Jamsession - was spielt ihr am liebsten?

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lunaberlin
Guest
Da ich gerade an anderer Stelle im grossen weiten Internet etwas über gängige Stücke bei Jamsessions gelesen habe, kam ich auf die Idee, hier mal eine kleine Sammlung zu starten.

Ich gehe als Sängerin seit ca. 1 Jahr immer wieder mal zu Jamsessions und stehe dann jedes Mal wieder neu vor der Frage - was "geht" und was nicht? Welche Stücke haben sich als allgemein gebräuchliche Jazz-Jamsession-Standards eingebürgert und sind auch allgemein den Musikern bekannt?
Manche Stücke, die immer wieder gerne gesungen und vom durchschnittlichen Publikum auch gerne gehört werden, so z.b. Cole Porters "Let´s do it, let´s fall in love" sind ja nun eher nicht so für eine Session geeignet.
Viele von den sehr gängigen Instrumentalstandards wiederum sind nix für Sänger (obwohl ich ja inzwischen erfahren habe, dass es selbst für "So what" und "Take five" einen Text gibt.... diese Klassiker würde ich nun wiederum nicht singen wollen....):eek:

Ohnehin ist man ja als Sängerin in der misslichen Lage, dass es eigentlich immer anstrengend wird, wenn man auftaucht.
Läuft ansonsten alles ziemlich wortlos ab - einer nuschelt den Titel, vielleicht stellt noch ein Unwissender die Frage nach dem ersten Akkord, und schon geht´s los.
Sobald die Sängerin auftaucht, kommt meist ein nicht ganz so gängiges Stück in einer noch ungängigeren Tonart ins Spiel und einige Musiker verlassen fluchtartig die Bühne und behaupten, sie könnten Lover Man unmöglich in Eb-Dur spielen oder ähnliches.:D Und überhaupt wissen sie auch gar nicht, wie das Stück geht....

Okay, ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so ähnlich ist es mir schon passiert.

Um die Sache entspannter zu gestalten, würde ich mir gerne mal ein "Jamsession-Repertoire" anlegen, also gerne, aber nicht ZU oft gespielte Stücke, die eigentlich alle kennen.
Dass man nicht unbedingt mit "Summertime" und "All of me" aufkreuzen sollte, weil dann alle heftig mit den Augen rollen ;) und maulen "Nicht schon wieder..." ist mir inzwischen auch klar.

Was bisher auf meiner Liste steht:

Autumn leaves (okay, vielleicht auch ein bisschen zu oft gehört)
Black orpheus
Bye bye blackbird
Come rain or come shine
Love for sale
Lover man
Lullaby of birdland
Softly as in a morning sunrise
You´d be so nice to come home to

Damit habe ich bisher eigentlich gute Erfahrungen gemacht.

Über weitere Ideen würde ich mich freuen!

Viele Grüsse
Luna
 
Eigenschaft
 
Das mit dem "man sollte nicht mit ... aufkreuzen" halte ich für einen urbanen Mythos. Am Wochenende hatte ich auch Bedenken Girl from Ipanema vorzuschlagen. Hab das dann doch ganz leise getan ... hat keiner gemeckert und alle habens brav gespielt. ;)

Die "Setliste" hängt ganz stark vom Umfeld und der lokalen Jazzszene ab, hab ich festgestellt. Z.B. ist hier in München irgendwie "All the things you are" einer dieser Augenroller, während ich Nummern wie "Mercy Mercy Mercy" oder "Work Song" hier noch nie gehört habe. Überhaupt wird hier sehr viel traditioneller Swing gespielt. In Chemnitz, wo ich mit Jazz angefangen habe, waren die Sessions sehr viel freier und experimenteller, da gabs alles von Pop ("Killing me Softly", etc.) bis hin zu spontan entstehenden Jams mit (Fast-)Freejazzeinlagen. Oh Mann, wie sehr ich das vermisse ... :(

Meine Setliste reiche ich nach, das nimmt etwas Zeit in Anspruch. ;) Neben meinen Favourites spiele ich i.d.R. alles mit, was ich vom Blatt begleiten kann. Die Grenzen sind da aber ganz klar bei harmonisch umfangreicheren Uptempo-Swings oder Bop, das hab ich noch nicht so drauf. Für sämtliche Latin-Nummern bin ich dagegen immer zu haben. :)
 
