Jazz - elementare Künstler?

  • Ersteller Black Sheep 91
  • Erstellt am
Für den Rock Gitarristen ist ein oft angetroffener Weg in den Jazz über Fusion!

zum Beispiel:
Led Zeppelin & Jimi Hendrix -?-> Mahavishnu Orchestra -> John McLaughlin -> In A Silent Way & Bitches Brew -> Miles Davis -> So What -> Coltrane w/ Blue Train. Und ab hier bist du schon längst angekommen..

Dieses Video mit schlechter Audioqualität soll mal für Mahavishnu Orchestra herhalten: http://www.youtube.com/watch?v=MtSIEkPqVgk
Der Song stammt vom Album "Birds Of Fire" das du dir mal beschaffen solltest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von was träumst du denn nachts??
Ich war einige Jahre da, von ein paar Alibi-Festivals und Konzerten abgesehen findet Jazz in der Öffentlichkeit nicht mehr statt.
Dafür gibt es musikerintern viele kleine feine Szenen, aber wer dort spielen will, muß noch Geld mitbringen.
Naja, ich sehe das ein bisschen anders.
Zum Beispiel an den Schulen hat Jazz eine ziemlich hohe Bedeutung, es gibt praktisch an jeder Schule eine eigene Jazzbigband, oft sogar mehrere, und diese spielen auf teilweise erstaunlich hohem Niveau.

Und es gibt reine Jazz-Radiosender !
Jazzclubs wie hier gibt es in den größeren Städten auch reichlich, mal in Manhattan rumgelaufen ?
 
... Jazzclubs wie hier gibt es in den größeren Städten auch reichlich, mal in Manhattan rumgelaufen ? ...
ja, aber natürlich - und wer geht in die Clubs?
Touristen und Musiker!
Wieviele amerikanische Nichtmusiker sind im Publikum vertreten? 1-2% oder gar 3%...?

Anders sieht es in den gehobenen Restaurants + Hotels aus, aber da ist die Musik (obwohl auf hohem Niveau) für die Besucher so wichtig wie in einem Fahrstuhl.
 
Hmm, irgendwie vermisste ich die ganzen Swinggrößen in den Aufzählungen... Doris Day, Fred Astaire, Bing Crosby, Tony Bennett, Nat King Cole, Andy Williams, Vic Daemone, Bobby Darin, Dean Martin.... nur um einige zu nennen.

Besten Grusz,
 
das liegt wohl in allererster Linie daran, daß die Herrschaften Entertainer waren, die vielleicht mal im Jazz-Kontext gesungen haben - die Ausnahme wäre vielleicht Nat King Cole, aber selbst bei ihm ist der größte Teil seiner Hinterlassenschaft im günstigsten Falle Soft-Jazz...
 
Nun, das mag ja durchaus der Fall sein, dennoch halte ich die Musik für so elementar im Gesamtbild des Jazz, daß sie Erwähnung finden sollte - wenn auch nur der Vollständigkeit halber; denkst Du nicht?

Gerade Alben wie die "Rock Swings" von Paul Anka zum Beispiel lehrt viel über Big Band- bzw. Swingarrangements im Vergleich zu Rock / Pop. (Die "Nimm Dir Zeit von Peter Kraus im überigen auch.)

Besten Grusz,
 
du hast Robbie Williams vergessen und den Initiativ-Jazzer Frank Sinatra...

ich glaube, du liest zu viel Werbung.
 
Ich schrob doch, dass in meiner Auflistung erst Musiker ab der Bebop-Ära zu finden sind. Wenn man sich heutigen Jazz (also Jazz, nicht "Jazz") anhört, ist Charlie Parker immer noch allgegenwärtig; Frankie nicht.
 
Kann mir jemand ein paar gute Platten von Jazz-Schlagzeugern empfehlen? Von Art Blakey habe ich jetzt schon eine ganze Menge, Max Roach würde mich besonders interessieren.
 
