Ist der Eigenbau eines Vollröhrenverstärkers lohnenswert?

  • Ersteller Tobi-85
  • Erstellt am
Hi,

also zum Thema lohnen (betreff Finanzen) kann ich dir nur sagen: NEIN !! Es lohnt sich nicht !

Erfahrung sammeln, In die Materie besser hineinkommen OK, aber Geld sparen neee, iss nich!

Ich habe z.B. mittlerweile in meinen Madamp A15-Combo mehr geld versenkt, als ein HR-DeVille 4*10 neu kostet.
Spass hats ehrlich gemacht, Erfahrung hats gebracht, aber mittlerweile steht der Amp bei
mir nur noch rum und ich spiele die normalen Kommerziellen Kisten.
Aber Erfahrung und Spass möchte ich trotzdem nicht missen.
Allerdings habe ich auch schon 30Jahre Erfahrung in der Elektronik-Entwicklung, weshalb es mir nur wenig probleme machte mich in die Materie hinein zu denken.
Wenn das bei dir noch dazukommt, dann dauert die sache sowieso länger, und du wirst dir erstmal einen kaufen.

Also ich hoffe dir geholfen zu haben und nicht die Entscheidung noch mehr erschwert zu haben;).

Gruss
Kai
 
Hi,

eigentlich wollte ich schon gestern abend was dazu schreiben, aber der Rotwein kam dazwischen...

Also ich schliesse mich den ganzen Vorpostern an. Ein Kit Ampbau lohnt sich nur dann, wenn man Spass an der Sache hat, das noetige Vorwissen (setze ich mal voraus), eine entsprechende Werkstatt-Grundausruestung und vor allem genug Zeit und Enthusiasmus mitbringt.

Ein Fender DRRI klingt im Vgl. zu meinem TAD Modell exakt genauso (ok, stimmt natuerlich nicht, meiner klingt natuerlich viel besser:D). Vorteil: Betriebssicherheit, kein Arbeitsaufwand, Garantie, CE-Konformitaet, Wiederverkaufswert, Wiederverkaufbarkeit. Die Kits sind unterm Strich immer teurer als vergleichbare Fertigware. Das PTP das einzig richtige ist, kann man genauso ins dicke Buch der Marketing-Hypes und Legenden abheften, wie die Tatsache dass nur alte Gitarren gut klingen.

Was anderes ists, wenn man einen Amp von grund auf konzipiert, also ein eigenes Konzept umsetzen will, das es so fertig nicht zu kaufen gibt. Da sind wir dann aber bei einer ganz anderen Baustelle.

Wenn mans genau nimmt, dann sind diese Kit-Amps (und ihre Originale) ausstattungstechnisch heute nicht mehr konkurrenzfaehig. Es fehlen idR Effektwege, mehrere Kanalzuege, Leistungsabesnkung usw. Schau Dir mal z.b. Koch Amps an. Sehr geile Sounds fuers Geld.

Gruesse, Hajo
 
.... also zum Thema lohnen (betreff Finanzen) kann ich dir nur sagen: NEIN !! Es lohnt sich nicht !
Das würde ich so nicht unterschreiben.
Alles was bisher zu Aufwand, Gefahren, Bausätzen und auch Kosten gesagt wurde, ist richtig.
Allerdings hängt es auch von der Komplexität eines Amps ab, inwieweit die Kostenschere hier auseinanderklafft. Meine Erfahrung z.B. mit dem Princeton Amp hat gezeigt, dass man für ca. 500EUR (Materialaufwand) einen ausgezeichneten Combo bauen kann, der nicht zu komplex im Aufwand ist, der aber trotzdem einen traumhaften Fender-Sound liefert. Er liefert zwar keine 100Watt, hält aber gut im Bandgefüge mit und wenn das Ding abgenommen wird, spielt's eh keine Rolle mehr. Die eigene Arbeit bekommt man natürlich nicht bezahlt, aber man spart das Geld, dass man sonst jemand anderem dafür in die Hand drücken müsste.

Bausätze sind nur bedingt sinnvoll, besonders wenn man dabei etwas lernen möchte. Da lötet man das Zeugs nach Plan zusammen und muss sich keine weiteren Gedanken über Bauteile und Arbeitsverfahren machen. Das übt wenig!

Wer Spass am Selbstbau hat, dem bietet so ein Projekt alles was man sich wünscht.
Natürlich sind elektrotechnische Grundkenntnisse unbedingt vonnöten, aber als Informationselektroniker solltest Du davon einiges mitbekommen haben.
Dann gibt es viele Foren, in denen gerne und kompetent geholfen wird.