Hi Luna,

bei uns in Giessen war neulich auch eine Sängerin bei der Jam-Session und alles lief ganz relaxt ab, weil die gute Frau nämlich für alle Musiker Noten der transponierten Stücke dabei hatte.
Natürlich gilt für Profimusiker, daß sie alle Stücke in jeder Tonart spielen sollten. Aber Fakt ist, daß es bei einer Open Stage nicht gerade von Berkleyabsolventen wimmelt, sondern auch viele Amateuere wie ich dabei sind, die froh sind, wenn sie das Stück in der Tonart des Realbooks draufhaben.
Deshalb kann ich Dir nur empfehlen, Dir ein Repertoire zuzulegen und dann den Musikern vorher die Noten zu geben.
Trompete, Tenorsax, Klarinette sind im Violinschlüssel in Bb notiert, Altsax und Bariton in Es, Posaune in C im Baßschlüssel.
Dann wird auch nicht mehr mit den Augen gerollt und alle bleiben brav auf der Bühne.
Mit Band in A Box hast Du das Ausdrucken der transponierten Noten und Changes auch schnell erledigt.
Wenn Du das Programm nicht hast, hat es vielleicht einer in Deinem Bekanntenkreis.
Mach das mal, dann bist Du immer gerne gesehen.
Bis denn
Matt
 
Sobald die Sängerin auftaucht, kommt meist ein nicht ganz so gängiges Stück in einer noch ungängigeren Tonart ins Spiel und einige Musiker verlassen fluchtartig die Bühne und behaupten, sie könnten Lover Man unmöglich in Eb-Dur spielen oder ähnliches.:D Und überhaupt wissen sie auch gar nicht, wie das Stück geht....

:rolleyes: Ich spiele schon jahrelang auf Sessions mit und bekomme mit Müh und Not noch den Blue Bossa auswendig zusammen. Ich brauche fast immer einen sheet. In welcher Tonart dann gespielt wird, ist mir letztendlich egal. Aber ich habe meine sheets auch immer dabei, im Notfall auf'm Laptop:D
 
Deshalb kann ich Dir nur empfehlen, Dir ein Repertoire zuzulegen und dann den Musikern vorher die Noten zu geben.
Trompete, Tenorsax, Klarinette sind im Violinschlüssel in Bb notiert, Altsax und Bariton in Es, Posaune in C im Baßschlüssel.
...Dann wird auch nicht mehr mit den Augen gerollt und alle bleiben brav auf der Bühne.


Hallo alle zusammen,
danke schon mal für eure Antworten.

Ich möchte nur mal eben klarstellen, dass ich nicht eine der berüchtigten Sängerinnen bin, die sich nicht vorbereiten, weil nach Matts Antwort zu urteilen das anscheinend doch so rüberkommt.
Und das mit dem "von der Bühne flüchten" war natürlich auch ein bisschen überspitzt ausgedrückt...

Nö nö, ich habe bis vor kurzem immer brav meine Noten in Mehrfachausführung mitgeschleppt, zugegebenermaßen keine Extrasheets für die Bläser, aber bei einem sehr komplizierten Stück würde ich natürlich auch das machen. Beim Festlegen der Tonarten vermeide ich auch solche wie ab-moll mit Dutzenden von Vorzeichen ;)
Ausserdem habe ich allergrößte Hochachtung vor denen, die tatsächlich das halbe Real book in allen Tonarten aus dem Stehgreif spielen können...

Hier auf den Berliner Jamsessions scheint das Niveau aber nun doch so hoch zu sein, dass die meisten halt dann doch alles auswendig spielen können, man sieht nur selten mal jemanden ins Real book schielen.
Meine Noten wurden schon des Öfteren dankend abgelehnt und die anderen Sänger singen demnach auch so gut wie immer, ohne Noten auszuteilen.

