Intention für anziehende Preise und Modell-/Design-Pflege bei Epiphone?

  • Ersteller Minor Tom
  • Erstellt am
Ich habe in diesem Thread schon mal meine Vermutung zum Stellenwert von Epiphone geäußert.

Der größere Kontext ist wohl Gibsons Plan, Epiphone als eigenständige Marke im Konzern aufzuwerten, sodass Epiphone das Billig-Gibson-Image verliert.

In dem Interview spricht Lee Anderton darüber ab ca. 33:00 mit Mark Agnesi, Gibsons "Director of Brand Experience". Auch wenn er sich nicht ganz konkret äußert und es etwas spannend machen will, ist der zweite Teil des Interviews doch ganz interessant.



Insgesamt will sich Gibson demnach mehr als Lifestyle-Marke präsentieren, im Bereich Social Media präsenter sein und mehr "Content" produzieren. Wenn man nebenbei dann noch gute und erschwingliche Gitarren produziert, spricht ja nichts dagegen...


Ich finde es nicht schlecht: Epiphone ist eine Traditionsfirma und wenn Gibson nicht mehr in der 150-Euro-Klassse mitspielen möchte, macht das wirtschaftlich vielleicht auch Sinn. Dass man für 100,- Euro eine super Harley Benton bekommt, ist für Gitarristen toll. Am Ende ist es aber nur schlüssig, wenn einige Firmen das nicht mehr mitmachen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wenn Gibson nicht mehr in der 150-Euro-Klassse mitspielen möchte, macht das wirtschaftlich vielleicht auch Sinn.
Mich wunders, die meisten machen mit den günstigsten Produkten den größten Umsatz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber nicht zwangsläufig den größten Gewinn...

Die Marge ist bei höherpreisigen Modellen einfach wesentlich besser, nicht nur pro Stück gerechnet, sondern prozentual vom Abgabepreis des Herstellers. Das ist bei Gitarren nicht anders als bei Autos. Dazu kommt noch, dass der Hochpreisbereich bei vielen Waren auch stabiler ist. Im günstigen Bereich hat man eine Zielgruppe, die bei ungewisser Wirtschaftslage sehr viel schneller einfach gar nichts kauft und Investitionen lieber aufschiebt. Und das Hobby trifft es dabei als allererstes.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
mit den günstigsten Produkten den größten Umsatz.
Aber Umsatz ist nur eine bedingt aussagekräftige Kennzahl. Von Umsatz alleine lebt niemand. Es mag in bestimmten Fällen Sinn ergeben, den Absatz nicht auf Gewinn zu bauen - aber verdienen wird man an einer 150 € Gitarre eher nichts bis wenig.

Ich finde nur, dass die (preisliche) Trennlinie zw. Epiphone und Gibson inzwischen stark aufgelöst ist und unabhängig von der jeweiligen Qualität gibt es für nur ein paar € mehr inzwischen auch eine USA Gibson ( wem das wichtig ist )
 
Mit dem Umsatz gewinnt man Marktanteile und verdrängt die Konkurrenz.

Ich bin nicht mal n Freund davon, aber heute ist jede Firma darauf aus, möglichst jedes Produkt anzubieten. Schaut euch mal die Modellpalletten von Audi/BMW/Benz an, ich blick da gar nicht mehr durch...
 
Ja, es sieht tätsächlich so aus, als sollte die neue Epiphone "Inspired" Linie die "alten clipped ear headstock" Modelle komplett ablösen. Wahrscheinlich sogar inklusive der Einsteigermodelle mit geschraubtem Hals, die anscheinend ersatzlos gestrichen werden. Die neue Linie bildet mit Junior, Special, Studio, Standard und Custom die Eckpunkte des Gibson LP und SG Programms ab, und auch für weitere Modelle lässt sich ähnliches im Gibson Programm finden.

Ob jetzt auch das P90 Hollowbody Modell Coupe wirklich gestrichen wird sowie sämtliche Jazzgitarren?? Ich habe mich von einer Änderung in der Epi Website zu der Vermutung hinreissen lassen, dass diese sich in einer aktiven Entwicklungsphase befände. Es ist aber nur ein Bass aus der Liste der Archtop-Modelle verschwunden (und der taucht komischerweise ab und zu mal wieder darin auf, nur um dann wieder abzutauchen ... :weird::ugly: )

Weiss jemand von euch weiteres, gibts Äusserungen von Epiphone-Leuten dazu, wissen die eventuell selber nicht so genau was Sache ist (Verschwörungstheorie: Das ganze ist gesteuert von einem irrlichternden Manager bei der Muttergesellschaft Gibson :rolleyes::D ) ?


Noch ein paar Fun Facts:

Beim Betrachten der Epiphone Website könnte man zum Eindruck gelangen, die Les Paul Classic Worn wäre teurer als die Les Paul Classic. Das scheint aber nur ein Schreibfehler beim schwarzen Worn Modell zu sein (549$ statt 449$). Natürlich ausgerechnet bei dem, das inklusive Preis in der Übersicht angezeigt wird .... :ugly:

Die Les Paul Classic ist Bestandteil der Modern Serie. Wie übrigens auch die Les Paul Studio, wie um Himmels willen die da reingeraten ist? Die klassischen Les Paul Modelle sind in der Original Serie, damit sie klar von den Gitarren der Original Epiphone Linie abgegrenzt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Verschwörungstheorie
Mir gefällt meine Theorie auch, dass es zumindest 2020 keine Casino mehr geben wird.
Nicht nur, dass sie in der Modellübersicht - bis auf die Coupe - verschwunden ist, aber sie fehlt ja sogar auf dem Header-Foto auf der Webseite, was eigentlich überhaupt gar keinen Sinn ergibt.
 
Ich Dämel hab' oben "Coupe" geschrieben. Gemeint hab' ich natürlich Casino. Lässt sich leider nicht mehr editieren.
 
Gibson versucht sich halt mit dem neuen Management etwas strategisch anders aufzustellen.

Fender macht's ja irgendwie vor: Es gibt die Fender Originale schon in 3-5 Preis-Stufen mit suggeriert unterschiedlicher Qualität dahinter, und da drunter halt auch noch Squier nochmal mit 3-4 (Classic Vibe/Contemporary, Affinity, Bullet), dazu bei beiden noch diverse Signature/Artist-Modelle, und oben drauf noch der Custom Shop - nochmal zum leise mitdenken, da verkauft man eine Stratocaster (wo auch Stratocaster draufsteht!) in locker mal mindestens 6, eher aber schon 10, Preis-Stufen. Mit jeden Geldbeutel gibt's ne Strat, ein "Original", entweder von Fender oder von Squier (by Fender).

Gibson/Epiphone haben das irgendwie nicht so schön sortiert hinbekommen über die Jahre, wollten das vielleicht auch nicht. Squier gibt's bei Fender ganz stolz auf der Fender-Homepage, die Epi LPs aber nur auf der Epiphone Homepage, die man aber erstmal finden muss.

Mich wundert allerdings, dass man hier offenbar "am offenen Herzen" einfach mal rumoperiert, anstatt sich eine klare Strategie zurechtzulegen und die dann in Ruhe umzusetzen. Andererseits ist Gibson auch so lange nicht "gerettet", bis die Company wieder profitabel operiert. Ich denke also, dass wir hier die "Wellen" der Post-Insolvenz-Neusortierung sehen, und da wird es sicher noch die eine oder andere weitere Welle geben...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben