in welcher Liga spielt das neue Casio px350

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Gespielt noch nicht - aber was mir sofort ins Auge sticht ist das geringe Gewicht von nur 11,6 kg. Eine vernünftige Hammermechanik hat normalerweise ein recht hohes Eigengewicht, so dass ich von der Tastatur erstmal wenig erwarten würde. Ist jetzt aber nur Spekulation.
 
Laut Reviews im Internet soll Casio mit der Tastatur einen Riesenwurf gelandet haben. Ich persönlich kanns kaum erwarten, das Gerät mal zu testen.
 
Wegen des Gewichts sind solche Tastaturen neben der Fatar Numa Nano und der GHS-Tastatur von Yamaha schon interessant. Die GHS scheidet für mich qualtitativ schon mal aus, Numa Nano auch, wäre interessant zu hören, über die Casio-Tastatur.
 
Hey Leutz, unser Autor Lasse Eilers hat das gute Stück schon zum Testen. Hier ist sein erster Eindruck: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/casio-px-350-privia-test.html

Huhu,

vielen Dank für den Testbericht !

Das die Tastatur bei 11 kg Instrumentengewicht eher leichtgängig ist, war ja zu erwarten. Die wirklich guten Tastaturen sind ja streng genommen nicht "schwergängig" sondern "Massenträge". Und ohne Masse nunmal keine Trägheit - ich glaube die Physik hat an der Stelle noch niemand überlisten können.

Dennoch klingt der Test interessant genug, um das Gerät in Kürze mal anzutesten !

Gruss,

murrel
 
Und ohne Masse nunmal keine Trägheit - ich glaube die Physik hat an der Stelle noch niemand überlisten können.

Hallo murrel,

die Physik muß man auch überhaupt nicht überlisten, denn zum Glück gibt es noch das Hebelgesetz. Will meinen, bei Drehbewegungen (und darum handelt es sich letztlich) kommt es auch auf den Abstand der bewegten Massen von der Drehachse an.
Da kann man also einiges "dran drehen" ;) und trotzdem "Gewicht" sparen.

Natürlich befinden sind diese Ultra-Leicht-Tastaturen im Grenzbereich des derzeit Machbaren, ich hätte auch Bedenken bei der Langzeithaltbarkeit (fast alles aus Plastik).

Dennoch halte ich diese Ultra-Leicht-Hammermechaniken für einen Segen, weil es in der (Band-)Praxis vor allem darum geht, ein möglichst transportables Instrument zu haben, mit dem man trotzdem dynamisch spielen kann. Dabei kommt es weniger darauf an, daß es sich genau (!) wie der persönliche Lieblings-Konzertflügel anfühlt, sondern, daß man feinfühlig und exakt seine Dynamikvorstellungen umsetzen kann.
Und das geht mit (fast) jeder Hammermechanik ungleich besser als mit "Synthesizertastaturen".

Ob gerade ein Digitalpiano (das gilt auch für das Nord Piano) ausgerechnet bei der Tastatur Kompomisse aufgrund des Gewichts eingehen sollte, bezweifle ich allerdings. Bei "Allroundern" fände ich das völlig OK.

Viele Grüße
Torsten
 
die Physik muß man auch überhaupt nicht überlisten, denn zum Glück gibt es noch das Hebelgesetz. Will meinen, bei Drehbewegungen (und darum handelt es sich letztlich) kommt es auch auf den Abstand der bewegten Massen von der Drehachse an.

Huhu !

Zugegeben - mein letzter Physikunterricht ist einige Jahre her. Aber kann man wirklich mit einem Hebel die benötigte Kraft zum Bewegen und die Trägheit einer Masse gleichzeitig anpassen ? Vom Bauchgefühl her würde ich jetzt sagen, dass beide Parameter durch einen Hebel nicht unabhängig voneinander beeinflusst werden.

Wählt man den Hebel also so, dass die Kraft beim langsamen Drücken der Taste korrekt ist, dann stimmt sie beim schnellen Drücken der Taste nicht mehr, wenn hinten das falsche Gewicht hängt. Andersherum, wenn sie beim schnellen Drücken stimmt, passt die benötigte Kraft beim langsamen nicht mehr usw. Kann mich jetzt aber irren.

Gruss,

murrel
 
Aber kann man wirklich mit einem Hebel die benötigte Kraft zum Bewegen und die Trägheit einer Masse gleichzeitig anpassen ? Vom Bauchgefühl her würde ich jetzt sagen, dass beide Parameter durch einen Hebel nicht unabhängig voneinander beeinflusst werden.