Ich werde natürlich auch weiterhin meistens meine Noten mitnehmen, aber manchmal ergibt es sich ja auch spontan, dass man doch noch auf einer Session vorbeischaut und dafür hab ich mir jetzt eben eine Liste nur mit den passenden Tonarten angelegt - für den Fall, dass ich mal zur Tat schreiten möchte, aber keine Noten dabei habe.

Und von daher hätte es mich halt interessiert, was sich da so anbietet, aber vielleicht war das auch eine blöde Frage. Wie Jay ja auch schon schreibt, ist es wahrscheinlich überall unterschiedlich.

Da hilft dann halt nur Ohren auf und Notizen machen, was so gespielt wird, wenn keine Sänger dabei sind.

Grüsse
Luna

P.S. Ein Berliner Bassist hat mir mal erzählt, dass er in München total von oben herab behandelt wurde, weil er ein paar Stücke nicht auswendig spielen konnte... anscheinend gibt es da auch in bestimmten Clubs eine Art "Ehrenkodex", dass man alles ohne Sheets spielen können muss, sonst braucht man gar nicht erst auf die Bühne zu gehen. Ist sicherlich auch überall verschieden.
 
P.S. Ein Berliner Bassist hat mir mal erzählt, dass er in München total von oben herab behandelt wurde, weil er ein paar Stücke nicht auswendig spielen konnte... anscheinend gibt es da auch in bestimmten Clubs eine Art "Ehrenkodex", dass man alles ohne Sheets spielen können muss, sonst braucht man gar nicht erst auf die Bühne zu gehen. Ist sicherlich auch überall verschieden.
Das klingt nach Voglers. Selber war ich da auch erst ein oder zwei Mal (ohne zu spielen), aber mein Eindruck und Berichte anderer Musiker passen durchaus dazu.

Die Spielerei vom Blatt kann sich auch zu einem unliebsamen Anhängsel entwickeln. Ich versuche schon, die Lieder mit der Zeit auswendig zu spielen. Ständig dieses hektische Geblättere auf der Bühne nervt. :p

Etwas fies ist, wenn man ein unbekanntes Stück begleiten soll, bei dem dann eine vom Standard abweichende Form gespielt wird, also z.B. Thema ABCA und Solo über AABA, aber jeder zweite doch mit C oder so. Alle auf der Bühne wissen das natürlich, weil sie es ja schon immer so spielen, nur du fragst dich auf einmal, was die alle spielen. :p Da sieht man dann reichlich dumm aus.
 
Etwas fies ist, wenn man ein unbekanntes Stück begleiten soll, bei dem dann eine vom Standard abweichende Form gespielt wird, also z.B. Thema ABCA und Solo über AABA, aber jeder zweite doch mit C oder so. Alle auf der Bühne wissen das natürlich, weil sie es ja schon immer so spielen, nur du fragst dich auf einmal, was die alle spielen. :p Da sieht man dann reichlich dumm aus.

Oh ja, das hab ich auch schon erlebt. Ich wollte "This Masquerade" singen und alle so: Jaja können wir auswendig.
Dumm nur, dass zwar alle die Changes soweit drauf hatten, ein paar Musiker aber anscheinend die Form nicht kannten.
Als Sänger steht man dann auch ganz schön blöd da, wenn hinter einem das große Chaos losbricht.:D
Zumal man sich ja in so einem Fall auch erst mal Augenkontakt verschaffen muss, um zu wissen, was da eigentlich los ist und wie´s jetzt weitergeht.
Aber zum Glück lernt man mit der Zeit, das Ganze etwas gelassener zu nehmen.... am Anfang hätte ich wahrscheinlich geheult ;)
 
...
Ohnehin ist man ja als Sängerin in der misslichen Lage, dass es eigentlich immer anstrengend wird, wenn man auftaucht.
Läuft ansonsten alles ziemlich wortlos ab - einer nuschelt den Titel, vielleicht stellt noch ein Unwissender die Frage nach dem ersten Akkord, und schon geht´s los.
Sobald die Sängerin auftaucht, kommt meist ein nicht ganz so gängiges Stück in einer noch ungängigeren Tonart ins Spiel und einige Musiker verlassen fluchtartig die Bühne und behaupten, sie könnten Lover Man unmöglich in Eb-Dur spielen oder ähnliches.:D Und überhaupt wissen sie auch gar nicht, wie das Stück geht....

