Nun das versprochene Review (ok es kommt etwas später als angekuendigt aber naja muss auch mal Geld verdienen, von Luft und Liebe lebt es sich nicht so gut).
Nun die Vorgeschichte steht hier ja in dem Thread. Ich wollte halt etwas was in Richtung Music Man geht, aber ohne Aktiv Elektronik, also richtig Back To Basic.
Hatte dazu ja meinen persönlichen Gitarren Händler angerufen, mit dem ich ein eher freundschaftliches Verhältnis habe und bin durch ihn erst auf den Fernandes Atlas aufmerksam geworden. Dachte am Anfang sogar das dieser haushoch gegen einen Fleabass verlieren wird. Dies hat sich ja als absoluter Irrtum heraus gestellt.
Verarbeitung/Handling usw.: An der Verarbeitung ist nichts auszusetzen. Fuer ein Bass welcher ca. 2000 Krona kostet, fuehlt er sich sogar sehr Edel an. Weiss nicht wieso dem so ist, aber er fuehlt sich einfach wertiger an als der Fleabass den ich ja wie oben beschrieben auch mehrere Tage ausprobiert hatte.
Was mich durchaus auch fasziniert ist, das der Fernandes ungewohnt leicht ist! Um einiges leichter sogar als der Music Man SUB den ich als Referenz da hatte.
Die Mechaniken fuehlen sich sauber an, haben kein Spiel und naja sie tun was sie sollen und halten den Bass auch in Stimmung (das habe ich bei teureren Herstellern auch bereits schlechter gesehen). Die Bridge ist sehr rustikal, sie besteht aus dem altbekannten Blechwinkel ala
Fender, die Saiten werden auch hinten eingefädelt. Interessant hier ist allerdings das die Saitenreiter in einer Kante Arretiert werden sodas sie nicht einfach wie bei billigen Blechwinkel Bridges ueblich aus der Bahn geworfen werden. Auch dies habe ich bei anderen Herstellern z.B. auch
Yamaha bereits schlechter gesehen. Am Setup musste kaum etwas nachjustiert werden. Oktavrein und Bundrein ist er auch....es gibt kein schnarren oder deadspots usw. so soll es sein. Bespielen lässt er sich egal ob mit grossen Pranken oder kleinen Kinderfingern recht gut. Liegt recht komfortabel und ergonomisch in der Hand. Bei einem Bass aus dem Land der Mitte fuer umgerechnet ca. 250euro keine Selbstverständlichkeit!
Sound: Trocken gespielt, merkt man ihm eine recht gute Resonanz an. Relativ lauter Ton...Verstärkt sieht dieses Bild ebenso aus. Er hat einen richtig schönen punch, ist auch nicht so höhenreich wie ein Music Man, hier liegt er klar hinter dem Music Man. Aber!!! es gibt ja nicht darum den Tone eines Music Man haben zu wollen. Der Fernandes hat ein sehr tightes Bassverhalten, die Tiefmitten sind dafuer allerdings gut ausgeprägt, die Höhen etwas beschnitten. Er wirkt fast so wie ein Preci Bass ohne einer zu sein. Kann cool sein, aber auch nicht. Jedenfalls liefert er mit passivem Fernandes FSB Humbucker ein recht gutes Klangbild, welches sich vor anderen passiv Bässen nicht verstecken muss. Und er hat richtig Wumms dahinter. Der Pickups scheint sehr viel Output zu liefern. Schön hierbei ist auch das die Elektronik nicht nur Humbucker Betrieb sondern auch Coil Split parat hält. Und zwar klingt er im Bridge Coil schon extrem dratig aber auch Höhenreich. Legt man nun den 3 Wege Schalter um, so bekommt man den anderen Coil des Humbuckers aufs Ohr, auch hier hört man wieder die leichte Tendenz zum Preci Bass nur mit weniger Output. Im Bridge Coil Betrieb muss man aber sagen, das dieser Betrieb mir zu höhenlastig ist und ich mir nicht vorstellen kann, das dieser Sound sich in einer Band durchsetzen kann. Ist eben so wie ein PJ Bass wo man den Preci PU zudreht und nur noch den JB Singlecoil offen hat. Naja die Potis arbeiten auch zufriedenstellend. Klar nicht ganz gleichmässig, irgendwo muss beim Preis ja ein Abstrich gemacht werden. Aber schon um einiges besser als bei anderen Low Budget Bässen.
Fazit: Nun obwohl der Fernandes Atlas ein sehr schlichter Geselle ist, so kann er doch ganz gut ueberzeugen und ist wegen dem Coil Split vielseitig einsetzbar. Die Verarbeitung stimmt, Der Sound stimmt auch, die Bespielbarkeit ist ok. Was will man fuer den Preis denn mehr erwarten? Oftmals bekommt man fuer das Geld weit weniger geboten. Von daher ist es schon ein dickes Plus fuer Fernandes, das die es schaffen fuer das Budget Instrumente zu bauen, welche durchaus ueberzeugen können.