Ist der Eigenbau eines Vollröhrenverstärkers lohnenswert?

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Worum es in diesem Thread geht sollte ja aus dem Titel hervorgehen.
Aber ihr braucht um diese Frage beantworten zu können ja sicherlich ein paar Details und die sollt ihr ja auch bekommen :)

Also zum Ende des ersten Quartals 2009 bekomme ich meine E-Gitarre geliefert und kaufe dazu erstmal zum üben den kleinen Fender Champion 600.
(Die Gitarre wird eine ES-335 der hier so verhassten Marke Gibson sein ;) )

Nun soll der Fender Champion 600 jedoch erstmal ein Übergangsamp für Zuhause sein.
Sprich ein größerer soll folgen. Nun informiere ich mich mittlerweile schon seit einigen Monaten über die verschiedenen Möglichkeiten und bin aber erst heute darauf gekommen das man so eine Combo ja evtl. auch selber bauen könnte. Ich höre zur Zeit nämlich ziemlich oft das die alten Verstärker mit ihrer Punkt zu Punkt verdrahtung etc. wesentlich besser gewesen sein sollen als die heutigen Vollröhren. So jetzt kommen wir zum Punkt meiner Frage. Ich plane ca. 1000 Euro für den Amp ein evtl. sogar etwas mehr.
Und wüsste gerne ob es möglich ist solch einen alten Amp nachzubauen für das Geld.
Oder ob man sich auf einen der heutigen Amps z.B. Fender Twin Reverb oder Princton verlassen kann.
 
Eigenschaft
 
"Die alten amps klingen besser als die neuen" ist so eine Sache.

Wenn man die originale mit diversen neuauflagen vergleicht, dann werden die meisten dies bestätigen. Wenn man die Gesamtsituation betrachtet, also die Vielfalt und die Qualität der amps heutzutage gegen das was es damals gab (zum vergleichbar gleichen Preis), so sind wir heutzutage doch recht gut dran ;)


Einen combo selberbauen sollte für 1000€ sollte sogar im Bereich des machbaren liegen, frage ist aber auch wie dann die Qualität des Materials ausschaut (ich nehme an irgendwo zwischen vernünftig und sehr gut, aber so tief steck ich da auch nicht drin).

Wenn du (nehmen wir einfach mal den Princeton als beispiel) den amp bei einem wirklich guten (und im vergleich zu manch anderem sogar akzeptabel günstigem) Amp-Techniker bauen lässt, bist du 1700€ mindestens los, für einen Twin ca. 2000€.

Ein selbstbau ist halt extrem aufwändig, du musst dich mit der Materie R I C H T I G gut auskennen und dazu ist das ganze noch nicht ganz ungefährlich. Es gibt hier im Board einige die sowas schonmal gemacht haben (OneStone, Hoss . . .), die werden hier sicher auch noch antworten!
 
hi tobi!

schau dich mal ein bißchen um. für um die 1000,- E. findest du auch einen originalen alten fender-amp in gutem zustand.

cheers - 68.
 
hi tobi!

schau dich mal ein bißchen um. für um die 1000,- E. findest du auch einen originalen alten fender-amp in gutem zustand.

cheers - 68.

Wirklich?

Ich habe mal so ein paar Vintage Seiten durchstöbert aber da sind diese Amps einfach in keinem für mich akzeptablen Bereich sprich jenseits der 1500 Euro.
 
Wirklich?

Ich habe mal so ein paar Vintage Seiten durchstöbert aber da sind diese Amps einfach in keinem für mich akzeptablen Bereich sprich jenseits der 1500 Euro.

Was heißt denn bei dir "Vintage-S(a)eiten"?

Wie wärs mit einem Blick in die Bucht(Ebay)?

Da gibts haufenweise alte Fender Twin Reverbs,Deluxe Reverbs etc. für unter 1000€:great:

GARANTIERT!
 
Wenn du dich mit der Materie auskennst, kann es sich durchaus lohnen. Ohne Vorkenntnisse in sachen Ampbau ist es aber ein gefährliches Vorhaben ohne Garantie auf Erfolg.

Wenn du dir nicht Sicher bist, versuch's mit Ampkits und Hilfe eines Elektronikfachmanns, ansonsten besser seinlassen.
 
Was heißt denn bei dir "Vintage-S(a)eiten"?

Wie wärs mit einem Blick in die Bucht(Ebay)?

Da gibts haufenweise alte Fender Twin Reverbs,Deluxe Reverbs etc. für unter 1000€:great:

GARANTIERT!