Okay, ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so ähnlich ist es mir schon passiert.

Ich glaube, als Sänger hat man tatsächlich einen komplizierteren Stand. Der Instrumentalsolist steht eigentlich weitestgehend solierend im Vordergrund und wird von der Rhythmusgruppe wie üblich "begleitet" (wobei "begleitet" hier aus meiner Sicht eher heisst, die Rhythmusgruppe macht groove und sorgt für die Harmonien).

Die Begleitung eines Sängers fordert ihr und insbesondere dem Pianisten doch viel viel mehr ab (zumindest, wenn es gut sein soll): Einfühlungsvermögen, die Kunst der Zurückhaltung, Assistenz beim Erzählen der Geschichte. Ist es nicht auch das, was vielleicht für viele Rhythmusgruppen strange ist? Hinzukommen natürlich die von Dir schon genannten unorthodoxen Tonarten.

Habe das schon einige Male so erlebt, dass die Sängerin oder der Sänger mehr oder weniger lieblos begleitet ihre/seine Strophe abliefern musste und dann alles nach Schema F durchrauschte - nach dem Motto, jetzt sind wir erstmal wieder unter uns.

... "All of me" aufkreuzen sollte, weil dann alle heftig mit den Augen rollen ;) und maulen "Nicht schon wieder..." ist mir inzwischen auch klar.

*Hust*, ich fürchte, dieser Spruch ist mir auch unlängst in diesen heiligen Boardhallen rausgerutscht ;-)

Das klingt nach Voglers. Selber war ich da auch erst ein oder zwei Mal (ohne zu spielen), aber mein Eindruck und Berichte anderer Musiker passen durchaus dazu.

In solchen Läden fühle ich mich nicht wohl. Jazz hat für mich auch etwas mit zusammen musizieren zu tun. Klar muss das Niveau irgendwo stimmen, aber Arroganz finde ich da fehl am Platz.

Die Spielerei vom Blatt kann sich auch zu einem unliebsamen Anhängsel entwickeln. Ich versuche schon, die Lieder mit der Zeit auswendig zu spielen. Ständig dieses hektische Geblättere auf der Bühne nervt. :p

Ich spiele eigentlich auch fast immer nach Sheet. Wage auch mal zu bezweifeln, dass ein guter Jazzer alles auswendig in jeder Tonart spielen kann bzw. können muss! Imho geht es auch gar nicht. Einen Standard, den Du nicht kennst, kannst Du sicherlich nur dann auswendig begleiten, wenn er die üblichen Harmonie-Verbindungen hat. Wenn die ganze Rhythmusgruppe mitspielt, fällt es natürlich etwas leichter, dann braucht man sich ja nur dran zu hängen.

Ich würde allerdings von einem guten Jazzer erwarten, dass er einen Standard vom Blatt in alle gängigen Tonarten transponieren kann.
 
Hallo Luna !
Meine Lieblings-Session-Nummern:
Stormy weather (ist ein oller Blues, aber ein wunderschöner, lässt sich sehr emotional singen...)
Desafinado und Wave (Du weisst warum, und in welcher Sprache ;), ausserdem hat Desafinado eine wunderbare Melodie)
Everytime we say goodbye (seufz)
It don´t mean a thing (aber richtig flott)
schöne Grüße
Bell
 
Einen Standard, den Du nicht kennst, kannst Du sicherlich nur dann auswendig begleiten, wenn er die üblichen Harmonie-Verbindungen hat.
Moment. Ich sprach von Standards, die ich kenne. Und die Songs haben ja auch ihre "Normaltonart", so dass man sich nicht das selbe Lied zwölfmal merken muss. ;)
 
Hallo Luna !
Meine Lieblings-Session-Nummern:
Stormy weather (ist ein oller Blues, aber ein wunderschöner, lässt sich sehr emotional singen...)
Desafinado und Wave (Du weisst warum, und in welcher Sprache ;), ausserdem hat Desafinado eine wunderbare Melodie)

Danke für die Tipps, Bell.
Ja, Stormy weather ist eine schöne Nummer, da hast du recht. Könnte ich mir auch mal wieder anschauen...
Desafinado ist auch ein guter Tipp, zu "Wave" hab ich leider noch keinen Zugang gefunden, irgendwie finde ich es ziemlich unmöglich, das zu singen A-Teil hoch, B-Teil tief oder andersrum? Nie passt es richtig. Darf ich fragen, in welcher Tonart du das singst?

