ISP Decimator VS. Boss NS-2 -> mein erster Eindruck a.k.a. "Der Showdown"

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Bis jetzt war ich ja immer NS-2 User und immer zufrieden - hauptsächlich dadurch dass ich das Ding eh NIE aus hatte. Aber wir Gitarristen sind ja ein seltsames Völkchen und auch wenn man zufrieden ist, alleine der Gedanke daran dass es besser gehen könnte lässt einem keine Ruhe und somit bleibt einem nur das ausprobieren. Darüberhinaus hab ich in letzter Zeit, vor allem siet der Diezel da ist, hauptsächlich mikrofoniert geprobt, und den EQ entsprechend angepasst, weil der geilste Eigensound nix nützt wenn das SM57 davor die geballte Treble-Bombe Richtung Publikum führt. und über die PA waren diverse Unterschiede wenig bis gar nicht zu hören.

Vorab: die Grundvoraussetzungen waren momentan eher ungünstig, meine normale Hauptgitarre (Ibanez RG7420 mit Dimarzio Blaze) ist im Moment an unseren neuen zweiten Gitarristen verborgt, da ein gewisses Geschäft bei uns seine Lieferzeitversprechen wieder mal nicht halten kann, und seine COW7 noch nicht da ist.

Testobjekt also: Schecter C7, und zwar noch mit den stock-DuncanDesigned aktiven. Hab daheim einen 81-7 herumkugeln aber bis jetzt noch keine Zeit gehabt den zu installieren. und die DDs haben einen ziemlich hohen Output (runtergeschraubt wurden sie natürlich schon).

Was mich also veranlasst hat überhaupt zu wechseln bzw. zu versuchen: Das NS-2 funktioniert bei mir nur angemessen, wenn ich (und dafür werd ich wahrscheinlich bombardiert) - Treshlod auf MAX (und ich MEINE Max.!), Decay ganz runter. sicher funkts auch mit ein paar grad weniger, aber vor allem live, wenns schnell gehen in den Umbaupausen muss hab ich keine Zeit das Punktgenau einzustellen, also gleich voll und auch so proben, weil mein "Spiel" darauf eingestellt sein muss. und natürlich wird das NS-2 bei solchen settings zu einem absoluten Sustain-Killer, keine Frage. Darüberhinaus hat es noch einen weiteren Nebeneffekt, nämlich das cutten gewisser Tief-frequenzen. kann man positiv als "antighten" empfinden, oder negativ als, ja, Frequenz-fresser eben.

ISP also bestellt, prompt gekommen, ab in den Proberaum:

Testobjekt: C7 -> Boss TU-2 -> (noisegate) -> Diezel Herbert -> Framus Dragon 412.

1. Vorteil: nurmehr 1 Regler. für Plug&Play Spieler eine wahre Freude, je weniger verstellt sein kann umso besser. Wer schonmal eine unpassende Einstellung (Regler während dem Transport verschoben o.ä.) im Zeitdruck bei schummrigen Bühnenlicht verzweifelt gesucht hat weiss was ich meine.

1. Nachteil: so sexy es auch aussieht, die verchromte Oberfläche lässt bei Standard-Bühnenbeleuchtung kein ablesen zu. also wie gewonnen so zerronnen

also rein damit in die "Kette", Regler auf ganz links (zum hernatasten), alles an -> natürlich sofort feedback en masse, klar.

also langsam im Uhrzeigersnn drehen bis das Feedback weg ist. der Punkt kommt relativ bald. Ganz Bobbele mässig denk ich mir "Na das ging ja einfach!" - Schmeck's. ein bisschen gespielt, stop&go palm-muting probiert, nd nach jedem Stop sofort gequitsche.

also Settings weiter rauf bis das aufhört. war irgendwo zwischen -40 und -30, also kurz vor 12 Uhr.

Testhalber gehen wir mal weiter, und schaun was nach 12 Uhr passiert. Nunja, wer braucht das bitte? da hau ich ziemlich fest in die Saiten un ein kurzer stark verzögerter, leicht angezerrter Ton (beim Diezel im High Gain!!! :eek::D) kommt raus. kurz gelacht, und wieder zurück geregelt.

