Hallo
Also mit der Improvisation ist das so eine Sache:
Einfach so ins Nichts zu improvisieren kann zwar Spaß machen, aber man kommt kaum über das reine Herumjammen damit hinaus. Jede improvisation folgt- bewusst oder unbewusst - auch Regeln, denn sonst ist es Chaos ohne Struktur. Musik verlangt immer nach Struktur.
Wenn deine Mitmusiker etwas spielen, was du nicht kennst solltest du dennoch nach einigen Runden erkennen können, was sich da wie wiederholt. Dann kannst auch du deine Ideen erstens wiederholen und zweitens beim wiederholen variieren.
Um zu imprvisieren ist eine Grundidee eine gute Voraussetzung.
Diese Grundidee kann von der Gitarre kommen, von der Rhythmusfraktion oder genau so gut von der Sängerin.
Wenn die Gesangslinie steht, die Musiker aber mit sich noch nicht zufrieden sind, machen sie es auch so: In Schleife spielen, wiederholen, variieren, herumprobieren... solange, bis eine zündende Idee da ist. Dann eine Aufnahme machen, damit es beim nächsten Mal nicht wieder vergessen ist!
Was du auch machen kannst ist: Schreib einen Song oder auch jur ein Songfragment mit den grundlegenden Akkorden, Melodie und Text und sing denen das in der Probe vor. Damit habt ihr dann einen "Rohling", um den herum alle sich einbringen können und auch du kannst damit in der Probe weiter spielen.
Oder lass dir mal aufnehmen, was die Jungs sich musikalisch ausgedacht haben, so daß du in Ruhe zuhause etwas dazu erfinden kannst. Ich mache das auch oft so, denn ich gehöre leider nicht zu denen, die jederzeit geniale englische Texte parat haben ;-) Deshalb nehm ich mir die musikalischen Rohlinge mit nach Hause und arbeite sie dort so weit aus, daß die Songstruktur hervortritt.
Der kreative Prozess braucht Zeit und Raum. Und: Aus Nichts wird auch Nichts.
Mach eine Vorbereitung, so daß du gut arbeiten kannst.
Oder nimm die Musik mit, so daß du sie in der nötigen Ruhe bearbeiten kannst.
Nimm nicht alles als Gegeben hin, stelle selber deine Regeln auf ;-)
Sei gegrüßt,
Chawa