Jazz Improvisation Gitarre

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mak123
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angesteckt von der Jazz Musik möchte ich schnellstmöglichst auch selbst das Improvisieren erlernen.
Ich spiele zZt hauptsächlich Blues, RocknRoll und Hardrock. Auch in einer Bigband bin ich aktiv, doch das Jazzsolo hab ich nochnicht begriffen. Vielleicht noch was zur verdeutlichung. Improvisieren kann ich, ich bin eigendlich recht zufrieden mit mir. Die Erfahrung wirds sicherlich noch verbessern. :)

Also, hat jemand Tipps? Skalen, Backingtracks?


Um Hilfe wär ich dankbar.


Grüße
 
Eigenschaft
 
Also ich kann soviel sagen: Jazz-Harmonik ist schon etwas komplexer als die von Blues/Rock.

Einen Überblick bietet denk ich der Wikipedia-Artikel über Jazzharmonik. Da gibts zwar nichts konkretes, aber die Ideen, worum es beim Jazz geht werden angerissen. Da wird quasi erläutert, wohin die Reise geht, wenn man sich mit Jazz befasst.

Hier findest du einen Workshop zu den Modes, ich würd dir auch vorschlagen mit deinen Fragen auch nochmal ins E-Gitarren Unterforum zu gehen, weil da erfahrungsgenäß "mehr" los ist als hier im Jazz-Unterforum...leider ;).

mfG Fidel
 
Ja, danke soweit. Das hatte ich auch vor, wenn ich keine konkrete Anwort hier bekomme.

Grüße
 
frank sikoras "neue jazz harmonielehre" (findest du zb bei amazon) dürfte dir sehr weiterhelfen, wenn du interessiert bist!!
 
mann wenn du improvisieren kannst wie du schon sagst, hör dir doch einfach mal die ganzen Jazzgrößen an. Und nicht nur Gitarristen, sonder auch die alten Bläser, Coltrane, Davis, Parker. Dann wird dass auf jeden Fall was
 
...oder halte dich an joe pass, der gesagt haben soll: warum tausend skalen lernen, wenn es eine gibt, die alles kann: die dur-skala...+moll-parallele. gut, das ist etwas sehr einfach dargestellt, aber bevor man exotisch wird, sollte man mit dem grundmaterial an noten vor allem rhythmisch und reiz-voll umgehen können.

dazu chromatische läufe und blue notes einbauen, auf harmonie und RHYTHMUS achten, fertig. es gibt so viele skalen: moll-harmonisch, jazz-harmonisch, die leicht orientalischen etc. alles super und ich empfehle dringendst die bücher von Joachim vogel zur jazz gitarre.

ABER: irgendwann fließen die ganzen skalen zusammen und du verfügst über ein bestimmtes ton-werk, von dem du weißt, wann es einzusetzen ist und wann nicht. und da man im Jazz gerne auch mal "komisch" werden darf, nämlich "outside" spielen darf, ist alles drin. spannung aufbauen und auflösen. grund-gebot: ES MUSS SWINGEN!!

die improvisation als herausragendes herzstück des jazz läßt dich ein leben lang lernen. das ist das schöne!!

und ich schließe mit dem schönen satz von Mike Stern: "Jazz is a lot like life. It´s best when you improvise!"

matt
 
Ich bin auch gerade dabei mir Jazz Improvisation drauf zu schaffen. Bin auch Gitarrist.

Ich glaube das schwierige am JAzz Improvisieren ist, dass du dich nie nur in einer bestimmten Tonart aufhälst. Also is nicht immer nur die selbe Tonleiter.

Ich habe angefangen mit Appregios. ALso die ganzen Appregiopattern drauf schaffen. Maj7, m7, Dominant Sept.

Du musst im Jazz ständig Akkordbezogen solieren und deshalb helfen Appregios wirklich super weiter, weil man da nix falsch machen kann.

Weiterhin habe ich mir die Bebop Skalen angeschaut, weil die chromatische Übergangstöne beinhalten die über dorisch und mixolydische Klangfarben wunderbar Spannung aufbauen.
 
hi ! darf ich hier nach 2 jahren nochmal was einwerfen ?
Für mich ist es schwierig den wechsel von tonarten im auge zu behalten. es kommt vor das man alle zwei takte die tonart wechsel muss. manchmal noch öfter, manchmal weniger oft. ohne realbook kann ich deswegen auch garnicht spielen, auser bei den stücken die ich 100% auswendig kann und schonmal analysiert habe. dieses ständige umdenken in die nächste skala und zurück fällt mir schwer.