Zwischendurch leider immer wieder nach einiger Zeit startendes Feedback, also den Regler wieder ein bisserl rauf, tiemlich genau auf -30 / 12:00. dort passts, ABER: da fängst halt an genauso Sustain zu killen wie das NS-2, von DEM her keine Verbesserung. aber IMMER noch hin und wieder kurzes quitschen bei polyrythmischen stop/go PMs...wieder ein bisserl mehr, zuviel, wieder zurück, zu wenig...auf gut deutsch: den "Sweet Spot" habe ich, trotz der Deppeneinfachheit dieses Geräts, einfach nicht gefunden.

wo DEFINITIV eine Verbesserung stattgefunden hat -> die paar Frequenzen die bis jetzt vom NS-2 geschnitten wurden sind da.

kurz dann auhc mal im Loop versucht, ne, also das geht mal überhaupt nicht, da is entweder VOLLES feedback oder GAR KEIN ton. do not want.

alles in allem also nach dem ersten Einsatz eher gemischte Gefühle, "zufrieden" ist was anderes auf jeden Fall. Werde bei der nächsten Probe das mal mit meiner Hauptgitarre quervergleichen und hoffentlich bald den 81-7 in der Schecter haben und mal schaun wies dann aussieht. Bei keiner Verbesserung werd ich das Ding entweder retournieren oder auf Ebay werfen, weil dann ist es definitiv NICHT den doppelten Preis eines NS-2 wert.


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! In den nächsten 1,2 Wochen gibts dann ein Update.
 
Eigenschaft
 
Also, eigentlich ist das Noisegate dafür gedacht, Neben- und Störgeräusche zu eliminieren, nicht das Feedback.
Dass die Feedbackanfälligkeit durch Reduzierung der Nebengeräusche auch geringer wird, ist mehr ein positiver Nebeneffekt.

Gruß
Hank
 
hm, guter anstoss, danke - ich hätte halt feedback doch auch zu 100% in diese kategorie gesteckt, und vor allem da ein "gate" ja so arbeitet (oder arbeiten sollte soweit ichs verstanden hab) dass alles unter dem treshold wert nicht durchgeht, inklusive "feedback" dass feedback so nicht entstehen kann.
 
Verstehe ich es richtig, Du verwendest die Ampzerre mit viel Gain, und betreibst das Gate vor dem Amp?
 
ja, na klar, hab ich genauso gemacht, um das Feedback bei meinem 6505er in den Griff zu kriegen..
und das war ja auch offensichtlich seine intention, also ist die anschlußreihenfolge völlig korrekt!
 
ja, na klar, hab ich genauso gemacht, um das Feedback bei meinem 6505er in den Griff zu kriegen..
und das war ja auch offensichtlich seine intention, also ist die anschlußreihenfolge völlig korrekt!

Mag ja richtig sein, habe ich nicht bestreiten wollen. Zu klären wäre doch, was den genau das Feedback verursacht. Die Pickups? Die Vorstufe des Verstärkers?
 
Verstehe ich es richtig, Du verwendest die Ampzerre mit viel Gain, und betreibst das Gate vor dem Amp?

jup, ich habs auch genau deshalb eh auch im loop versucht, nur das war vergeblich.

ich nehme an dass die pickups das feedback verursachen. wie gesagt - am freitag kann ichs mit meiner anderen gitarre testen und mit ein bisschen glück hab ich da in der schecter auch schon den EMG drin, der sollte leiser sein als der DuncanDesigned.

erschwerend kommt hinzu, mir hats auch noch ien röhrenpaar geschossen. wenn schon denn schon und dann alles auf einmal. :mad:
 
Bitte nicht falsch verstehen, aber da gibts so nen Gainregler bei deinem Amp, den kann man so weit zurückdrehen, dass man da Rückkopplungen vermeiden kann, evtl leiser spielen. Bei meinem Amp funktionierts prächtig und man hat genügend Gain damit. Weniger ist oft mehr, außer bei Frauenbrüsten;):D...

Nichtsdestotroz habe ich mir auch schon mal überlegt so ein ISP G Rack zu holen, aber wegen Nebengeräusche/SC-Betrieb aller Art. Viele berichten das es wirklich top sein soll.
Und wenns nicht der Verstärker ist, dann sinds die PUs, die mikrofonisch sind, oder du stellst dich auf Probe/Gig mal anders in/auf den/die Raum/Stage.
 
den gain regler hab ich auf ca. 13:00 ;)

wir sind eine 6 mann band und spielen leider nicht so oft stadion-gigs, da wirds oftmals eher eng, aufgrund schlechter monitore muss ich mich auch meistens entsprechend laut aufdrehen.

ich bin weder der ultragain-metalcore-kiddie noch spiel ich erst seit gestern, bzgl. weniger gain, anders stellen etc. - das is alles schön und gut, bringt mir nur nix wenns improberaum passt, live dann aber nicht. und wie gesagt bis jetzt hats halt auch mit dem Boss funktioniert, wollte aufs ISP wechseln weils angeblich im gegensatz zum Boss nicht Sustain frisst und Low end abschneidet..
 
