Luminous
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Hi Folks!
Zu erst das unwesentliche...
Die Vorgeschichte:
Ganz spontan, an einem Sonntag Abend, fand ein Konzert von der Irish Folk Band Red Shamrock statt. Mit meinen Bandkollegen genoss ich die einzigartige Stimmung in dem Kellergewölbe. Ich entdeckte dann ein Instrument mit langem Hals, grossem Korpus, acht Saiten und faszinierendem Klang.
Der Auftritt wurde nach zwei oder drei Zugaben doch noch irgendwann beendet - die Musiker verliessen die Bühne. Ich ging sofort zu den Kirder Brüdern (spielen beide bei Eluveitie) und fragte nach dem Instrument; aha, eine Irish Bouzouki. Mir wurde einiges erklärt, es seien wie bei der 12-Saitigen Gitarre oktavierte/gedoppelte Saiten. Man könne einfach mal in die Saiten hauen und schon klinge es, es soll also von Anfang an Spass machen. Die Umgewöhnung von der Gitarre auf die Bouzouki sei nicht allzuschwer.
Raffael Kirder kritzelte mir dann eine Wegbeschreibung auf einen Flyer, die mich zu einem entsprechenden Geschäft bringen sollte.
Also - ab nach Zürich! ... am Kino Frosch vorbei ... irgendwo eine Nebengasse ... aha. Nach langer Zeit fand ich das Geschäft doch noch, ich bin halt ein Landei.
Sofort die beiden vorhandenen Bouzoukis hervornehmen und anspielen. Eine "billige" für 570 Fr.- (350 Euro) und eine teure für 850 Fr.- (520 Euro). Ich dachte, die teure käme nicht in frage - also gleich die billige anspielen. Es war wie Raffi sagte, einfach reinhauen und Spass haben. Man fühlt sich gleich wie zu Hause mit der Bouzouki. Der Hals fühlte sich aber eher an wie von einer Lagerfeuergitarre, so war er auch gebaut. Das Ding sei halbmassiv, die teurere wäre vollmassiv. Ich merkte, dass sie sich im Bandgefüge nicht durchsetzen würde. Also wechselte ich zur teuren.
Ersteindruck - Wow. Sie spielte sich fast wie von alleine. Und der Sound viel bestimmter als die andere. Ich hatte also schonmal die Wahl getroffen.
Nach einem Monat sparen und möglichst wenig essen/trinken/Konzerte konnte ich endlich mit vollem Portmonnaie in den Laden treten und grinsend sagen: "Ich nehm' sie!"
Seit Samstag habe ich sie jetzt und es wird Zeit für ein Review.
Nun das wesentliche...
Die Technischen Daten und kurze Geschichte des Instruments:
Ashbury GR - 3525
Die Verarbeitung und Optik:
Gleich im Voraus: Es ist nichts zu bemängeln.
Keine Lackierungsfehler, regelmässige Bundstäbe/Bundrein und so weiter. Ganz klar keine Billigware. Die Hölzer sind meiner Meinung nach gut gewählt. Auch die Optik ist wundervoll, das seht ihr auf folgenden Bildern. Sie gehört ganz sicher in die Edle Klasse. Die Lackierung hat schöne Details, wie ein schwarzer Strich über die Bodenmitte, die dunkelrotbraun glänzt. Die Inlays finde ich sehr passend und sind schön schlicht. Punkte wären sehr unschön gewesen. Sie entsprechen genau meinem Geschmack...
Einzig und allein habe ich festgestellt, dass im Korpusinneren die Streben nicht ganz verschliffen sind, es hat also "Spriessen" (Holzsplitter). Aber wer schaut schon dort hinein ausser mir, und ausserdem ist es nicht schlimm.
Die Mechaniken sind sehr edel. Sie lässt sich schön sanft und punktgenau stimmen.
Die Bilder:
Die Bespielbarkeit:
Für mich genial, ich müsste gar nicht mehr sagen. Die Saitenlage ist perfekt eingestellt, kein Scherbeln trotz den wenigen Millimeter, die zwischen Saiten und Bundstäbchen sind. Also wird es angenehm sein schnell zu spielen. Der Geschwindigkeit kommt auch folgendes zugute: Der Hals ist sehr, sehr schmal. Versteht es nicht negativ - es ist angenehm und erschwert das Spiel nicht. Eher macht es einen schneller, da man keine langen Wege hat. Als Stromgitarrist bin ich mich das ja schon gewohnt. Dafür ist er recht dick, man hat demnach doch noch 'was in der Hand. Jetzt kommt das aber.