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Max Roach ist halt ein ganz anderer Typus, nicht wirklich vergleichbar mit Blakey.

Roach würde ich hauptsächlich als intelekuell und sozial/politsch sehr engagiert beschreiben - und beides fließt sehr deutlich in seine Musik mit ein.
Ihm ging es drum, sein Instrument kopfmäßig zu erfassen und weiterzuentwicklen, von ihm stammen auch einige Details, die sich dann so als "Standard" für Jazzdrummer etabliert haben, sowohl technischer Natur als auch in der Ausrüstung.
Dazu kam, daß er sehr stark in der Anti-Appartheitsbewegung steckte und auch seine Musik dafür benutzte.

Versuch dich mal einzulesen in das Thema "Max Roach", dann tauchen auch Namen von Mitstreitern und Platten auf, die sehr interessant sind, aber dem in der Regel das "Brachiale" von Blakey fehlen wird.
Da gibt es deutlich mehr Strukturen, manchmal auch richtige Kopfmusik...


Geradezu legendär ist sein "Freedom now"-Album.
 
Geradezu legendär ist sein "Freedom now"-Album.

Da habe ich gestern mal reingehört, sehr interessant. Werde ich mir bald besorgen.

Ich habe erst eine Platte mit Roach, und das ist Duke Ellington's "Money Jungle" die mir sehr gefällt. Da habe ich schon gemerkt, dass Roach deutlich dezenter zu Werke geht als Blakey, obwohl ich auch Gemeinsamkeiten feststellen konnte. Zum Beispiel die starke Rhythmus-Fokussierung auf die Ride und Hi-Hats, die ja Roach "erfunden" hat und Blakey von ihm übernommen hat. Das war damals sehr ungewohnt, als ich zum ersten Mal Jazz gehört habe. Vom Rock usw. ist man ja ganz andere Drum-Schemata gewöhnt. Dort liegt ja der Fokus sehr auf Bassdrum und Snare, die Hi-Hat wird meistens nur für die Akzente benutzt. Bei Blakey und anderen Jazz-Drummern ist es ja genau anders herum. Und gerade dieses rhythmische Zischen liebe ich. :)
 
Höre gerade "We Insist! - Freedom Now Suite". Harter Tobak, eigentlich kein Jazz mehr, eher Avantgarde.

Sehr exotisch, wobei mir das Geschrei in Track 3 ziemlich auf die Nerven geht, aber es soll ja auch ein Protest sein. ;)

Musikalisch aber top, vor allem Freedom Day ist ein richtiger Ohrwurm.
 
... wobei mir das Geschrei in Track 3 ziemlich auf die Nerven geht ...

das ist Abbey Lincoln (zu dieser Zeit mit Roach verheiratet) - eine insgesamt sehr eigenständige und wichtige Sängerin im Jazz - sehr kreativ, fleißig, eigenwillig,...

Ihr Lebenswerk kann ich insgesamt nur wärmstens empfehlen - falls dich das interessiert, dann fange am besten nicht mit ihrer neuesten, aktuellen Platte an (Abbey sings Abbey), die ist auch wieder etwas exotisch geraten aber quai das Tüpfelchen auf dem i - wenn man ihre anderen Alben schon kennt.
Sehr viele Infos gibts hier:
http://www.jazzpages.com/forum/showthread.php?t=1246
...wie dort üblich wird halt noch viel und anderes zwischendurch diskutiert...
 
Mir gefällt ihre Stimme, sehr ausdrucksstark. Aber dieses Schreien geht mir zu weit.
 
Abbey Lincoln war mit Max Roach verheiratet? Dann wäre doch "Abbey Roach" ein super Albumtitel gewesen :D
 
Abbey Lincoln war mit Max Roach verheiratet? Dann wäre doch "Abbey Roach" ein super Albumtitel gewesen :D

Solange kein Zebrastreifen auf dem Cover vorkommt, dieses tolle Cover wurde zu oft schlecht kopiert. :rolleyes:
 

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