Ich frage mich.. wie macht ihr das ? habt ihr tipps oder übungen. und wie machen eingefleischte jazzer auf sessions das. die haben meist garkein realbool da liegen und laufen z.B. mit ihrem saxophon durch die gegend und spielen fett ! man sieht ihnen nicht an dass sie gerade in 2 min. solo 20 mal die tonart gewechselt haben. Man weiss einfach was als nächstes passt und was nicht. Kennt man sich einfach nur so gut aus oder ist das das nach gehör geregelt?

Ich glaube ich weiss die antwort selber. nach ein paar jahren oder jahrzehnten kann manns einfach :D
PS: ich mache jazz jetzt seit knapp nem 3/4 jahr. also mehr üben und einfach improvisieren
 
Du legst dich auf eine Lage fest, z.B. die Bünde 0-5. Jetzt fängst du tiefstmöglich an und spielst die Skala des ersten Akkords aufwärts. In time zum Metronom. Wenn der zweite Akkord kommt, wechselt du ohne Unterbrechung o.ä. in die zugehörige Skala und wenn du auf der hohen e-Saite im fünften Bund angelangt bist (oder im vierten und das a ist nicht dabei) geht's wieder runter.
Durch das ganze Stück, in allen Lagen, und wenn das läuft, in der nächsten Tonart. Dann alle anderen Tonarten. Am Ende täglich eine Tonart, jede Lage fünf Minuten. Wenn du das dreimal gemacht hast (also 36 Tage), fehlerfrei, machst du mit dem nächsten Stück weiter.
Das gleiche machst du mit Arpeggien, Voicings und anderen denkbaren Skalen (Penta- und Hexatoniken), Dreiklangspaaren usw.

Alle Stücke, mit denen du dich beschäftigst, solltest du am Ende 100%ig auswendig können. Alles andere wär Zeitverschwendung; Du wirst allerdings bemerken, dass wenn du dich wirklich intensiv mit einzelnen Stücken beschäftigst, auch deine Fähigkeit, unbekanntes prima vista zu spielen, steigen wird.
 
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hört sich ehrlich gesagt ziemlich heftig an. und wenn ich sag ziemlich... dann mein ich das so :D
aber hey... das ist ne super übung besser gehts nicht. danke dafür aber ich weiss schon, dass ich mich vorerst nicht daran wagen werde. mir reicht immomnt schon standarts in der normales tonart zu spielen. die akkorde ordenlich mit ein paar coolen voicings zu spielen und die melodie vom blatt einigermaßen spielen zu können. das ist auch schonmal was ^^

immoment transkribiere ich ein paar soli um mir die phrasierung drauf zu schaffen. danach irgenwann kommt dein tipp dran. :D
 
Hi,
ja, das sieht bei diesen Übungs-Sheets immer total schwierig aus. Jeden Akkord ne neue Skala. Wenn Du aber genau hinguckst, ändern sich die Vorzeichen oft nicht, sondern die gleiche Skala fängt auf verschiedenen Tönen an ;-)
Ein Großteil der Jazz-Standards besteht aus II-V-I-Verbindungen u.ä., also Akkorden, die in der gleichen Tonart sind. Man muss also eigentlich nicht die ganze Zeit durch die Skalen springen, die Fingersätze bleiben oft gleich, nur die Haupttöne ändern sich.
Oft ändert sich sogar bei den Wechseln nur ein oder zwei Töne, bspw. der Leitton, die zum Hauptton der jeweiligen Skala geht. Das ist dann meistens musikalisch so sinnfällig, das man von der Melodie her garnichts anderes spielen kann.
Mein Tipp: Einfach Melodien spielen, keine Skalen. Klingt einfach schöner.