Versucht das ding mal mehr als 20 Minuten im Sitzen zu spielen, ... sie rutscht in alle richtungen. Zum Glück gewöhnt man sich daran, irgendwie geht es dann. Ich spiele jetzt im stehen, das eine Bein auf einem Stuhl oder so und die Bouzouki auf den Oberschenkel.
Leider hat sie nur hinten bei der Saitenbefestigung ein Metallteil für einen Gurt, vorne nicht. Ich habe versucht ihn an den Mechaniken zu befestigen, aber das geht nicht, weil der Gurt dann den Rücken herunter rutscht. Aber da lässt sich bestimmt beim Gitarrenbauer etwas an den Korpus leimen - wie auch immer - es ist nicht so tragisch.
Das Nachwort:
Es macht einen Heidenspass dieses Instrument zu spielen. Mein Vater meint, mein Grinsen könne man nur noch operativ entfernen, ...
In meiner Band wird es auch bald eingesetzt - muss wohl noch ein Piezo eingebaut werden. Ausserdem wird sie mir bestimmt noch viel Freude machen an Lagerfeuerabenden. Mit Jembe, A-Gitarre, Flöte und Bouzouki lässt sich so einiges anstellen.
Da sie so hochwertig ist wird sie wohl auch nicht so bald ersetzt. Ich denke das war ein sehr guter Kauf den ich nie bereuen werde.
Danke für das Lesen des Reviews, ich hoffe ihr hattet Freude. Das war mein erster Instrumentbericht, wenn ihr noch Kapitelerweiterungen habt etc., bitte eine Private Nachricht schreiben. Danke!
Der glückliche Besitzer:
Hoch die Hörner!
Edit: Ich wollte noch ein Soundbeispiel draufsetzen, aber ich hatte keine Zeit mehr. Hoffentlich komme ich noch dazu.
Und ich möcht' noch ganz symphatisch auf meine Signatur verweisen. ;-) Entschuldigt.
Zu erst das unwesentliche...
Die Vorgeschichte:
Ganz spontan, an einem Sonntag Abend, fand ein Konzert von der Irish Folk Band Red Shamrock statt. Mit meinen Bandkollegen genoss ich die einzigartige Stimmung in dem Kellergewölbe. Ich entdeckte dann ein Instrument mit langem Hals, grossem Korpus, acht Saiten und faszinierendem Klang.
Der Auftritt wurde nach zwei oder drei Zugaben doch noch irgendwann beendet - die Musiker verliessen die Bühne. Ich ging sofort zu den Kirder Brüdern (spielen beide bei Eluveitie) und fragte nach dem Instrument; aha, eine Irish Bouzouki. Mir wurde einiges erklärt, es seien wie bei der 12-Saitigen Gitarre oktavierte/gedoppelte Saiten. Man könne einfach mal in die Saiten hauen und schon klinge es, es soll also von Anfang an Spass machen. Die Umgewöhnung von der Gitarre auf die Bouzouki sei nicht allzuschwer.
Raffael Kirder kritzelte mir dann eine Wegbeschreibung auf einen Flyer, die mich zu einem entsprechenden Geschäft bringen sollte.
Also - ab nach Zürich! ... am Kino Frosch vorbei ... irgendwo eine Nebengasse ... aha. Nach langer Zeit fand ich das Geschäft doch noch, ich bin halt ein Landei.
Sofort die beiden vorhandenen Bouzoukis hervornehmen und anspielen. Eine "billige" für 570 Fr.- (350 Euro) und eine teure für 850 Fr.- (520 Euro). Ich dachte, die teure käme nicht in frage - also gleich die billige anspielen. Es war wie Raffi sagte, einfach reinhauen und Spass haben. Man fühlt sich gleich wie zu Hause mit der Bouzouki. Der Hals fühlte sich aber eher an wie von einer Lagerfeuergitarre, so war er auch gebaut. Das Ding sei halbmassiv, die teurere wäre vollmassiv. Ich merkte, dass sie sich im Bandgefüge nicht durchsetzen würde. Also wechselte ich zur teuren.
Ersteindruck - Wow. Sie spielte sich fast wie von alleine. Und der Sound viel bestimmter als die andere. Ich hatte also schonmal die Wahl getroffen.
