Moin,
sowas ähnliches habe ich mir schon fast gedacht
Also, da hast Du ein schönes altes Schätzken, ca. mindestens 90 Jahre alt, wahrscheinlich so um die 155cm (+/-5cm) kurz. Ich schreibe extra kurz, weil dieses Instrument noch fast zur Gattung Stutzflügel zählen wird. Die Saiten im Instrument haben eine begrenzte Länge, d.h. ihr Schwingungsverhalten und Obertonreichtum sind nicht vergleichbar mit Saiten von größeren Flügeln, oder gar eines Konzertflügels. Zudem lässt die Klangqualität einer Saite mit der Zeit nach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Instrument mal komplett restauriert wurde. Das bedeutet, dass wahrscheinlich alles oder vieles noch im Orignialzustand ist. Die Hämmer werden, selbst wenn sie mal abgezogen wurden, nicht mit der Spitze des Hammerkopfes auf die Saiten treffen, sondern mit einer ganzen "Fläche". Dadurch allein schon wird der Ton undifferenziert, und Obertöne - falls überhaupt vorhanden - nicht produziert.
Du wirst Schwierigkeiten haben aus diesem Instrument "Höhen" herauszuholen. Aus dem Diskant wirst Du mehr Anschlagsgeräusch denn richtige Töne aufnehmen können.
Ich schreibe das deswegen etwas ausführlicher, weil Du nicht der Einzige bist, der schon mal mit diesem "Phänomen" konfrontiert wurde. Leider kann man mit Mikros (egal welcher Qualität) keine "Höhen" aufnehmen, die nicht da sind. Wenn Du ganz großes Glück/Pech hast, dann ist im Flügel auch noch eine Wiener Mechanik (müsste ich jetzt googlen) Das ist nur eine Vermutung. Aber wenn das der Fall sein sollte, dann sind die Hammerköpfe nicht mit Filz sondern mit Leder bezogen. Die kann man auch nicht abziehen.
Gruß,
Paul