Müsste man hier nicht nochmal einen klaren Unterschied fassen? AFAIK ist der Decimator und das NS2 ein Noise SUPRESSOR, kein Noise GATE. Ein Gate regelt da glaub ich einen Takt besser, desweiteren kann man von ner Pedal-Lösung kaum das erwarten, was ein Rack bieten würde - es sei denn man nimmt den ISP Decimator G-String, der aber mal eben 250 Schleifen kostet.

~ Daniel
 
Also ich benutze den Decimator sehr erfolgreich im FX-Loop meines Engl-Blackmores (über einen Loop im Fußschalter nur im dritten und vierten Kanal), mit einer Einstellung um -35 herum und habe keine Probleme, noch nicht mal im Sustain.
 
damit das nicht so offen bleibt: mittlerweile funkt alles wie es soll, einstellung am ISP so um die -40db.

was ich verändert habe: im vorfeld hatte ich den ISP mit einer daisy chain am Boss TU2 dran zwecks stromversorgung. hab dem ISP ein eigenes Netzgerät spendiert und das hat offensichtlich das Problem gelöst - sonst blieb nämlich alles unverändert. ich könnte mir nur vorstellen dass bei der vorigen methode der Decimator nicht ausreichend oder nur knapp ausreichend versorgt wurde und deshalb evtl. nicht optimal "arbeiten" konnte...

tja, so schnell kanns gehen von kritisch zu verliebt. :-/ und wieder mal - grad an details sollte nicht gespart werden.
 
Ist es wirklich so, das das Boss NS-2 den Sound teilweise recht stark beeinflusst, wohingegen der ISP Decimator hier weniger bis gar keinen Einfluss nimmt?
Ich möchte mir ein Noisegate zulegen und hatte auf Grund der Bewertungen diese beiden ins Auge gefasst. Preislich ist das ISP natürlich um einiges teurer und die Frage ist dann halt, ob dieser Mehrpreis im Vergleich zum NS-2 gerechtfertigt ist.
 
Das Boss NS-2 färbt tatsächlich recht stark den Sound. Wurde hier recht ausführlich getestet: http://parkinthepark.tumblr.com/post/40603345943/noise-gates

Inwieweit das für den Kauf entscheidend ist, musst du für dich selber entscheiden. Ich persönlich komme damit klar, durch einen externen Equalizer oder den des Amps bekommt man das meiner Meinung nach gut in den Griff.
 
Man kann vom NS-2 den Umweg über den Decimator machen oder gleich direkt zum G-String gehen...

Und das Noisegate vor der Vorstufe macht irgendwie schon rein logisch nicht viel Sinn. Naja, wenns klingt ists okay.
 
Als Noise Gate - und wirklich "Gate" - kann ich den Pigtronix Gatekeeper empfehlen.



Gatekeeper-tilt_Render_Army.jpg

Arbeitet mit 18V Spannung - dadurch technisch übersteuerungsfester (mehr Headroom) als 9V Noise Gates. Regler für Threshold (Schwellenwert) und Release-Zeit.

- 18V Netzteil wird mitgeliefert
- J-FETs
- LED für Mute und On/Off
- UVP: 176,35 EURO

Ein Video gibts hier. Ich hab das Gate recht aggressiv eingestellt, um auch zu demonstrieren das ein Gate in klasse Effekt sein kann - Djent-Guys und Palm Mute Könige wissen genau was ich meine.









http://www.pigtronix.com/products/gatekeeper/
 
Also der Pigtronix Gatekeeper klingt auf jeden Fall sehr interessant und kostet genauso viel wie der ISP Decimator.
Hat da jemand eventuell schon Vergleichswerte bzw. Erfahrungen mit gemacht? Grade auch im Vergleich zum ISP?
Das G-String ist (im Moment erstmal) noch kein Thema, da der Preis schon recht happig ist und aktuell keine zwei Wege bedient werden müssen.
 
Das G-String ist (im Moment erstmal) noch kein Thema, da der Preis schon recht happig ist und aktuell keine zwei Wege bedient werden müssen.