Habe das schon einige Male so erlebt, dass die Sängerin oder der Sänger mehr oder weniger lieblos begleitet ihre/seine Strophe abliefern musste und dann alles nach Schema F durchrauschte - nach dem Motto, jetzt sind wir erstmal wieder unter uns.

Das hab ich auch schon des Öfteren erlebt, ich muss aber auch feststellen - je selbstbewusster (wohlbemerkt NICHT arrogant, was ja auch vorkommt ;) ) man als Sänger auf der Session auftritt, desto mehr wird es dann auch zum gemeinsamen muszieren und weniger zum lieblos begleitet werden.

Ich merke das halt an mir selbst, vor einem Jahr als kompletter Session-Neuling stand ich schon immer ziemlich unsicher auf der Bühne, musste schon sehr sehr aufpassen, dass ich meinen Einsatz nicht verpasse und kapiere, wer noch alles solieren will - und natürlich auch, dass ich vor lauter Stress meinen Text nicht vergesse (diese Möglichkeit hat mich schon im Vorfeld so gestresst, dass ich beinahe immer einen Teil des Textes vergessen habe :D )
So richtig Spaß war das für mich nicht, und wahrscheinlich merken das auch die Musiker.
Je öfter man aber da steht, desto sicherer wird man selbst mit dem, was man da tut und wie man mit den anderen kommuniziert und so habe ich doch langsam das Gefühl, dass der Respekt steigt.

Ich habe das auch bei anderen Sänger beobachtet - wenn die richtig sicher auf der Bühne sind, sind alle mit Feuereifer dabei, wenn allerdings einer offensichtlich völlig planlos ist, dann sinkt die Konzentration doch auch bei den Musikern erheblich.
 
zu "Wave" hab ich leider noch keinen Zugang gefunden, irgendwie finde ich es ziemlich unmöglich, das zu singen A-Teil hoch, B-Teil tief oder andersrum? Nie passt es richtig. Darf ich fragen, in welcher Tonart du das singst?

Liebe Luna,
ich singe Wave in der Originaltonart und mache es wie die Brasilianerinnen: der A-Teil wird hoch, der B-Teil hingegen tief gesungen ! Bei brasilianischen Sängerinen hab ich es wirklich noch nie anders gehört, die scheren sich nicht darum, und mit solch einer Nonchalance muss man brasiliansiche Musik auch singen. Probier´s mal, ist eine schöne Nummer !
Bell
 
Ich habe das auch bei anderen Sänger beobachtet - wenn die richtig sicher auf der Bühne sind, sind alle mit Feuereifer dabei, wenn allerdings einer offensichtlich völlig planlos ist, dann sinkt die Konzentration doch auch bei den Musikern erheblich.

Ja, das macht ganz viel aus.
 
Hier ist jetzt noch wie versprochen, womit man mir on stage eine Freude machen kann. :)

- Work Song (das ist "mein" Lied ... :great: )
- Watermelon Man
- Chameleon
- Cantaloupe Island
- Mercy Mercy Mercy
- Footprints
- All Blues
- Take Five
- Blue Bossa
- How Insensitive
- Girl From Ipanema
- Desafinado (streng genommen arbeite ich da noch dran)
- Billies Bounce
- Song for my Father
- So What (ich verzähl mich jedes Mal :rolleyes: )
und so weiter und so fort. ;)

Zu meiner Chemnitzer Zeit waren das die gängigsten Sessionstücke, aus denen sich auch so ziemlich meine stilistischen Vorlieben ableiten: bluesig, groovig, funky oder auch Jobim-mäßiger, minimalistisch-gefühlvoller Latin. In München kann man mit der Liste eher nicht so punkten ...
 
