vollernter schrieb:
wo is der unterschied vom japan-squiers zu den squiers, die heutzutage bei ebay als neu für 139 euro im sofortkauf verhöckert werden?
Die frühen Squier Japan JV-Serie sind quasi baugleich mit den damaigen FENDER Japan. Fender USA (die damals auf dem absteigenden Ast waren, bis 1985 die Fabrik dann komplett stillstand) hat in Japan sehr gute Modelle, Nachbauten von alten Modellen, auflegen lassen. Deshalb JV, Japan Vintage.
Die Exportmodelle, die nicht für Japan gedacht waren, hiessen dann Squier. (ein altes Saiten-Label, das fender Ende der 60er aufgekauft hatte).
Beide, sowohl Japan Fender JV als auch Squier Japan JV kommen also von der gleichen Schiene und unterscheiden sich nur im MARKTwert, weil Fender als Name für Sammler natürlich mehr zieht.
Als MUSIKER dagegen kanns dir egal sein, was da auf der Kopfplatte steht.
Von der Qualität insgesamt sind die alle 1 A. Die PUs waren USA, der Rest Japan, aber erste Ware. Sehr gute Hölzer, tolle Hälse, sehr gute Verarbeitungsqualität. Während Fender USA Standard zu der Zeit enorm abbaute und sparte. Grade die 83er und 84er Standards aus den USA gehören nicht grade zu den Topsellern. (die USA Vintage-Modelle der zeit gehören aber zu den besseren. Nicht nur David Gilmour spielt zwei davon live...)
Parallel zur JV Serie kam dann schon die SQ. Ab hier trennt sich die Schiene von Fender Japan und Squier Japan. Gleiche Fabrik, aber zumindest schon bewusst andere Modelle. Zum Teil auch nicht mehr ganz so gute Hardware. (im Vergleich mit Billigmodellen von heute aber immer noch besser). Mit der Squier E-Serie kippts dann. Zu dieser Zeit wurden schon die ersten Experimente mitmade in Korea-Squiers gemacht. Es sollte also made in japan draufstehen, wenn man sicher sein will, eine 87er Japan-Squier zu haben.
Mehr oder weniger getrennt wurden Fender Japan und Squier Japan dann 87/88. Squier Japan lief zwar noch weiter, aber nicht in grossem Stil und auch nicht in bester Qualität, und afaik nur für den japanischen Markt, für den Export gabs dann Squier Korea. Also ne ganz andere Fabrik. Seitdem ging die Qaulität runter, was aber weniger mit dem Standort selbst (Korea) zu tun hat, sondern damit, dass Squier BEWUSST als Billiglabel installiert wurde. Sprich, da steckt einfach schlechteres Material drin. Das wäre auch nicht besser, wenn es in den USA verbaut würde.
Von Korea ging dann der Standort weiter nach China und Indonesien etc.
Infos dazu sind aber widersprüchlich. Fakt ist, dass es tatsächlich weiterhin, mit kurzen Unterbrechungen, auch Japan Squier gibt. For domestic sale...Obwohl das Label Squier ja grade für den export verwendet wurde, um sich von Fender Japan zu distanzieren. Ist alles etwas :screwy:
Achja, Squier Mexico und sogar Squier USA (als die Fabrik in mex abbrannte) gibts auch noch.
Es gab dann gelegentlich einige Sonderserien von Squier, die wieder bewusst besser gebaut wurden. AFAIK v.a. als Testreihen, die dann, bei Erfolg, als USA- oder Mexico-Modell rauskamen. Diese Squier Modelle wurden dann wieder in Korea gebaut, einige afaik bei Cort (KC-Seriennummer, Korea Cort)
Bestes Beispiel die Squier Protone-Serie 97/98. Die Strats und Teles sind afaik Vorläufer der Mexico Deluxe-Serie. Und die Tele Thinline ist Vorläufer der USA 90th Special Thinline.
Böse Zungen behaupten, die Squiers wären zu gut gewesen, deshalb gleich wieder abgesetzt. Lustigerweise kostet auch die USA Thinline das 4-fache....
Ebenfalls ne Sonderserie sind die Squier Stagemaster Deluxe.
Die derzeitigen Deluxe Modelle von Squier sind übrigens auch recht nett. Kosten aber auch schon bis knapp 400 Euro Liste.
werden alte gebrauchte teile höher gehandelt als neue? is das generell so?
Nur, wenn sie Sammlerwert haben. Ansonsten halbiert sich der Preis eher. Bei wenig gesuchten Sachen wirds evtl. noch billiger.
Aber ne USA Fender Sambora Strat erste Serie geht jetzt schon für soviel weg, was sie damals gekostet hat. Tendenz steigend.