Immer nur alte Alben gut?

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Also, das ist mir in letzter Zeit ständig in die Augen gefallen und es würde mich einfach interessieren, wieso so viele Leute immer nur die alten Alben einer Band geil finden! Mir kommt das fast schon so vor, als ob es ein geschriebenes Gesetz wäre, immer zu sagen:
"Alles was nach "..." kommt ist scheiße!", "Der ganze neuere Kram taugt nix mehr" oder "seit Musiker X dabei ist, kommt nur noch Mist von der Band"...

Wieso? Habt ihr da Antworten?

Interessiert mich einfach mal, weil ich da in allen möglichen Threads (sei es zu Sepultura bspw. oder Death Angel) ständig auf sowas stoße.

:confused:
 
Eigenschaft
 
Wenn Leute eine Band für sich entdecken und (intensiv) hören fangen sie an bestimmte Dinge zu mögen die dann auf späteren Alben nicht mehr so forgesetzt werden..durch was auch immer: Andere Mitglieder, musikalische und persönliche Weiterentwicklung oder alles zusammen. Und schon heisst es: Muuh ich mag nur den alten Shit, beim neuen Machen sie dies und das..aber das vom alten Album nicht mehr.

Entweder man lässt sich auf das neue Zeug ein, oder man lässt es bleiben und postet in Boards das nur der alte Shit gut ist :D
 
Gute Frage... vielleicht klingen die Bands auf alten Platten frischer, unverbrauchter?

Kommt aber auch konkret auf ne Band an... und Geschmack ist subjektiv und bla.
 
Das hat mit einigen Faktoren zu tun:

1) Auch eine Band durchlüft so was wie einen "Produktlebenszyklus" (http://de.wikipedia.org/wiki/Produktlebenszyklus)....der sieht oft so aus:

I - Entwicklungsphase: Viele Experimente & Besetzungsänderungen
II - Einführungsphase, die Band hat die richtige Chemie gefunden, es erscheint ein Hitalbum
III - Wachstumsphase: die Musiker werden bei der breiten Masse bekannt und immer mehr Alben verkauft
IV - Reifephase: Der Hype ist vorüber, der bisherige Stil der Band wird nicht mehr als so "frisch"/neu und aufregend empfunden, der Höhepunkt des Ruhms ist erreicht, der Rückgang eingeleitet.
V - Nun zieht sich die Band entweder etwas zurück, wechelt die Besetzung oder experimentiert mit neuer Stilrichtung....Stammhörer springen ab, neue Hörer lassen sich schwerer überzeugen, da man mit der Band immer noch den alten Stil in Verbindung bringt.
VI - Ende Gelände

Wie gesagt, das muss nicht so laufen, ist aber immer wieder zu beobachten.

2) "Mit dem Alter kommt die Reife"....sowohl bei den Fans als auch bei der Band. Beide "Gruppen" orientieren sich musikalisch neu. Die Lebensumstände die in jungen Jahren dazu führten, dass eben diese Band diese Mucke gemacht hat haben sich geändert, selbst wenn sie ihren Stil beibehält ist sie nicht mehr so authentisch. Bsp: Wenn ein 18jähriger schreit "Roots, bloody roots" und ein 40jähriger Familienvater das gleiche tut, was wirkt authentischer? Auch bei den Fans hat sich einiges geändert.....Alltag, Familie blablabla.

3) Drogen - Viele Rockstars sehen irgendwann ein (wenn sie glück haben rechtzeitig), dass es mit dem Konsum nicht ewig so weitergehen kann...und hören auf. Oft hat ihnen aber eben der Konsum dabei "geholfen" sich freier zu fühlen und eben Hits zu schreiben für die das Publikum sie liebt. AUch das wieder eine gnadenlose Pauschalisierung, aber es muss ja keiner so ernst nehmen, ne?;)

Hatte noch mehr Gründe, aber muss jetzt mal was futtern....
 
Ich weiß was du meinst und kann es auch nicht ganz nachvollziehen.

Beispielsweise finde ich "Load" eines der besten Metallica-Alben, ich liebe "One Second" von Paradise Lost und vergöttere "Tuonela" von Amorphis.

Alle drei genannten Platten gelten als grober Stilbruch, Ausverkauf und die ganzen anderen teils wirklich saudoofen Sprüche.

Ich glaube die meisten Leute sind einfach nur Trittbrettfahrer und haben sich oft nie wirklich mit den "neuen" Alben auseinandergesetzt. Gerdae im Metal-Bereich, wo viel zu viel Wert auf Tradition uns solchen Unfug gelegt wird, sind solche Pauschalaussagen leider weit verbreitet.
Ich akzeptiere im Grunde jede fundierte Meinung. Wenn jemand Load nicht mag, weil es seinem Musikgeschmack nicht entspricht und es das Album auch wirklich mal von vorn bis hinten bewusst gehört hat, das ist das für mich völlig ok. Wenn aber jemand Load nicht mag, weil sich die Musiker zu der Zeit die Haar abschneiden ließen, dann ist das einfach nur :screwy:.
 