Es gibt doch diese sparte Vintage darunter fallen unter anderem ja auch Verstärker.
Dort findet man dann diverse Blackface Modelle etc. aber die kosten leider auch ohne Ende.
 
Erster Amp? Bausatz! Ceriatone, TAD, Madamp, TubeTown, Metroamp.. Sieh dich mal um ;)

Lg :)
 
Blackface Amps sind immer überteuert. Aber guck auch mal nach Silverfaces. Die sind nicht ganz so populär wie die Blackface Fenders und entsprechend günstiger. Und der Unterschied in der Bauart ist so gering, dass du den von einem Tech sehr schnell zu einem Blackface mit Silverfacelook umbauen lassen kannst :)
 
Erster Amp? Bausatz! Ceriatone, TAD, Madamp, TubeTown, Metroamp.. Sieh dich mal um ;)

Lg :)

Jo das wäre mein erster Amp. Ich habe zuvor Westerngitarre gespielt bzw. spiele diese immer noch =)

Ist es den Möglich sich in das Thema Amp-Bau einzulesen bzw. gibt es da gute Lektüren?
Ich bin Informationselektroniker also technisches Verständnis ist schon vorhanden.
 
www.radau5.ch auch noch

Ohne Vorwissen würde ich das Ganze aber lassen bzw ich würde nicht anfangen einen 100W-Amp zu bauen...

MfG OneStone
 
... Ich höre zur Zeit nämlich ziemlich oft das die alten Verstärker mit ihrer Punkt zu Punkt verdrahtung etc. wesentlich besser gewesen sein sollen als die heutigen Vollröhren.

Jein.
Es gibt sehr hochwertige Amps in Platinenbauweise (z.B. Mesa Boogie) und eher nicht so tolle Amps in Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung.
Die alten, einkanaligen Amps waren z.T eher einfach aufgebaut, da ist Punkt-zu-Punkt machbar.
Moderne Amps (Mesa Mk. V zumBleistift) sind z.T. so kompelx (wegen zig Kanälen und unzähligen Features) dass das gar nicht P-t-P geht.
Was besser klingt?
Kommt drauf an was man sucht.
Meiner Meinung nach kann ein gut konstruierter PCB-Amp genauso gut klingen wie ein PTP-Amps.
Bei der Behauptung "PtP klingt besser" schwingt meiner Meinung nach viel Voodoo mit.

Vorteile hat PtP meiner Meinung nach vor allem beim Service und wenn man den Amp modifizieren möchte.

So jetzt kommen wir zum Punkt meiner Frage. Ich plane ca. 1000 Euro für den Amp ein evtl. sogar etwas mehr.
Und wüsste gerne ob es möglich ist solch einen alten Amp nachzubauen für das Geld.
Oder ob man sich auf einen der heutigen Amps z.B. Fender Twin Reverb oder Princton verlassen kann.

Ob du dich auf einen heutigen Amp verlassen kannst? Ich denke schon.
Ob so was für dich gut klingt? Musst du für dich selbst herausfinden. Einfach vorurteilsfrei probespielen gehen.

Ob es sich lohnt?

Finanziell lohnt das meistens vermutlich nicht, da Ceriatone
( www.ceriatone.com ) und andere für rund 1000 bis 1200 Euro schon sehr gute Amps liefern.
Und ein guter Bausatz kostet auch einiges.

Lohnen kann es sich, wenn man sich wirklich mit Elektronik und Röhrenamptechnik gut auskennt und so entweder seinen Wunschamp "from scratch" konstruieren kann oder einen Bausatz nach eigenem Gusto modifizieren kann.

Da man beim Zusammenbau eines Röhrenamps viel falschmachen kann, kommt imho ein Selbstbau eh nur für Leute in Frage, die sich mit Röhrentechnik gut auskennen, die entsprechende Erfahrung und Werkzeuge haben (Lötstation, gutes Multimeter usw.). Da Röhren mit Hochspannung von 300 bis 500 Volt arbeiten, ist das Ganze für Laien auch nicht ungefährlich.

Also besser einen fertigen Amp kaufen, wäre mein Tipp.
Es sei denn, man möchte Ampbau als Hobby betreiben. Dann fängt man aber besser ganz klein an, also vielleicht erst mal mit einem Zerrpedal-Bausatz und danach mit einem sehr einfachem Amp á la Champion600 oder Madamp G2.

