Jazz-Trio aufnehmen mit digitalem Mischpult/portable Recorder?

Der Nachteil am irgendwo aufnehmen ist, daß du die Situation nicht kontrollieren kannst, sondern damit leben mußt. Das mag ohne Aufnahme-Erfahrung unauffällig klingen, aber macht im richtigen Leben den Unterschied zwischen super, brauchbar und unbrauchbar aus. Des weiteren ist Tontechnikkram eine Sache die etwa soviel Einarbeitung braucht wie das erlernen eines Instruments, das sollte man vorher wissen um zu sehen, ob an sich darauf einlassen will. Als Beispiel - ich könnte mein Bier selber brauen, kaufe aber einfach einen Kasten. Ich könnte die Baugrube selber ausbaggern und kauf mir einen Bagger, ich könnt aber auch jemand für zwei Tage holen.
Ich drück dir die Daumen, daß du daran deine Freude hast - schließlich sind wir alle an der Musik dran, WEIL sie Freude macht, trotz vieler oft frustrierender Umstände.
 
Ja, den Aufwand, den man vorneweg in die Vorbereitung steckt, sollte man trotzdem nicht unterschätzen.

Das funktioniert bei uns halt, weil ich neben dem Schlagzeugspielen auch irgendwann Interesse an der technischen Seite entwickelt habe und in den letzten 2 Jahren unzählige Stunden darauf verwendet habe, mir das alles soweit wie nötig beizubringen, das Rack aufzubauen, immer wieder in DAWs rumgespielt habe, mittlerweile auch meine Schlagzeugaufnahmen selber mache.

Den ersten Gig meiner neuen alten Band hatte ich dann auch noch selbst abmischen “dürfen” (oder eher müssen, mangels Budget für einen Tonmenschen). Da sind neben meiner eigentlichen Aufgabe, dem Schlagzeugspiel, dann auch viel Schweiß und Tränen geflossen.

Und ich kann jeden verstehen, der sich diesen Zusatzaufwand neben der Musik nicht auch noch antun möchte. Aber mir persönlich macht das momentan unglaublichen Spaß, weil das mal wieder richtige neue Erfahrungen außerhalb der Komfortzone sind. Und man fliegt auch schon mal damit auf die Nase, das gehört zum Lernprozess aber einfach dazu.
 
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Bei uns (Git, 2x Bass, Drums, 2x Vocals) ist es das Zoom L-20, also 16 Mic Inputs und die sind durch komplett Mikrofoniertes Drumkit, 3 Bass, 2 Gitarrenspuren und 2x Vocals komplett ausgereizt.
Für Aufnahmen im Proberaum auf SD Karte mehr als ausreichend, Live würde ich den Aufwand, wenn nicht sowieso komplett Mikrofoniert werden muss, wohl nicht betreiben, da könnte man sich aber „Scenes“ mit abgespeckter Mikrofonierung speichern.
Nachbearbeitung läuft bei uns in Logic, hat seinen Preis, finde ich als langjähriger Mac User aber intuitiv bedienbar.
Momentan nehmen wir für Demos auf und die Qualität ist trotz recht preisgünstigem Equipment ansprechend.

Trotzdem werde ich jetzt ein paar Unterrichtseinheiten zum Thema Recording/Mixing nehmen, weil es wie bereits oben erwähnt (auch wenn man schon das ein oder andere bearbeitet hat), ein komplett anderes Betätigungsfeld als das reine musizieren ist.
 
1. Presonus StudioLive AR16c (direkt die einzelnen Spuren auf die SD aufnehmen und danach zu Hause in aller Ruhe auf dem mitgelieferten DAW (Studio One Artist) noch abmischen ist hier ideal).
Nur für den Fall, dass das noch aktuell ist: Auf die SD Karte kann nur das Summensignal aufgenommen werden. Einzelne Kanäle geht nur über das USB Interface.
 
Wir haben ne Zeitlang unsere Gigs alle mit Multitrack mitgeschnitten. Als Mixer war ein XR18 ausreichend, später hatten wir ein X32. Laptop dran, Reaper als DAW in der alle Einzelspuren aufgezeichnet wurden. Später zu Hause hat unser Gitarrist dann geschnitten und gemixt, Effekte bearbeitet und hinzugefügt. Parallel dazu liefen auch diverse Video-Cams, so dass wir von jedem Konzert coole, gut klingende Videos auf Youtube hochladen konnten. Natürlich braucht das etwas Einarbeitungszeit, weniger die Technik für das Aufzeichnen als das Abmischen hinterher. Ist aber alles heute mit wenig Aufwand und geringem monitärem Einsatz möglich.
 