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass viele Bands nach 4-5 Jahren hätten aufhören sollen. Samuel_Groth hat das sehr gut auf den Punkt gebracht.
Vielleicht sollten die Musiker öfters mal einen Neuanfang wagen, um die Frische beizubehalten?
 
Wenn mit dem Stilbruch gute Musik geboten wird, wird diese auch angenommen.
Siehe Exodus und Machine Head( Die allerdings beide auch einen "negativen" Bruch hatten).
 
Es ist halt meistens einfach so. "Selling out" spielt leider in vielen Fällen auch ne Rolle dabei.
 
Was am besten gegen das alles hilft und so mach ich es....ist die Einstellung eines selbst.......immer offen bleiben, kein Schubladen denken und nichts erwarten, dann gefaellt einem oft auch der neue Kram und man kann quasi gar nicht enttaeuscht sein bzw. werden.

Lediglich der eigene Musikgeschmack und die prefaerenz werden eventuell dann nicht erfuellt oder befriedigt, aber enttaeuscht werden und unerfuellte erwartungen gibts so nicht!
:)))
 
Was am besten gegen das alles hilft und so mach ich es....ist die Einstellung eines selbst.......immer offen bleiben, kein Schubladen denken und nichts erwarten, dann gefaellt einem oft auch der neue Kram und man kann quasi gar nicht enttaeuscht sein bzw. werden.


Wahre Worte!

Also ich versteh gar nicht, wieso in der Metalszene viele Leute so argumentieren.
Es gibt Bands deren frühere Alben einfach besser waren, aber es gibt auch Bands deren neue Alben viel mehr hermachen als die alten.

Um mal ein aktuelles Beispiel zu nennen:

Hört euch mal von Caliban Songs der Platte "Vent" (alt) und "The Awakening" (neu) an. ;)
Die beiden Alben sind z.B. ein Beispiel dafür, dass eine neue Platte besser sein kann.

Das einzige was dann noch dazuwischenfunken kann ist....

Lediglich der eigene Musikgeschmack und die prefaerenz werden eventuell dann nicht erfuellt oder befriedigt, aber enttaeuscht werden und unerfuellte erwartungen gibts so nicht!
:)))

... denn es gibt einfach Leute, die dann trotzdem noch auf den veralteten Sound stehen und ein Album deswegen besser finden. :D

Gruß
Dime!
 
@ Dime: Sry, mir ist grad aufgefallen, dass das hier ja im falschen Subforum ist oder? Bitte verschieben, wenn ja...:redface:
 
Wieso? Wo solls denn hin? :D

Gruß
Dime!
 
Um mal ein aktuelles Beispiel zu nennen:

Hört euch mal von Caliban Songs der Platte "Vent" (alt) und "The Awakening" (neu) an. ;)
Die beiden Alben sind z.B. ein Beispiel dafür, dass eine neue Platte besser sein kann.

Das is aber ein sehr gewagtes Beispiel :D. Mir persönlich gefällt the Awakening auc besser, auch wenn ich z.b. die erste Split ziemlich geil finde. Aber es gibt auch EINIGE Leute die meinen, dass alles ab Opposite from the Within eine einzige Enttäuschung ist. War halt schon ein ziemlicher Stilbruch, von dem ich nenns mal Hardcore Metal, weils nich Metalcore im heutigen SInne ist, zum Metalcore von heute.
 
ich sag einfach nur JA.
es ist einfach tatsache das bei dem meisten bands der alten schule die heute noch was rausbringen einfach nu scheisse dahinter steckt
ein gutes beispiel ist da overkill. den neuen kram kann man vergessen
metallica das selbe, manowar usw.
gibt natürlich auch gegenbeispiele wie heathen, grave, dismember..
aber nunja. ausnahmen bestätigen die regel
 
@void:
Genau das meinte ich mit den Geschmäckern im 2. Teil meines Beitrags. ;)

@Antagonism:
Ich denke sogar, dass sich das im Endeffekt wieder ziemlich ausgleicht.
Man findet eigenständig nur weniger gute Bands als bekannte Bands ihren Stil "brechen" wie void es sagt.

Aber ich sags mal so: Gäbe es keine schlechteren Alben... welche Alben wären dann gut? :D

Gruß
Dime!
 
Metal fans sind konservativ!? :rolleyes:
Häufig will jemand da vielleicht auch nur zeigen "ich kenn die schon seit DER platte, da waren die noch gut".
Alte platten gut finden als accessoire zur perfekten underground/subkultur identität.
Bei metallica ist das immer gut zu beobachten oder bei anderen bands wo plötzlich auf der neuen platte cleaner gesang auftaucht.

Ist aber kein "metalproblem" denk ich...in anderen genres, die sich starkt über ihr "anders als der mainstream" definieren passiert das genauso.
 
jo ich denke das liegt auch daran, dass man einfach mal was neues machen will. Wer will dauernd dasselbe machen? das erkenn ich auch bei meiner band irgendwann will man allein wegen den spielspass mal ein paar andere einflüsse drin haben. Ich mein negativ finde ich es dann wenn eine Band dann alle alten Merkmale über Board wirft.

