Viele mögen das Set auch aus dem Grund nicht, da man beide PUs nicht immer gut aufeinander abstimmen kann. Entweder ist dann der eine HB zu dumpf oder der andere zu schrill. Wenn man es ausgewogener haben möchte, kann man die Magnete untereinander tauschen. Dann hat der 490R einen Alnico 5 drin und ist um einiges "klarer" und der 498T wird durch den Alnico 2 "angewärmt".
Das Set ist ja auch jahrelang in den Standards verbaut gewesen und die 400/500er von Gibson stehen eher für einen "modernen" Sound. Viele verbinden aber Les Pauls auch mit PAFs oder ähnlichen Low Output-HBs (T-Tops...). Da kann der 498T schon mal etwas zu heiß sein.
Beim 500T/496R-Set, welches auch in den alten Les Paul Classics drin war, ist es ähnlich gewesen. Die Classics waren ja so etwas wie die Historics für den kleinen Mann, aber die PUs sind sehr heiß. Für Metal und härtere Sachen sehr gut zu gebrauchen und definitiv keine schlechten PUs. Aber die ganzen Blueser und Vintagefreunde kamen mit den PUs gar nicht zurecht und haben sie dann konsequent schlecht geredet. Dabei ist der 500T eine Alternative zum SH-6 Distortion.
Ich persönlich muss aber auch sagen, dass mich die meisten Gibson-PUs nicht so flashen. Das 498T/490R-Set ist okay, aber ich habe auch schon so einige PUs gespielt, die mir besser gefallen und das gleiche oder weniger kosten. Mit den Classic '57 komme ich aber auch nicht klar, da zu matschig und undefiniert und der Burstbucker 3 ist mir etwas zu "harsch" gewesen.
Gibson ist ein Gitarrenhersteller, der diese mit PUs ausstatten muss, um sie spielen zu können. Ich gehe nicht davon aus, dass da so viel Arbeit drin steckt wie bei den dezidierten Wicklern, die fast nichts anderes machen. Obwohl da auch nur mit Wasser gekocht wird, da man teilweise ein und den selben PU mit mehreren Magnettypen auf den Markt bringt (z.B. Seymour Duncan SH-5, SH-11 und SH-14, APH-1 und SH-2...).
Man liest auch immer wieder, dass Gibson über die Jahre an der Qualität eingespart hat. Die ersten Classic '57, die von Tom Holmes designet wurden, sollen noch "besser" und "wertiger" gewesen sein, als die heutigen Modelle. Seymour Duncan hat aber auch schon so etwas hinter sich (z.B. alte JBs mit Butyrate-Bobbins und Roughcast-Alnico 5...).
Der 490er soll so etwas wie eine "moderne" Version des Classic '57 sein.
Aber wenn dir die HBs gefallen, würde ich sie nicht tauschen. Man kann immer etwas umbauen und es wird anders klingen, aber das hört dann nie auf. So manche sind auch schon mit teuren Boutique-PAFs auf die Fr.... gefallen, weil sie mal gar nicht so klingen, wie vorgestellt. Solche feinzeichnenden PUs, die eigentlich wirklich nur den Gitarrensound verstärken brauchen auch die entsprechende Gitarre. In einer "pappig" klingenden Billigbrettklampfe bringen sie nichts. Da ist ein "färbender" PU sogar besser, der vielleicht etwas "kaschiert".