von denen ich beim Zusammenstellen "meiner" Jazzband im letzten halben Jahr genug getroffen habe, aus allen Instrumentenkategorien. Entweder ist man Berufsmusiker oder nicht. Aber es gibt genug Leute, die trotz Job die letzte Schweinemucke von Gala bis Bierzelt spielen würden, Hauptsache es gibt Geld. Und natürlich keine Lust haben, in einer neuen Band notwendige Aufbauarbeit zu leisten, sondern alles fertig serviert bekommen wollen. Die Arbeit (Arrangements, Songauswahl, etc.) können ja andere machen. :mad: Gut, isn bissl OT, aber musste mal raus. ;)
 
IcePrincess schrieb:
... mit meinem Halb-Rausgebrannten Hirn öfter mal Halbweisheiten von mir gegeben habe...
Upps... wie sieht ein halb-rausgebranntes Hirn aus? Ein Berufszipperlein schwer geprüfter ProblemlöserInnen...? ;)

antipasti schrieb:
... Ich will auch n Pianisten für Duo bis Trio...
Leider zu weit...


Bell schrieb:
... Zumindest wenn man von Musik lebt...
Ich danke Gott, dass ich von Musik nicht leben muss! Wenn ich überlege, wie stark die Gigs in den letzten Jahren zurückgegangen sind, weil die Leute die Knete nicht mehr haben und sich TolleBilligeAlleMöglichenMIDIFilesAbspielende AllroundSuperAlleinunterhalter buchen.
Gleitet jetzt zwar 'n bisschen vom Thema ab, aber: war letztens in Urlaub auf den Kanaren. Abends im Hotel immer so'ne MIDI-File-Band (MIDI-Keyz, Saxophon, 2 Vocals). Zum K..... . Ich bin stolz darauf, dass ich noch nie zu einem MIDI-File die Finger bewegt habe... . Muss doch für'n Sänger Quälerei sein, oder? Ne Etage drüber spielte zum Glück ein gepflegter Barpianist "As time goes by" usw. Schönen irischen Jameson-Whiskey dabei geschlürft - die Sonne ging auf. War jetzt auch 'nbissl OT, musste aber auch mal raus... ;)

Wieder zum Thema: in der Tat ist man natürlich viel freier in seiner Entscheidung, was man will oder nicht, wenn man sich der regelmäßig aufs Konto fließenden monatlichen Knete sicher sein kann. Leider fehlen einem aber dann manchmal die zeitl. Ressourcen, um den Ansprüchen hauptberufl. Mitmusiker in Sachen Proben-/Gighäufigkeit gerecht zu werden. Ist dann auch schade...

Hat jemand von Euch eigentlich schonmal was in der Duo-Konstellation Hammond/Gesang gemacht?
 
TravelinLight schrieb:
Upps... wie sieht ein halb-rausgebranntes Hirn aus? Ein Berufszipperlein schwer geprüfter ProblemlöserInnen...? ;)
Löchrig, fast wie Schweizer Käse. Denk' Du mal bei 30 Grad im Schatten und 95% Luftfeuchtigkeit in einem Büro ohne Klimaanlage...

TravelinLight schrieb:
Ich danke Gott, dass ich von Musik nicht leben muss!
Ich auch! Ehrlich gesagt - wenn man Musik machen muss, kann das doch keinen Spaß mehr machen, oder?

TravelinLight schrieb:
Hat jemand von Euch eigentlich schonmal was in der Duo-Konstellation Hammond/Gesang gemacht?
Hmmm... nicht wirklich, obwohl... wenn eine per Keyboard simulierte reicht, wir haben uns mal an ein paar Covern (Never rains in southern California etc.) versucht.
 
IcePrincess schrieb:
Ich auch! Ehrlich gesagt - wenn man Musik machen muss, kann das doch keinen Spaß mehr machen, oder?

Naja, bei gutem Selbstmanagement wird es sicherlich auch Spaß machen, aber man muss halt oft Kompromisse eingehen. Davon sind wir frei.

IcePrincess schrieb:
Hmmm... nicht wirklich, obwohl... wenn eine per Keyboard simulierte reicht, wir haben uns mal an ein paar Covern (Never rains in southern California etc.) versucht.

Ich meinte schon entweder Original Hammond oder einen guten Hammond-Clone mit anständiger Leslie-Simulation. Mir schwebt vor, mal in die Richtung zu gehen, da ich das nötige Equipment habe. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob das nicht bei 'nem ganzen Abend irgendwann dem Publikum auf den Keks geht. Wahrscheinlich ist die Kombination Piano/Hammond besser. Mal sehen.

EDIT: es gibt von Dee Dee Bridgewater auf der CD "Live at Yoshi's" eine Hammer-Interpretation von Cherokee mit Hammond (+drums). Das hat schon was und geht ab wie Schmitz' Katze.
 
IcePrincess schrieb:
Ich auch! Ehrlich gesagt - wenn man Musik machen muss, kann das doch keinen Spaß mehr machen, oder?

Leute, so schlimm ist das gar nicht ;)
Ich habe diesen Schritt jedenfalls nie bereut. Ich kann mir nix Schöneres vorstellen, als zu singen. In meinem alten Job musste ich noch viel mehr Kompromisse eingehen und hatte bescheuerte Vorgesetzte. Nein, da will ich nie mehr zurück.
Ein gutes Management ist alles ! Und natürlich muss man in den auftrittsmageren Monaten mehr unterrichten. Aber das macht mir auch Spaß.
viele Grüße
Bell
 

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