Jazz Solo Piano, wie "interessant" gestalten?

  • Ersteller musikmusik
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Nochmal was zum Thema: Wenn Du lernen willst, Jazz-Standards solo auf dem Klavier umzusetzen, solltest Du unbedingt mehrere Stile lernen und je nach Song anwenden:

+Stride Piano, d. h. die linke Hand spielt auf 1 und 3 einen Basston und auf 2 und 4 ein Akkordvoicing. Die rechte Hand spielt dazu die Melodie oder improvisiert. Vorallem für "klassische" Swing-Nummern geeignet.

+Straight Ahead, d. h. Du versuchst, auf dem Klavier eng am Swing-Sound zu bleiben, indem Du mit der linken Hand Walking Bass und mit der rechten Hand Akkorde und Melodie spielst. Ist schon ne ziemlich schwierige Sache.

+Balladen-Stil, d. h. Du spielst keine festen Rhytmusfiguren sondern spielst mit beiden Händen kombiniert Akkord-Voicings und Melodie. Dabei ist es sehr wichtig, auf gute Akkord-Voicings zu achten und die möglichst interessant zu gestalten. Ist halt für Balladen gut geeignet. Dazu unbedingt Bill Evans anhören!

+Bossa Nova. Muss man einfach rhytmisch erstmal lernen. Die linke Hand spielt Basstöne, die rechte Melodie, dazwischen spielt eine Hand noch Akkorde rein, immer am Bossa-Rhytmus orientiert.

Das sind jetzt nur mal Beispiele, das alles funktioniert natürlich erst, wenn Du halbwegs gute Akkordvoicings hinbekommst.
 
Hallo,

meine Frage geht in auch in diese Richtung. Mich würden aber die Techniken im Jazzpiano-Solo Spiel interessieren. Dazu kamen ja bereits 2,3 brauchbare Antworten.
D.h. nochmal speziell: Wie kriegt ihr, abgesehen von Stride bzw. Walking-Bass einen Groove in eure Stücke? Wie gestaltet ihr "groovelose" Balladen, dass sie nicht langweilig werden? Nach welchem Muster baut ihr eine Standard-Solo-Interpretation auf, dass man auf abwechslungsreiche 3min kommt und nicht auf langweilige 1,5 min?
Ich hab da hauptsächlich beim Begleiten mit der linken Hand Probleme, Improvisation und Voicings habe ich so (theoretisch zumindest) halbwegs gecheckt.

Wer da eingehende Erfahrung hat, bitte nochmal antworten!

Ich weiß, viel hören bringt auch viel, tu ich auch. Aber der Markt für Piano-Solo-Alben (am besten Standards...) ist halt recht bescheiden...
Ich hab bisher: Peterson-Tracks, Evans-Alone, Hancock-The Piano, diverses von K. Jarrett (halt keine Standards und sehr speziell) und B. Mehldau...

auch hier wär ich für weitere Tipps sehr empfänglich!

Grüße!
 
Wie kriegt ihr, abgesehen von Stride bzw. Walking-Bass einen Groove in eure Stücke?
Ein Patentrezept gibt es da eben nicht. Aber wenn Du beide Stile gut beherrschst, glaube ich nicht, dass Du noch derartige Fragen haben wirst ;) Wenn Du ein bißchen Gefühl für Swing hast und dich viel mit Harmonik beschäftigt hast, ist es auch leicht, mit der linken Hand einen Groove zu erzeugen und sei es einfach mit rythmischen Left-Hand-Voicings.

Wie gestaltet ihr "groovelose" Balladen, dass sie nicht langweilig werden?
Jazz-Akkorde! Wechsel die "normalen" Voicings mit 6-Klängen ab und bau ein paar Arpeggios ein.
 

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