1. Presonus StudioLive AR16c (direkt die einzelnen Spuren auf die SD aufnehmen und danach zu Hause in aller Ruhe auf dem mitgelieferten DAW (Studio One Artist) noch abmischen ist hier ideal).
Das würde ich an deiner Stelle nicht nehmen. vor allem, weil du damit keine Mehrspur-Aufnahmen auf die SD Karte machen kannst.
Wenn du deine Konzerte und Proben einfach und unkompliziert mitschneiden willst, dann sind Pulte mit der Möglichkeit, direkt auf einem Speichermedium Mehrspurmitschnitte anzufertigen, dein Ding. Wenig Aufwand vor Ort für viel nutzen. Das Pult für das Recording brauchts du sowieso, dann noch ein Speichermedium (meist sind es inzwischen SD Cards) rein und vor dem Spielen auf Aufnahme drücken.
Mein Favorit dafür ist, wie ich schon mal gesagt habe, das CQ18T, das sicherlich am ende des Tages die bessere Ausstattung für den Zweck mitbringt, aber eben auch am teuersten ist. Die Zoom Livetrak Pulte könnten für den speziellen Anwendungszweck auch ganz gut geeignet sein und bieten schon mehr analoges Feeling. Allerdings ist man damit halt schon deutlich eingeschränkt, was die Benutzung als Mischpult betrifft.
Alternativ zu diesen digitalen Vertretern könnte ich mir auch noch das analoge Tascam Model 16 (oder 24) vorstellen. Das hat im Gegensatz zum Presonus (bzw auch Mackie Onyx) die möglichkeit eines Mehrspurmitschnitts per SD Card.
Reine Rack Mixer, wie das XR18 und Konsorten, sehe ich hier nicht ganz so geeignet, da man sich schon etwas in die spezielle Bedienweise rein nerden muss. will man sich aber weniger mit der Technik an sich beschäftigen, sind die nicht so der Bringer, auch wenn ich selber gerne damit arbeite.

Wobei ich mich wohl nicht so sehr mit dem Pult beschäftigen würde, sondern viel mehr mit der Art der Abnahme. Wenn man z.B mit einem akustischen Flügel arbeiten will, dann braucht es da schon etwas an Erfahrung und geeigneten Mikrofonen um damit gute Ergebnisse zu erzielen. Wenn ich mir die Besetzung so ansehe, dann bin ich da, ohne jetzt gleich in die Hi End Kiste zu greifen, schnell mal bei einer Mikrofonierung von 2.000 € (ohne Drumset). Mit Drums kommen da gleich noch einige Hunderter dazu. Das sollte man halt auch nicht außer Acht lassen.
 
Schließe mich @Mfk0815 an, auch mit der Pult-Empfehlung. Etwas günstiger als das von ihm vorgeschlagene A&H ist das von der Ausstattung fast identische, etwas günstigerer CQ20B - sofern man über ein Tablet für die Steuerung verfügt.
 
Ich bin Anfänger was das Thema Recording anbelangt, will mich jedoch längerfristig in (einfaches) Recording einarbeiten und mir Material zutun aufgrund der teuren Studiopreise.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es einfach überlesen habe oder nicht erwähnt wurde. Für welchen Zweck soll die Aufnahme sein? Sollen die Aufnahmen nur für den eigenen Bedarf sein wir Ergebnis probehören, oder willst du am Ende ein Album daraus erstellen?

Ja ein Studio kostet Geld, aber dafür bekommst du dann auch gute Ergebnisse. Es wird in der Praxis wohl nicht funktionieren, wenn jemand ohne Expertise in der Technik und Software versucht etwas zu basteln. In einem guten Studio ist neben professioneller Technik eben auch Personal, dass die Erfahrung besitzt eine gute Aufnahme zu erstellen und diese auch sauber zu mischen. Einfach mal aufnehmen und Abmischen ist nur theoretisch eine leichte Aufgabe 😅 Ich habe hunderte oder Tausende Versuche gebraucht um einigermaßen den Umgang mit meiner Software zu verstehen, trotzdem sind die Ergebnisse im Vergleich zu denen die ein Bekannter ( Experte mit Studio) erreicht mit dem selben Material eher beschämend...
 
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