Wählt man den Hebel also so, dass die Kraft beim langsamen Drücken der Taste korrekt ist, dann stimmt sie beim schnellen Drücken der Taste nicht mehr, wenn hinten das falsche Gewicht hängt. Andersherum, wenn sie beim schnellen Drücken stimmt, passt die benötigte Kraft beim langsamen nicht mehr usw. Kann mich jetzt aber irren.

Natürlich ist es alles andere als einfach, eine möglichst realistische mechanische "Ersatzmaschine" zu bauen, die sich genau so anfühlt wie eine Flügel- oder Klaviermechanik, aber Deine Bedenken bezüglich des Trägheitsmoments kann ich zerstreuen:

Man kennt ja aus der Schule noch sicherlich ;) das Newtonsche Kraftgesetzt F = ma (Kraft = Masse x Beschleunigung). Der Kraft entpricht, wenn man's genau nimmt, das Drehmoment bei Rotationsbewegungen. Ist aber vom Prinzip her vergleichtbar, nämlich das, was wir als "Kraftaufwand" empfinden.
Ensprechend gilt für Drehbewegungen, daß das Trägheitsmoment proportional zur Winkelbeschleunigung ist.
Kurz: Der "Masse" entspricht das "Trägheitsmoment", und das ist eine Konstante (sie hängt nicht von der Stärke/Geschwindigkeit/Winkelgeschwindigkeit des Anschlags ab). Wenn man sich an dieser Stelle mal die Integriererei über eine Dichteverteilung ersparen will, kann man einfach kleine Massewürfel mit dem Quadrat des Rotationsabstands multiplizieren und alles Aufsummieren - das tut aber nichts zur Sache.

Wichtig ist, daß das Trägheitsmoment erstens nicht von der Anschlagstärke abhängt (das war ja Deine Befürchtung) und daß man zweitens durch unterschiedliche Verteilung unterschiedlicher Massen das selbe Trägheitsmoment "konstruieren" kann.

Einen Körper mit Masse kann man rechnerisch oft so behandeln, als sei die gesamte Masse in einem einzigen Punkt (seinem Schwerpunkt) konzentriert.
Bei Trägheitsmomenten kommt es aber sehr wohl auf die Masseverteilung und deren Abstand von der Drehachse an - deshalb kann man eine Mechanik bauen, die bei geringerer Masse trotzdem ein identisches Trägheitsmoment und somit identisches Verhalten hat.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Torsten,

vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung ! Nur noch eine letzte Frage: Wenn das Trägheitsmoment eine Konstante ist, wie kommt es dann, dass die Tasten schwerer zu drücken sind, wenn ich sie schneller anspiele ? Oder bilde ich mir das nur ein ?

Gruss,

murrel
 
Wenn das Trägheitsmoment eine Konstante ist, wie kommt es dann, dass die Tasten schwerer zu drücken sind, wenn ich sie schneller anspiele ? Oder bilde ich mir das nur ein ?
Hallo murrel,

nein, das bildest Du Dir nicht ein. Aber außer dem (gleichbleibenden) Trägheitsmoment spielt ja auch die (Winkel-)Beschleunigung eine Rolle: Je stärker/schneller Du die Tasten beschleunigst, desto mehr Kraft mußt Du aufbringen.
Der Ton wird um so lauter, je schneller der Hammer auf die Saiten trifft. Die Hammergeschwindigkeit hängt aber davon ab, wie stark der Hammer auf seinem (immer gleich langen) Weg beschleunigt wird. Das schnellere Drücken der Taste (Stichwort "Velocity") bedingt also auch eine entsprechend stärkere Beschleunigung der bewegten Teile, die Dir eine entsprechend größere "Trägheitskraft" entgegensetzen als beim langsamen Herunterdrücken.
Genau das macht ja den Unterschied zu einer Synthesizertastatur, die nur ihre immer gleiche Federspannung entgegensetzt, egal, ob Du pianissimo oder fortissimo spielst.

Viele Grüße
Torsten
 
Dehre!
Danke für eure Antworten UND Ausführungen.

Hab auch noch "best low priceportable yet" gefunden: http://azpianonews.blogspot.de/2012/07/review-casio-px350-px150-privia-digital.html

Schreibt bitte, wenn ihrs anspielen konntet.
Vom Umfng her, also Rhythmen, Pitch-Bend-Rad und so, isses ja wohl eher Keyboard als "klassisches Piano" à la P155.
Also noch mal, vom Umfang her, welches - gute - Stage kann das auch etwa? Ich meine nicht Tastatur, nur Umfang.
Beschreibung: http://www.casio-europe.com/de/emi/privia/px350/technischedaten/

Danke,
LGH
 

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