Man kann das in vielen Fällen so vereinfachen... naja, und manchmal dann auch nicht :D
 
Ich fände Skalen direkt auch zu schwierig; mit Arpeggien solltest du diese Übung aber jetzt schon machen. Das Tempo kann ruhig so gering wie möglich sein.
Zum Thema "normale Tonart": Was ist das schon? Es ist definitiv sinnvoller z.B. Autumn Leaves in allen Tonarten zu können als 12 Stücke in der Realbook-Tonart. Im Realbook stehen eh 90% der Stücke in Bb- und F-Dur. In der Realität leider nicht...
Das wichtigste ist aber, wie du wohl schon richtig erkannt hast, die Melodie und die Akkorde vernünftig (und am besten in abgespeckter Form auch gleichzeitig) spielen zu können. Viele Jazzmusiker sehen Standards nur als Vehikels um ihre Soli abbrennen zu können, aber hey, das sind wunderschöne Songs, denen man ruhig gerecht werden sollte!

Was transkripierst du denn so? Neben Miles Davis, Kenny Burrell, Red Garland und anderen eher sachte spielenden Leuten empfehle ich für den Anfang unbedingt Frank Sinatra, Louis Armstrong und Konsorten. Die wissen, wie man eine Melodie zum Klingen bringt.

Zu Jerzy Rugbys Tipp "Einfach Melodien spielen" kann ich nur drei Dinge sagen: Richtig, richtig, popichtig! Allerdings muss bemerkt werden, dass Üben und Spielen letztlich zwei sehr verschiedene Paar Stiefel sind. Beim Üben ist der rationale Teil deines Verstands gefragt, der die Richtigkeit der Töne, Technik, Time, Phrasierung usw. peinlich genau kontrolliert. Beim Spielen hingegen musst du dich dem Klang hingeben, darfst nicht mehr an Skalen, Changes usw. denken und musst die Musik einfach geschehen lassen. Bewusstes Eingreifen in das, was von allein aus dir rausfließt (musikalisch gesehen, nicht urologisch o.ä.) ist ein Verbrechen an deiner kreativen Göttlichkeit! Du musst dir vertrauen.
Aber darüber könnte ich hier 10 Posts schreiben...
 
Zum Thema "normale Tonart": Was ist das schon? Es ist definitiv sinnvoller z.B. Autumn Leaves in allen Tonarten zu können als 12 Stücke in der Realbook-Tonart. Im Realbook stehen eh 90% der Stücke in Bb- und F-Dur. In der Realität leider nicht...
Doch, beim Gitarrespielen schon, da kann man nämlich einfach ein paar Bünde weiterrutschen und spielt die Changes von Bb-Dur dann im 8. Bund in C.
Und wenn man sich beim Realbook-Spielen wegen der Tonarten streitet, liegts wohl an der 6. Edition :D

Zur Anmerkung meines Tipps: Der TO kann, wie er geschrieben hat, bereits Soli spielen. Ihm ging es hier um einfache Handreichungen bezüglich Jazz-Skalen, nicht um das Einswerden mit dem All. Das wäre ein neuer Thread ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, beim Gitarrespielen schon, da kann man nämlich einfach ein paar Bünde weiterrutschen und spielt die Changes von Bb-Dur dann im 8. Bund in C.

Ich verwette meinen Arsch drauf, dass du ein Stück, das du immer nur in Bb gespielt hast, nicht einfach so durch Verschieben in F# darbringen kannst; inkl. der Beibehaltung aller in Bb möglichen musikalischen Elemente und freier Bewegung über das ganze Griffbrett. So einfach ist das nicht.

PS: Um den TO gehts hier aber nicht, sondern um Bend-It. Und der hat gefragt wie das möglich ist, dass die da einfach mit dem Saxophon rumlaufen und fett klingen. ;)
 
Ich verwette meinen Arsch drauf, dass du ein Stück, das du immer nur in Bb gespielt hast, nicht einfach so durch Verschieben in F# darbringen kannst; inkl. der Beibehaltung aller in Bb möglichen musikalischen Elemente und freier Bewegung über das ganze Griffbrett. So einfach ist das nicht.

Ähm. der meinun bin ich auch. auch wenn man keine leerseiten in dem stück spielt muss man doch schon n bisschen mehr denken als nur verschieben. Theoretisch verschiebt sich alles, klar. aber was vorher im sagen wir mal 11. bund angefangen hat ist nun über den 12. bund hinausgerutscht (ZUM BEISPIEL), befidet sich also auch am anfang des griffbrettes (0. Bund) und so kommt man leicht durcheinander also ei bisschen übung muss schon sein um die tonart zu wechseln. geschweige denn davon wenn man jede note die man spielen möchte vorher kennen will und nicht nur "blind" verschiebt. aber wie gesagt, das prinzip ist ja korrekt.

