"Das Plektron zählt zu den faszinierenden, bislang noch wenig erforschten Arten. Auf Grund seiner einfachen Form, ein nahezu vollkommenes Dreieck, oft in der Mitte sich leicht absenkend und geriffelt, wird eine sehr frühe Herkunft vermutet, etwa zeitgleich mit dem Auftreten des Plankton.
Obgleich einige Forscher das Plektron nicht den Lebewesen, sondern eher den anorganischen Formen zurechnen, nimmt die Mehrzahl der interdisziplinär arbeitenden Wissenschaftler zunehmend die Eigenschaften zur Kenntnis, die es für ein Lebewesen prädestinieren: obschon auch Einzelgänger bekannt sind, halten sich Plektren zumeist in kleinen Rudeln auf und siedeln nicht selten in der Nähe von anderen Lebewesen, vorwiegend dem Menschen, weshalb man die Plektren zu den Kulturfolgern zählt.
Sie reagieren auf ihre Umgebung, insbesondere auf Töne, die sie auf nicht ungeschickte Weise auch selbst bzw. insbesondere in Symbiose mit besaiteten Begleitern hervorzubringen wissen und dabei eine große Bandbreite an tonalen Äußerungen erreichen.
Sie sind dennoch recht scheu, so dass ihr Sozialverhalten, ihre Fortpflanzung sowie ihr Ableben derzeit noch weitgehend unerforscht sind und rätselhaft erscheinen.
Was allerdings Menschengruppen, vorwiegend Musiker, nicht davon abhält, sie in großer Anzahl zu beheimaten, wobei sie sich ihrer musikalischen Eigenschaften auf wohlfeile Art zu bedienen wissen. Man nimmt an, dass die große Artenvielfalt der Plektren recht jungen Datums ist und ihren Ursprung in Nordamerika hat. Einige Sagen verweisen auf das Gebiet derer von Gibson oder verweisen auf den Kult des großen Fender, diese konnten aber bislang nicht genauer verortet oder gar bestätigt werden."
"Unbekannte Lebewesen - Reichtum der Natur", Kap. III, Zeilen 25-39, Vai "van Halen" Malmsteen, 1989, London