Nach einem Monat sparen und möglichst wenig essen/trinken/Konzerte konnte ich endlich mit vollem Portmonnaie in den Laden treten und grinsend sagen: "Ich nehm' sie!"
Seit Samstag habe ich sie jetzt und es wird Zeit für ein Review.
Nun das wesentliche...
Die Technischen Daten und kurze Geschichte des Instruments:
Ashbury GR - 3525
- Vollmassiv
- Ahorn, Korpus
- Fichten, Decke
- Rosenholz, Griffbrett
- Made in Korea
- Stimmung, GDAE oder GDAD
Die Verarbeitung und Optik:
Gleich im Voraus: Es ist nichts zu bemängeln.
Keine Lackierungsfehler, regelmässige Bundstäbe/Bundrein und so weiter. Ganz klar keine Billigware. Die Hölzer sind meiner Meinung nach gut gewählt. Auch die Optik ist wundervoll, das seht ihr auf folgenden Bildern. Sie gehört ganz sicher in die Edle Klasse. Die Lackierung hat schöne Details, wie ein schwarzer Strich über die Bodenmitte, die dunkelrotbraun glänzt. Die Inlays finde ich sehr passend und sind schön schlicht. Punkte wären sehr unschön gewesen. Sie entsprechen genau meinem Geschmack...
Einzig und allein habe ich festgestellt, dass im Korpusinneren die Streben nicht ganz verschliffen sind, es hat also "Spriessen" (Holzsplitter). Aber wer schaut schon dort hinein ausser mir, und ausserdem ist es nicht schlimm.
Die Mechaniken sind sehr edel. Sie lässt sich schön sanft und punktgenau stimmen.
Die Bilder:
Die Bespielbarkeit:
Für mich genial, ich müsste gar nicht mehr sagen. Die Saitenlage ist perfekt eingestellt, kein Scherbeln trotz den wenigen Millimeter, die zwischen Saiten und Bundstäbchen sind. Also wird es angenehm sein schnell zu spielen. Der Geschwindigkeit kommt auch folgendes zugute: Der Hals ist sehr, sehr schmal. Versteht es nicht negativ - es ist angenehm und erschwert das Spiel nicht. Eher macht es einen schneller, da man keine langen Wege hat. Als Stromgitarrist bin ich mich das ja schon gewohnt. Dafür ist er recht dick, man hat demnach doch noch 'was in der Hand. Jetzt kommt das aber.
Versucht das ding mal mehr als 20 Minuten im Sitzen zu spielen, ... sie rutscht in alle richtungen. Zum Glück gewöhnt man sich daran, irgendwie geht es dann. Ich spiele jetzt im stehen, das eine Bein auf einem Stuhl oder so und die Bouzouki auf den Oberschenkel.
Leider hat sie nur hinten bei der Saitenbefestigung ein Metallteil für einen Gurt, vorne nicht. Ich habe versucht ihn an den Mechaniken zu befestigen, aber das geht nicht, weil der Gurt dann den Rücken herunter rutscht. Aber da lässt sich bestimmt beim Gitarrenbauer etwas an den Korpus leimen - wie auch immer - es ist nicht so tragisch.
Das Nachwort:
Es macht einen Heidenspass dieses Instrument zu spielen. Mein Vater meint, mein Grinsen könne man nur noch operativ entfernen, ...
In meiner Band wird es auch bald eingesetzt - muss wohl noch ein Piezo eingebaut werden. Ausserdem wird sie mir bestimmt noch viel Freude machen an Lagerfeuerabenden. Mit Jembe, A-Gitarre, Flöte und Bouzouki lässt sich so einiges anstellen.
Da sie so hochwertig ist wird sie wohl auch nicht so bald ersetzt. Ich denke das war ein sehr guter Kauf den ich nie bereuen werde.
Danke für das Lesen des Reviews, ich hoffe ihr hattet Freude. Das war mein erster Instrumentbericht, wenn ihr noch Kapitelerweiterungen habt etc., bitte eine Private Nachricht schreiben. Danke!
Der glückliche Besitzer:
Hoch die Hörner!
Edit: Ich wollte noch ein Soundbeispiel draufsetzen, aber ich hatte keine Zeit mehr. Hoffentlich komme ich noch dazu.
Und ich möcht' noch ganz symphatisch auf meine Signatur verweisen. ;-) Entschuldigt.
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