Kann es sein, dass es an der Gitarre liegt? Die von Kings of Leon benutzen vorwiegend Semi-akustische zb Gibson ES-147 oder so glaub ich.
Da entsteht ja Feedback einfacher, oder? Nützt es da evtl etwas von meiner Les Paul die PU-Kappen zu entfernen?
Nein. Bei ungewachsten PU's erzeugen Kappen Mikrofonie, das ist ein ziemlich fieses Quietschen. Neil Young hat extra einen defekten Pickup auf seiner Klampfe, um das absichtlich zu nutzen, aber da ist er wohl so ziemlich der einzige.
Richtig ist: Semiakustiks koppeln leichter, manchmal zu leicht.
Egal, welche Klampfe du benutzt: wenn du das machen willst, was Du bei den Kings of Leon am Anfang hörst, brauchst du eine passende Raumakustik, die richtige Entfernung und Stellung zum Amp, eine Menge Mitten, ein wenig Gain und am Besten: Bühnenlautstärke!!
Es ist eigentlich fast völlig unabhängig vom Equipment. Gitarre und Amp müssen nur gut sein und laut. Mit einer Sperrholz-Gitarre und einer billigen Transistortröte bei Zimmerlautstärke im Wohnzimmer wird's schwer, wenn nicht unmöglich. Die Obertöne, in die der Akkord umschlagen soll, müssen von der Gitarre und dem Amp ja erst mal produziert und wiedergegeben werden, ausserdem brauchen sie ja einige Energie, um die Saiten zum Schwingen anzuregen....und das kostet eventuell ein wenig Geld.....
Wenn man laut genug ist, reicht das, was der KoL-Gitarrist da macht: umdrehen und vor dem Amp stehenbleiben. Den Rest erledigt die Physik und ein bisschen die Finger und der Winkel der Gitarre. Das macht richtig Spass
Wenn man das gezielt und geplant einsetzen will, braucht man etwas mehr Aufwand. Carlos Santana lässt vor Konzerten seinen Roadie die "sweet spots" auf der Bühne suchen und markieren, damit er seine Feedbacks zuverlässig bekommt. Wenn man so eine Stelle auf der Bühne hat, reicht manchmal eine kleine Drehung des Oberkörpers und der Ton steht bis nächste Weihnachten. Einmal kurz in die andere Richtung gedreht und weg isser. Hochspannend...
Aber nochmal: bei Zimmerlautstärke, in einem weitgehend schalltoten Raum, mit "böhse, böhse!"-Scoop-Sound oder country-clean: vergiss es. Ein bisschen Nasenbluten muss man schon riskieren