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Jongleur
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Bin noch dabei, obigen Pat Paddison endlich gründlich zu verstehen. Laut ihn gibt es für einen Texter nur 1 Regel, die er bei seiner Arbeit ständig beachten sollte: STABIL oder INSTABIL?Das Problem ist, dass jede/r beim Lesen eines Textes, zu dem es noch keine Musik gibt, schon nach den ersten Zeilen seinen "eigenen" Song im Kopf hat. Passt eine Zeile rhythmisch nicht in diesen imaginären Song, wird das als falsch empfunden. Dabei ist aber in Wahrheit am Text nichts Falsches, sondern der Song im Kopf ist der falsche.
Welche Zeile schließt etwas zwingend (stabil) ab ? Welche Zeile erhöht die Spannung (instabil). Instabilität tritt laut seinen Beispielen auf, wenn erwartete Betonungen plötzlich nicht eintreten, oder etwa willkürlich ein Reimschema geändert wird.
Nun ist diese „Instabilität“ ja kein Fehler, als Spannungsaufbau sehr oft gewollt, Aber was, wenn Texter und Komponist, verschiedene Konzepte haben. Vielleicht sogar in einer Person?
Dann könnte ein entspanntes Sprechen auf eine Musik unter Umständen sehr informativ sein!!! Ich denke schon einige Jahre über seine Theorie nach. Aber mit Sprechen auf Musik bekommt das Ganze einen sehr praktischen Anstrich: So kann ein Texter seinem Komponisten schnell mal anderer Ansätze vorschlagen….
Zusammenfassung einerseits: Das monotone Labern auf ein einfaches Demo hilft dem Texter ungemein, sich einzig und allein auf Spannung und Entspannung des Textes zu konzentrieren. Das betrifft Zahl der Betonungen/Zeile… Reim-Schema… Teilnahme/ Strophe…Harmonisierung…. der Texter kann sich quasi ungestört darauf konzentrieren: wo und wie der Spannungsbogen von Instabil zu stabil verläuft!
Last not least: ich kenne das vom Theater: Am Anfang einer neuen Inszenierung trifft man sich oft zu einem völlig unbetonten Sprechen des gesamten Stückes. Der Fokus liegt allein darauf, auf die Dramaturgie des Stückes einerseits und die Harmonie der Beteiligten zu achten….
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