Instrumentalunterricht Kopien aus Lehrwerken und Urheberrecht

  • Ersteller Irsmaier
  • Erstellt am
Wenn Notenhefte in einer Mischung zusammengestellt sind, die Dir nur partiell zusagt, sehe ich das auch nicht anders.
Früher war es selbstverständlich, das man in einen Laden ging, sich die Noten ansah und dann entschied, ob einem der möglicherweise nur teilweise zusagende Inhalt den Gesamtpreis wert war, oder nicht. Da hatte man die komplette Einsicht, die Du bei Onlinehändlern vermisst.
Der Blick ins Buch wird heutzutage auch von Onlinehändlern auf unterschiedliche Weise ermöglicht. Dass diese Vorschauen auf unterschiedliche Weise beschnitten sind, ist doch irgendwie logisch. Ansonsten würde sich jeder nur noch die Vorschau runterladen und nichts mehr kaufen. Wenn Dir diese Möglichkeiten nicht ausreichen oder die angebotenen Sammlungen in der gegebenen Mischung nicht zusagen, musst Du eben drauf verzichten.
 
Ist das wirklich nur bei Blechbläsern so?
Nicht zwangsläufig - allerdings kann hier niemand wissen, welche Veröffentlichungen von dir konkret gemeint sind und über die Noten-Literatur für Horn weiß ich rein gar nichts.

Aus meinem erhaltenen Unterricht für Trompete kannte ich das so, dass die Lehrer eine situativ benötigte Übung auf die Schnelle handschriftlich notiert haben (das war vor Computerzeiten) oder dass ich die besprochenen Noten für den Unterricht gekauft habe. Einige Male habe ich als Fortgeschrittener auch selbst Noten mitgebracht bzw. Stücke vorgeschlagen.

Fehlkäufe bei Noten habe ich nur mit "Sonder-"Bestellungen auf Verdacht im Laden sowie in der Frühzeit des Internethandels erlebt, als die Beschreibungen durchweg lausig waren und Beispielabbildungen der Noten noch völlig fehlten.
Am Ende stellte sich dann z.B. heraus, dass das Arrangement oder die Bearbeitung lausig waren. Mittlerweile kenne ich da keine Probleme mehr, weil es Notenversender gibt, die gut informieren.

Noten finde ich allerdings nicht so teuer, dass ich über die Entscheidung Kauf oder Nichtkauf ins Grübeln kommen müsste.
Überhaupt bleibt das musikalische Hobby selbst unter Einrechnung meiner Instrumentenkäufe über all die Jahrzehte meines Betreibens ein preisgünstiges Vergnügen, das zusamengerechnet gerade mal ein Drittel der durchschnittlichen Anschaffungskosten eines meiner Autos gekostet hat und sicher weniger als die Summe meiner Urlaubsreisen oder Kneipen- und Restaurantbesuche.

Gruß Claus
 
Wenn man Angst davor hat, dass in Sammelbänden viel Unbrauchbares drin sein könnte, dann guckt man halt vorher in einer Bibliothek mal rein oder bestellt es zur Ansicht im lokalen Musikhandel. Die bestellen das in der Regel auch, wenn man ankündigt, erst reingucken zu wollen, bevor man sich entscheidet.

Bei Büchern mit Originalliteratur (schwierig zu definieren, aber ich meine das in Abgrenzung zu mit didaktischer Intention geschriebenen Anfängerstücken) sollte der Aspekt "nur weniges interessant für den Schüler" eigentlich nicht so ins Gewicht fallen. Solange die Stücke im Schwierigkeitsgrad ähnlich sind (sollten sie stark schwanken, kann man das Buch halt ein Jahr später wieder rausholen und sich dann an die schwereren Stücke machen) ist doch alles gut. Was man dann aus den Stücken an Lerneffekt rausholen kann oder wie man sie so aufbereitet, dass sie für den Schüler interessant werden, ist Aufgabe des Lehrers.

Bei Schulen muss man sagen, dass es da mittlerweile so viele mit allen Möglichen Ergänzungsheften (Vorspiellieder, Duettbuch, etc.) gibt, dass man sich als Lehrer eben auf die Suche machen muss, aber da findet jeder zwei oder drei, die er mag und aus denen er dann die eine für den Schüler passende auswählt.

Wenn es hier wirklich um einen "finanziellen Schaden" gehen soll: Als Lehrer sollte man mit der Anschaffung einer breiten Auswahl an Unterrichtsliteratur keine Probleme haben, wenn das zu teuer ist, nimmt man zu wenig ein. Auch die meisten Eltern werden das Geld wohl in ihre Kinder investieren können - der Vergleich mit anderen teuren Hobbys wurde hier schon gemacht. Für Familien, die wirklich kaum Geld zur Verfügung haben und beispielsweise in kostenlosen Nachmittagsangeboten in der Schule unterrichtet werden, gibt es Möglichkeiten, gebraucht zu kaufen. Unter anderem kann man da auch super innerhalb der eigenen Schüler vermitteln, dass die älteren ihre Hefte an die jüngeren weiter geben. Aber diese Familien sind im Instrumentalunterricht (leider) noch die Ausnahme. Für die meisten Eltern ist es kein finanzieller Schaden, mal ein Heft zu kaufen.
 
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