Um es auf den Punkt zu bringen: Amp Selbstbau ist möglich, wenn solide Grundkenntnisse vorhanden sind. Amp Selbstbau lohnt sich sogar finanziell, wenn ein bestimmer Alt-Typ zu zivilen Preisen nicht mehr zu bekommen ist. Amp Selbstbau kann eine Menge Spass bereiten und man lernt viele, interessante Leute kennen.

Schau mal in meine Signatur. Da gibt es Beispiele für Amp-Nachbauten.


/V_Man
 
Ich habe gerade gesehen, daß Du Informationselektroniker bist - daher finde ich den Vorschlag von Wolf nicht schlecht:

Kauf' Dir einen (guten) gebrauchten Verstärker zum Spielen, lies die parallel in die Materie ein und baue Dir in Ruhe Deinen Traumverstärker


Ich denke auf diesen Vorschlag werde ich zurückgreifen da er mir auch sehr gut gefällt.

Ach ja, um zu beantworten nach was ich suche. Ich suche im Prinzip einen Fender Vollröhrenamp (Aufgrund dessen das ich mich im Blues Bereich sehr wohk fühle) der mir auch im weiteren Verlauf des lernens Freude bereitet. Sprich er sollte vielleicht in 3-4 Jahren dazu in der Lage sein auch einen Club zu beschallen.:)
 
Hi Vintageman, leider kann ich Deinen Vornamen nirgends finden :redface:

Ganz grosses Kompliment zu Deine Seite, sehr sehr lecker. Fantastisch umgesetzte Projekte mit ganz viel Liebe zum Detail.

Die 500 Euro Materialkosten kommen bei Dir evtl. so hin, Aber wer hat schon einen kompletten Messplatz sowie eine Festo Ausstattung zur Verfügung. Ich erkenne da den MFT, die OF 1010 und den Rutscher) Die TS55+FS und die VS600 wird doch nicht auch irgendwo rumstehen oder wie hast Du sonst das Holz abgelängt und die Verzinkungen gemacht:D). Dann müsste da noch die Stichsäge, die Ständerbohrmaschine, der Akkuschrauber und das ganze Kleinzeug (Fräser, Bohrer, Sägeblätter etc) dazu kommen:D. Also das ist schon der ganz grosse Bahnhof ;) Macht bestimmt richtig viel Spass mit den Maschinen zu schaffen:great::great:

Schöne Grüsse, Hajo
 
Hallo Hajo,

Du hast die Kantbank vergessen! :D:D:D

/Bernd
 
Ha! entdeckt und die TS im Hintergrund:D:D:D:D
Wie hast Du die Ausklinkungen so passgenau hinbekommen? Und warum hast Du die Bohrungen erst nach dem abkanten gemacht, stell ich mir schwerer vor als umgekehrt (also das flache Blechzuerst bohren)?

Grüsse aus Baden nach Düsburch,
Hajo
 
Welche Ausklinkungen meinst Du?
Einige Bohrungen, nämlich die, die hinterher einen ganz bestimmten Abstand z.B. vom Chassisboden haben müssen, fertige ich nachher an. Damit kann ich Ungenauigkeiten beim Abkanten korrigieren, da das Material ja einerseits gestaucht wird, andererseits aber auch fliesst, was wiederum stark von der Qualität des Materials abhängt. Eine reine Biegungsberechnung anhand der neutralen Faser geht da schlecht oder kaum.
Aber ansonsten ist es Jacke wie Hose! Es muss hinterher halt gut aussehen! ;)

Gruss nach Baden!
/Bernd


PS: Du hast aber auch ein präzises Beobachtungsvermögen. Respekt!
Ach ja, bevor ich es vergesse: Es ist eine VS500!
 
Hi Bernd, ich denke jetzt wird's OT, ich schick Dir ne PM.
Gruesse, HJ

PS: Naja, ein Systainer bleibt selten allein :redface:
 
hi tobi!

schau dich mal ein bißchen um. für um die 1000,- E. findest du auch einen originalen alten fender-amp in gutem zustand.

cheers - 68.
Das stimmt, hab mal einen 62er Princeton in der Preisklasse gehandelt. Man muss nur geduldig sein, dann findet man schon was (durchaus auch auf Ebay).

front.jpg


chassis1.jpg
 

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