Kann man natürlich alles ganz anders sehen, aber ich kann hier nur meine Ansicht wiedergeben.
Tschau
band-o-lero
 
Zuletzt bearbeitet:
Lies mal mein Review über meinen "Bausatzamp" Madamp A15:

https://www.musiker-board.de/vb/reviews/274485-verst-rker-madamp-a15.html

Bitte beachte:

- Ohne Vorkenntnisse ist sowas sehr schwierig (Fehlersuche!) - kennst Du Dich mit E-Technik (vor allem Röhrentechnik) aus und hattest mal einen Lötkolben in der Hand?
- Ein Selbstbauamp ist nicht (immer) günstiger als ein fertig gekaufter/gebrauchter Verstärker!
- Da liegen über 300V Spannung an - ein falscher Griff in den laufenden Verstärker (für die Inbetriebnahme mußt Du unter Spannung messen) und Du kannst Harfe spielen ;-)
- Wenn schon bauen - dann fang' klein an und bau Dir mal ein Effektgerät (ich kann die von Uwe sehr empfehlen www.uk-electronic.de)

Gruß

Tom
 
Hi,
also ich versuche auch gerade mich schlau zu machen, in sachen Audio-Elektronik, mit dem Ziel einen eigenen Röhrenamp zu bauen.
Meine Erfahrungen, bis jetzt:
Es kostet viel Zeit sich schlau zu machen, vor allem die Recherche nach brauchbaren Quellen für einen Anfänger, sind finde ich rar gesät. Mein Vorwissen, erstreckt sich lediglich auf einen Physik LK, von dem ich leider (ich beiß mir jetzt echt in den Arsch :evil: ) sehr viel wieder vergessen habe -.- (also Kinder, immer schön lernen :D )
Des weiteren, würde ich als Anfänger mir nicht im entferntesten zutrauen einen Röhrenamp zu basteln, denn wenn ich mir einen Schalplan davon ansehe, verstehe ich bestenfalls den Preamp (clean) und das Klangstellnetzwerk, wobei ich das auch noch nicht restlos verstanden habe, geschweige denn berechnen kann -.-'

Ich habe angefangen, mit dem einfachsten Bausatz vom Musikding, um ersteinmal Löten zu lernen und zu sehen, ob die ganze Sache etwas für mich ist. Schon beim Aneignen der Theorie, merkte ich, dass mir das richtig spaß macht.
Um den Booster zu verstehen, hats bei mir schon 3 tage intensiven Lesens und Fragens bedurft (vllt. verstehn das andere ja auch auf anhieb :confused: ), aber irgendwann kommt man wohl immer an einen punkt, an dem man lernen muss.
Leider konnte ich dann an meinem Booster doch nicht soviel arbeiten wie ich das gewollt hätte, da ich das bei einem bekannten gemacht habe (hatte selbst kein werkzeug), es dann irgendwie zu Zeitdruck kam und er (lötet schon lange) den Rest dann schnell fertig gemacht hat -.-
Ergebnis: der Mod, den ich eingeplant hatte ist flachgefallen und Übung hatte ich auch nur wenig, immerhin das Teil funzt.
Jetzt hab ich Werkzeug und werde den Booster nochmal selbst nachbauen, mit dem entsprechenden Mod und diesmal ohne das Gehäuse zu verbohren :D
Bei dem danach folgenden Projekt, hab ich vor, mich langsam an Röhren heranzutasten und habe auf tubetown schon interessante Bausätze gesehen. (wieviel Geld schon wieder verplant ist und ne neue Klampfe wär auch geil :D :D :D )

Ok, das war jetzt sehr lange und hatte nix mit Röhrenamps zu tun, aber ich wollte damit zeigen, dass es keineswegs so ist, dass man sich hinsetzt und einen Amp bastelt, sondern dass man erstmal Werkzeug, Übung und noch viel mehr Fachwissen braucht.
Das Werkzeug kostet Geld, die Übung - in Form von Bausätzen - kostet auch Geld und sich das Fachwissen anzueignen kostet Zeit in der man sehr viel Geld verdienen könnte :D
Also ich würde sagen, es ist definitiv nicht lohnenswert, wenn man es um des Geldes willen macht. Wenn man aber Spaß an der Sache hat, ist es ein großartiges Hobby, das ca. genauso teuer sein dürfte wie Gitarre spielen. (gitarristen wissen was ich meine :D )

Ich hoffe, meine Erfahrungen, haben dir etwas helfen können

LG Pete

P.S.:

Ein weiterer Link zu Grundlagenwissen: hier

@Dobse:

http://www.freewebs.com/valvewizard/index.html :great:

Die Seite kannte ich noch nicht, bietet aber, was ich beim Überfliegen so gesehen habe, echt sehr nützliche und auch für Anfänger brauchbare sachen.
 