...hier mit den Bossas schon, aber sonst sind eigentlich hauptsächlich Swingstandards angesagt. Chameleon, Mercy etc. spielt hier keiner. Ab und zu mal Summertime oder Little Sunflower als Funk/Rock/House/wasweißich :)
 
Zum reinkommen und Jammen ist vom billy Cobham der Red Barron sau geil
 
Hier ist jetzt noch wie versprochen, womit man mir on stage eine Freude machen kann. :)

- Work Song (das ist "mein" Lied ... :great: )
- Watermelon Man
- Chameleon
- Cantaloupe Island
- Mercy Mercy Mercy
- Footprints
- All Blues
- Take Five
- Blue Bossa
- How Insensitive
- Girl From Ipanema
- Desafinado (streng genommen arbeite ich da noch dran)
- Billies Bounce
- Song for my Father
- So What (ich verzähl mich jedes Mal :rolleyes: )
und so weiter und so fort. ;)

Zu meiner Chemnitzer Zeit waren das die gängigsten Sessionstücke, aus denen sich auch so ziemlich meine stilistischen Vorlieben ableiten: bluesig, groovig, funky oder auch Jobim-mäßiger, minimalistisch-gefühlvoller Latin. In München kann man mit der Liste eher nicht so punkten ...

Eine nette Liste, Jay! Jepp, bei So What ist ein wenig Konzentration angesagt *g* - kommt gar nicht gut, wenn man den Saxophonisten gegen die Wand laufen lässt, wenn er sich gefühlvoll aufs Ebm7 hochschwingt und Du ihm weniger gefühlvoll ein Dm7 entgegenhältst *g*. Spiel zur Zeit So What-Voicings rauf und runter durch alle Tonarten. Gute Übung!
Worksong & Co spiele ich auch sehr gerne. Wobei mir dann irgendwann immer auf fällt, dass sich diese ganzen Nummern wie Worksong, Cantaloupe Island, Watermelon Man - sehr stark ähneln.
 
Wobei mir dann irgendwann immer auf fällt, dass sich diese ganzen Nummern wie Worksong, Cantaloupe Island, Watermelon Man - sehr stark ähneln.
f-moll bleibt eben f-moll. ;) Work Song ist da nicht unbedingt das selbe (schneller, Swing), aber Watermelon Man und Cantaloupe sollte man auch dem Zuhörer zuliebe nicht unmittelbar hintereinander spielen. Was geht, ist mit dem einen Song anzufangen, beim Solo zu wechseln und mit dem anderen aufzuhören. Erfordert aber Mitmusiker, die gewillt sind, sich jenseits starrer Strukturen zu bewegen.
 
@Lunaberlin: wie sieht es eigentlich auf den etwas anspruchsvolleren Sessions aus, wenn man einen etwas banaleren Blues auflegt (so was wie Route 66)? Gibt's da Vorbehalte? Oder muss es schon aus der Feder der Großen stammen, wie es z.B. bei Monk's "Blue Monk" der Fall ist, um bei den jungen manchmal selbstverliebten aufstrebenden Instrumentalhelden keinen kritischen Blick zu riskieren?
 
@Lunaberlin: wie sieht es eigentlich auf den etwas anspruchsvolleren Sessions aus, wenn man einen etwas banaleren Blues auflegt (so was wie Route 66)? Gibt's da Vorbehalte?

Hm, "Route 66" habe ich (glaub ich) bisher noch nicht bei einer Jam Session gehört (Blue Monk allerdings soweit ich weiß auch nicht, aber mit den reinen Instrumental-Standards beschäftige ich mich ja auch noch nicht so lange, die erkenne ich nicht immer), aber ob das daher kommt, weil es "nicht erwünscht" ist - keine Ahnung.

Die Sessions, wo ich mich rumtreibe, sind glaube ich auch nicht die anspruchsvollsten der Stadt... ich war z.b. noch nicht im a-trane, weil es so spät anfängt und nur 1x im b-flat (da war´s mir an dem Abend aber auch ein wenig zu abgehoben), also keine Ahnung was da so gespielt wird.
Werde das mal demnächst gezielter auskundschaften...
 

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