Mein Tipp: Einfach Melodien spielen, keine Skalen. Klingt einfach schöne

Seh ich auch so. wirkt musikalischer.nicht so mathematisch. aber die skalen um schöne läufe zu spielen sollten schon irgendwann dazu kommen.

Ich fände Skalen direkt auch zu schwierig; mit Arpeggien solltest du diese Übung aber jetzt schon machen

JA JA JA ! :) was fürn zufall. das mache ich auch immoment schon. und es funktioniert und klingt sagen wir mal "sauber"

Du hattest gefragt was ich transkribiere. erst garnicht soviel jazz eher das neue solo-album von slash. ihr wisst schon. der GN´R gitarrist . ABER jetzt wag ich mich langsam an jazz. heute zum beispiel hab ich das solo von "take five" vom album time out von dave brubeck ausnotiert.
und hey ! der spielt auch fast nur auf dem Ebm7 arpeggio herrum. aber wie er das macht. schöne melodien und läufe mit nur den nötigsten tönen. JEDER ton sitz am richtigen platz weils halt ein Arp ist.

soviel dazu :)
 
Ich kann dir auch das Wes Montgomery Solo über Duke Ellingtons Satin Doll ans Herz liegen. Das war glaube ich das erste Jazzgitarrensolo was ich gespielt habe und ich spiele immernoch gerne Phrasen und Licks daraus;)

Habe die Sheets glaube ich noch irgendwo hier rummliegen.

Neben dem Üben von Skalen/Arpeggien u.ä. ist das Nachspielen von Soli und das Hören von Jazz m.M.n. auch extrem wichtig. Nur so bekommst du das Feeling und eignest dir das Vokabular an. Es bringt dir ja nix, wenn du zwar schöne Läufe und Melodien spielen aber nicht swingen kannst;)
 
ja klar. auch wieder wahr.... ich hör mir das ding mal an. danke
 
Ich verwette meinen Arsch drauf, dass du ein Stück, das du immer nur in Bb gespielt hast, nicht einfach so durch Verschieben in F# darbringen kannst; inkl. der Beibehaltung aller in Bb möglichen musikalischen Elemente und freier Bewegung über das ganze Griffbrett. So einfach ist das nicht.
Hmmm, den Wetteinsatz find ich jetzt erstmal nicht so attraktiv. :rolleyes: Schick mal ein Foto per PN, vielleicht kommen wir dann ins Geschäft :D
PS: Um den TO gehts hier aber nicht, sondern um Bend-It. Und der hat gefragt wie das möglich ist, dass die da einfach mit dem Saxophon rumlaufen und fett klingen. ;)
:redface: Tja, da war ich wohl zwei Jahre zu spät, sorry, hab den Post wohl überlesen.
Falls ich zu dem Thema noch was sagen darf: Ich glaub, die Saxofonisten haben eine Unmenge an Licks drauf, allerdings auch nicht in allen Tonarten, sondern nur in den 'wichtigen'... wir können uns streiten, welche das sind ;) Damit kommen die meist über die Runden, dazwischen gibts dann eine Menge Skalen. Und natürlich, je nach Stillage, noch das Free-Jazz-Gekreische am Ende, um den Solo-Nachfolger ins Loch fallen zu lassen :D
Ich find, ne gelungene Improvisation sollte aus ein paar prägnanten Licks bestehen und ein bisschen Laufwerk enthalten. Wenns über ein paar Chorusse geht, sollte auch noch ne Intensivierung und Steigerung drinsein. Die Skalenüberei betrachte ich immer mit Skepsis, aber ich bin da auch extrem faul.

Grüße Jerzy
 
du bist ja nicht zu spät. habe den threat ja wieder ins leben gerufen ^^

zu den saxophonisten-licks... die stücke sind ja meist auch bläser-freundlich geschrieben. sprich in b-tonarten. meist Eb oder Bb :D
Wär gut wenn hier mal ein saxophonist hinzukommen würde und seinen senf dazu gibt ^^
 

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