Ok, das war jetzt sehr lange und hatte nix mit Röhrenamps zu tun, aber ich wollte damit zeigen, dass es keineswegs so ist, dass man sich hinsetzt und einen Amp bastelt, sondern dass man erstmal Werkzeug, Übung und noch viel mehr Fachwissen braucht.
Das Werkzeug kostet Geld, die Übung - in Form von Bausätzen - kostet auch Geld und sich das Fachwissen anzueignen kostet Zeit in der man sehr viel Geld verdienen könnte :D
Also ich würde sagen, es ist definitiv nicht lohnenswert, wenn man es um des Geldes willen macht. Wenn man aber Spaß an der Sache hat, ist es ein großartiges Hobby, das ca. genauso teuer sein dürfte wie Gitarre spielen. (gitarristen wissen was ich meine :D )

Diese Meinung teile ich. Sparen tust du damit nicht, aber es ist ein schönes Hobby.
Hab als erstes Röhrengerät ein HiFi-Röhren-Effektgerät (nach-)gebaut, dessen Schaltung ich im Internet gefunden habe. War einfach, nur eine Stereoröhre, und war ein gutes Ergebnis ("wärmt" den Klang von MP3s angenehm an).

Momentan halt ichs beim Basteln meistens so: Ein Produkt X (z.b. Röhrenamp) kauf ich gebraucht, nutz ich, freu mich dran, und nebenbei bau ich Produkt X1 (z.B. selbstbau-Röhrenamp). Damit hab ich keinen Stress am Basteln, hab keinen Erfolgsdruck, bin entspannter:).

Bei der Gitarre auch. Schnell ne gute kaufen, und dann in Ruhe die Alte verbasteln.

Was du jedenfalls brauchst ist (gutes) Werkzeug, Messinstrumente, tlw wünschst du dir vielleicht sogar ein Oszilloskop für einen Röhrenamp (bei Hifi, weiss nicht, wies bei Gitarrenamps ist).. wobei da die Soundkarte auch gute Dienste leisten kann als Osci-Ersatz:) Bohrmaschine, viel Platz, Frust, wenns dann noch nciht so klingt, wie vorgestellt.

Denk dran, einen vorhandenen Verstärker kannst du Probehören, einen Selbstbau musst dann nach hunderten Stunden investierter Arbeit erst mal umbauen anfangen, wenn du nur zu 80% zufrieden bist.

Elektrotechnik-Grundkenntnisse aneignen wär auch angesagt, ohne Verständnis etwas nachbauen ist doof.
Wenn du die Schaltung dann sogar im PC (z.B. mit Spice) simulieren kannst, isses gleich nochmal schoener:)
 
hi!

um noch etwas aus meinen erfahrungen beizutragen...

man kann durchaus einen bausatz kaufen und ihn bauen LASSEN.
das dauert dann auch keine "hunderte von stunden"...
der nachteil ist, daß man eben vorher nicht weiß wie´s hinterher klingt und daß man dann - eventuell - immer mal wieder nachbessern (lassen) muß.
das war mir bei einem amp (marshall 18w-clone) irgendwann nicht mehr die mühe wert und ich habe ihn wieder verkauft.
der amp klang sehr gut, dennoch hatte ich immer das gefühl das hier und da und dort irgendwas nicht so richtig richtig war. die schalter wackelten, die röhren auch etc.pp.

dieser amp war natürlich ERHEBLICH billiger als das original-angebot von marshall (kostete weniger als die hälfte) - von daher schon eine deutliche ersparnis.

aber im bereich um die 1000,- E. wird´s schon fast schwierig ernsthaft geld zu sparen...


mein tip: überlege dir welche art von amp du brauchst/haben möchtest und schau dich in deinem budget ein bißchen um. ich bin sicher, daß du was passendes finden kannst.

ansonsten - ja, amps bauen ist sicher ein schönes hobby. zum zeit + geld sparen taugt es sicher nicht ;)


cheers - 68.
 
Ich habe gerade gesehen, daß Du Informationselektroniker bist - daher finde ich den Vorschlag von Wolf nicht schlecht:

Kauf' Dir einen (guten) gebrauchten Verstärker zum Spielen, lies die parallel in die Materie ein und baue Dir in Ruhe Deinen Traumverstärker
 

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