Was meinst Du mit "2 Wege"? Das G-String ist vor allem deswegen das Non-Plus-Ultra, weil es eben diese Einschleiffunktion hat. Gerade wenn man High-Gain Sachen spielt, aber auch Clean vom Noisegate nicht abgewürft werden muß, ist diese Funktionsweise Gold wert.
Ich gehöre zur Sekte der Boss-NS-2-Anbeter, weil es für das wenige Geld (50 Euro gebraucht) verdammt effizient ist. Nach 25 Jahren kann man definitiv erwarten, dass ein neues Pedal wie das ISP G-String besser arbeitet und weniger Einfluß auf den Klang hat, aber der Preisunterschied ist natürlich heftig.
Ich persönlich habe den Einfluß des NS-2 auf meinen Sound auch nie als besonders gravierend empfunden und halte ihm auch deshalb die Treue, weil es merklich besser Feedback eindämmt, als das ISP. Warum das so ist? Keine Ahnung. BEIDE Geräte wurden nicht als Feedbackunterdrücker konzipiert.

Nicht jeder ist auf die komplexere Funktionsweise eines NS-2 oder ISP G-String angewiesen, oft tut es wirklich ein einfaches Gate. Aber bei sehr dynamischen Anwendungen (sagen wir mal: Grindcore mit cleanen Balladenparts :D) ist man mit einem herkömmlichen Gate sehr schlecht beraten - mag es an sich auch noch so "musikalisch" sein.

Deswegen kann man nicht einfach nur nach Klangtreue und Preis unterscheiden, sondern muß grundsätzlich auch das richtige Konzept bei einem Noisegate wählen.
 
Was meinst Du mit "2 Wege"? Das G-String ist vor allem deswegen das Non-Plus-Ultra, weil es eben diese Einschleiffunktion hat.

Momentan bräuchte ich das Gate dann nur für die Effekte im Loop, weil ich vor dem Amp nur noch nen TS habe und das keinerlei Probleme macht.
Wenn da der Preis nicht wäre würde ich natürlich das G-String nehmen, ist ja klar. Aber so sollte es auch ein "Ein-Weg-Gate" tun :)

Wobei mir dazu noch ein Gedanke gekommen ist: Was arbeitet eigentlich besser/effektiver, wenn man sowohl für vor dem Amp als auch für den FX Loop ein Gate benötigt/betreibt: Ein einzelnes G-String, das beide Wege bedient, oder zwei einzelnen Single Gates? Weil theoretisch wäre ich ja mit zwei einzelnen Gates flexibler, weil ich zwei Regler habe um die beiden Wege unterschiedlich zu regeln, oder?
 
Da hast Du das Funktionsprinzip des ISP G-String Decimators (und somit auch des Boss NS-2 u.ä.) offensichtlich wirklich nicht ganz verstanden. ;)

Das eigentlich Gate befindet sich nach dem Return des G-String, schneidet also das Signal, welches von der Vorstufe Deines Verstärkers kommt ab.
Gesteuert wird dies jedoch nicht von eben diesem Signal des Verstärkers (wie es bei einem einfachen Gate im Effektweg des Amps der Fall wäre), sondern von dem Rohsignal der Gitarre, welches am Input des G-String anliegt.

Nehmen wir mal einen Extremfall: das Rauschen Deines Verstärkers ist genauso laut, wie der verzerrte Gitarrensound aus Deiner Vorstufe. Ein herkömmliches Gate kann hier keinen Lautstärkeunterschied feststellen, schlägt also nicht an. Das G-String wiederum wird vom rohen Gitarrensignal gesteuert. Sobald Du Dein Spiel auf der Gitarre unterbrichst, schlägt das G-String gnadenlos zu.

Dem G-String ist es also völlig egal, ob Du clean oder stark verzerrt spielst - es reagiert immer gleich effektiv und "musikalisch". Klingt Deine Gitarre langsam aus - das G-String lässt Deinen Sound ebenfalls langsam ausklingen. Spielst Du Staccato mit Pausen - das G-String sorgt schnell und präzise für Ruhe in den Pausen.
Ein normales Gate, welches HighGain Sounds mit hohem Rauschen befriedigend gated, würgt mit den selben Einstellungen einen cleanen Sound brutal ab. Das ist der Hauptgrund, warum Boss beim NS-2 dieses Prinzip mit dem Einschleifweg am Noisegate erfunden hat. Und dieses Prinzip findet sich auch im ISP G-String Decimator wieder.
 
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