Man sollte beides gut verbinden. Neues mit alten ^^. Das finde ich ist die perfekte mischung.

Als Beispiel würd ich da Machinehead nennen oder Dark Tranquillity.

Als eher negatives Beispiel In flames aber bei der band ist das ein ewiger Streitpunkt ^^

mfg
 
Also, das ist mir in letzter Zeit ständig in die Augen gefallen und es würde mich einfach interessieren, wieso so viele Leute immer nur die alten Alben einer Band geil finden! Mir kommt das fast schon so vor, als ob es ein geschriebenes Gesetz wäre, immer zu sagen:
"Alles was nach "..." kommt ist scheiße!", "Der ganze neuere Kram taugt nix mehr" oder "seit Musiker X dabei ist, kommt nur noch Mist von der Band"...
Nein, das ist falsch. Oft heiß es auch "alles vor ..." war kann man kaum hören. Bands steigern sich meist, erreichen irgendwann ihre Höchstform, und driften dann allmählich ab.
 
Was übrigens auch noch eine Ursache für dieses Phänomen sein könnte, ist der...ich nenne es mal so...."Soundtrack-of-my-life" Faktor.

Bei dieser "Theorie" beziehe ich mich jetzt mal völlig auf meine eigenen Erfahrungen und die müssen nicht repräsentativ sein...aber vielleicht kann der ein oder andere sich selbst auch darin wieder finden;)

Ich bin jetzt 30 J alt und mit ca. 13/14 fing ich an mich für Musik zu interessieren. In dieser Zeit und in den kommenden ca. 5-8 Jahren passiert ziemlich viel aufregendes im Leben eines jungen Menschen...die erste Liebe, Freunde, Party etc. Man ist das erste mal mit Verantwortung und auch oft ner ganzen Menge Frust konfrontiert.....und das ganze wird begleitet durch Musik, zum ersten Kuss, um den Frust abzubauen etc. An viele Songs aus dieser Zeit erinnert man sich Jahre später noch und verbindet automatisch die diversen Erlebnisse und Bilder von damit. Deshalb "Soundtrack of my life".:D

Und dann kam bei mir irgendwann der Punkt, da wurden Parties weniger, das Leben war nicht mehr ganz so aufregend und neue Musik blieb deshalb einfach nicht mehr so gut im Hirn verankert.....und wurde deshalb als schlechter empfunden.

Wie gesagt....alles sehr subjektiv.:)
 
Ist halt auch bei vielen Bands so, dass die ersten Scheiben die besten sind.
Paradebeispiel Stormwitch: Die ersten Alben waren genialster Heavy Metal und steckten voll guter Ideen.
Inzwischen (siehe "Witchcraft") ist da einfach die Luft raus, die neuen Songs kommen einfach nicht mehr an die alten ran, und man hat das Gefühl, das letzte Album war einfach nur ein verzweifelter, gescheiterter Versuch, an das alte Material anzuknüpfen und etwas Geld in die Kassen zu bringen.
Ein anderes Beispiel wären Running Wild, bei denen ist das aber nicht so extrem, ich muss sagen, dass ich bisher noch jedes RuWi Album gut fand. Allerdings kam nach der göttlichen "Black Hand Inn" nichts mehr auf einem ähnlich hohen Niveau.

Metallica - Keine Scheibe kommt an Kill 'em all ran imo. Alles was nach dem 3. Album ist nurnoch teilweise gut, bzw teilweise auch richtig schlecht. (St. Anger)

Ganz schlimm sind die Reunion Alben mancher alter Kultbands, die es nach 20 Jahren scheinbar nochmal wissen wollen. Wobei andererseits bei manchen Reunionen schon tolle Alben rausgekommen sind.

Gibt aber auch Bands die quasi konstant gut sind, zum Beispiel Iron Maiden, von denen find ich das neue Material mindestens genauso gut wie das alte, und auch die Sachen aus der Blaze Phase mag ich. Das sehen andere Leute natürlich ganz anders, genauso wie bei Blind Guardian, von denen ich persönlich auch alles toll finde. Andere Leute können mit den Alben nach "Tales..." nichts mehr anfangen.

Manilla Road machen seit ihrem Debüt geniale Musik. Welches Manilla Road Album ist bitte schlecht oder wirkt wie eine Selbstkopie? Genau, keines. Die Band hat das perfekte Gleichgewicht zwischen Neuerungen und Stiltreue gefunden imo.

Judas Priest haben sich mit ihren "New Metal" Alben ja erstmal jegliche Hoffnung auf weiteres gutes Priest Material zerstört, aber "Angel Of Retribution" war dann eine positive Überraschung, und Nostradamus wird vermutlich noch besser.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass viele Bands nach 4-5 Jahren hätten aufhören sollen. Samuel_Groth hat das sehr gut auf den Punkt gebracht.
Vielleicht sollten die Musiker öfters mal einen Neuanfang wagen, um die Frische beizubehalten?
Da ist was wahres dran.
 

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