ByteSize schrieb:
da ich noch nicht so lange spiele (n halbes jahr) habe ich bisher die saiten noch nicht wechseln mussen...
Zunächst mal sollte sich nach der Zeit bei täglichem Spiel (wichtig in mehrerlei Hinsicht!!) schon genügend Hornhaut gebildet haben.
Hast Du eine Nickel-Allergie?
Wenn man täglich auf demselben Instrument spielt, sollte man die Saiten in der Zeit schon 2 - 3 × gewechselt haben. Die korrodieren aufgrund Verschmutzung durch Schweiß und Hautabrieb, teilweise auch Luftfeuchtigkeit (bitte auch keine Instrumente in feuchten Proberäumen stehen lassen und sich dann über verbogene Hälse wundern), und sind dann umso gröber. Aufhalten kann man den Prozeß durch Saitenreiniger und Öl (ja, die Saiten werden damit eingerieben; gibt es übrigens auch von
Pirastro, etwa
hierher zu beziehen) schon, aber eben nicht umgehen. Es gibt dann noch so eine Kombination von Reinigung und Lubrikation, GHS Fast Fret, das tatsächlich für schon ganz guten Flutsch sorgen kann, aber leider manchen Saiten die Brillanzen raubt, weil das Zeug in die Windungen und nicht mehr raus geht. Noch flutschiger und beschwerdefreier ist
Finger-Ease. Allerdings mochte ich das nur unter der Greifhand, bei der Anschlagshand fände ich persönlich zu wenig Griffigkeit zu irritierend.
der eine bass womit ich spiele is nen gebrauchter Ibanez Sdgr 300, aber keine ahnung was da für saiten drauf sind, ich vermute die originalen. Der is auch nur geliehen, und ob ich da so einfach neue drauf ziehen kann
ma fragen
.
Gut, dann sprich Dich mal sicherheitshalber mit dem Eigentümer ab, daß es keinen Ärger gibt. Aber eigentlich sollte man das wie bei einem geliehenen Auto sehen, da mußt Du auch selber tanken, ölauffüllen und saubermachen. Nur von eigenmächtigen Modifikationen wie tieferlegen sollte man absehen
Wenn er den Bass in der Zeit nicht benutzt, kannst Du ja draufziehen, was Du brauchst (ok, nicht gerade extreme Stärken, die den Hals verbiegen), und hinterher beim Zurückgeben gibst Du ihm als Dankeschön einen frischen Satz seiner Lieblingsmarke mit.
Mein bass mit dem ich zuhause übe ist ein Santander ebay-bass (einwirklich nicht zu empfehlendes gewurschtel aus noname sachen) Die Saiten sind eher grob. gibts irgendwie eine möglichkeit die marke und dicke etc. nachzuschaun?
Ich hab keinen blassesten von der Firma. Im Prinzip kann man mit einem Standardsatz wie .045 - .065 - .080 - .100 oder .040 - .060 - .080 - .100 nicht viel falschmachen.
Vom Material her ist Stahl rauher als Nickel. Hat man eine Nickelallergie, sollte man aber von letzterem trotzdem besser abstandnehmen.
Entscheidend bei Roundwounds (mit Runddraht umsponnenen Saiten) ist sodann die Dicke des obenaufliegenden Umspinnungsdrahtes, ist der dick, dann sind da eben große Zwischenräume, die sich raspelig anfühlen, und auch viel Schmutz aufnehmen können.
Diese "Raspel" kann man nun entschärfen, indem man die Saiten anquetscht (Compression Wounds), ca. bis zur Hälfte abschleift (Groundwounds a.k.a. Halfrounds) oder aber gleich mit Flachdraht umspinnt (Flatwounds). Allerdings haben letztere beiden Verfahren drastische Konsequenzen für den Sound.
Solange Du keine Soundwünsche spezifizierst, ist eine Beratung schwierig. Eine Allzwecksaite (flexibler einsetztbar als etwa die häufig anzutreffenden Fender, Ernie Ball etc.), die gut gemacht ist, auch vom Spielgefühl her meist als angenehm empfunden wird, ist D'Addario XL, und die bewegt sich im Preisrahmen der meisten anderen auch. Als Budget-Saite kann ich MPI, die Hausmarke von
Musik-Produktiv, empfehlen. Solltest Du baßgewaltigere, elegant-drahtig brillante, aggressiv-metallische oder was auch immer für welche spezielleren Sounds benötigen, müssen wir uns allerdings was anderes überlegen...